ZenWatch 3 ausprobiert: Asus' runde Smartwatch mit Akkupack als Geheimwaffe
Asus hat zur IFA 2016 die dritte Generation der ZenWatch vorgestellt. Die größte Veränderung der ZenWatch 3 gegenüber ihren Vorgängern ist der Wechsel von einem rechteckigen zu einem runden Display. Deutlich nach oben verändert hat sich auch der Preis. Beim ersten Ausprobieren hinterlässt sie dafür einen hochwertigen Eindruck.
Rundes OLED mit 400 × 400 Pixeln
Mit der ZenWatch 3 will Asus mit hochpreisigen Smartwatches von Huawei, LG und Co. konkurrieren. Damit das klappt, setzt der Hersteller jetzt auf ein rundes statt rechteckiges Display, das teurer im Einkauf ist. Das runde OLED-Display dürften Besitzer der Huawei Watch bereits kennen, es ist nämlich das gleiche.
Auf 1,39 Zoll bietet es 400 × 400 Pixel, was für eine scharfe Darstellung sorgt. Auch die maximale Helligkeit des Displays hinterlässt einen guten Eindruck, diese konnte bisher allerdings nur bei Kunstlicht im geschlossenen Raum getestet werden.
Asus sieht die ZenWatch 3 mehr als Designobjekt für Modebewusste denn als Fitness-Smartwatch oder Outdoor-Begleiter. Eine IP67-Zertifizierung gibt es zwar, es fehlen jedoch Ausstattungsmerkmale wie ein Herzfrequenzmesser oder GPS, Schritte kann die ZenWatch 3 aber zählen.
Laufzeit von bis zu drei Tagen im Energiesparmodus
Das Gehäuse der ZenWatch 3 wird aus Edelstahl gefertigt, auch die Rückseite besteht aus diesem Material, weshalb das magnetische Ladegerät, das dank stärkerer Magnete jetzt viel besser hält, dennoch über Pins statt Induktion die Uhr auflädt. Mit 340 mAh liegt die Nennladung des Akkus zwischen der des kleinen (300 mAh) und der des großen Modells (400 mAh) der ZenWatch 2. Asus verspricht bis zu zwei Tage Laufzeit, bei sparsamer Nutzung mit dem Energiesparmodus sollen auch drei Tage möglich sein.
Externer Akkupack fürs Handgelenk als Geheimwaffe
Asus habe noch eine „secret weapon“ als Ass im Ärmel, um die Laufzeit der ZenWatch 3 weiter zu verlängern, erklärte das Unternehmen während einer Präsentation gegenüber ComputerBase. Ein wenige Millimeter hohes, rundes Akkupack mit 200 mAh lässt sich magnetisch an der Rückseite der Uhr anbringen und soll die Laufzeit um 40 Prozent oder einen Tag verlängern. Zur Präsentation konnte Asus dieses Zubehör allerdings noch nicht vorzeigen. Die Kontakte zum Aufladen der Uhr werden durchgeschliffen und können deshalb auch mit aufgestecktem Akkupack weiterverwendet werden.
Neue Smartwatch-Plattform von Qualcomm
Seit Jahren setzen Hersteller bei Smartwatches mit Android Wear auf den Snapdragon 400 als System-on-a-Chip. Bei der ZenWatch 3 kommt erstmals Qualcomms neuer Snapdragon Wear 2100 zum Einsatz, der 25 Prozent weniger Energie verbrauchen soll. Die ZenWatch 3 verwendet die sogenannte Tethered-Version nur mit WLAN und Bluetooth 4.1, aber ohne 3G, LTE oder GPS. Das SoC verfügt über vier bis zu 1,2 GHz schnelle Cortex-A7 von ARM und wird in 28 Nanometer gefertigt. Darüber hinaus bietet die neue ZenWatch 512 MByte LPDDR3-Arbeitsspeicher und 4 GByte internen Speicher.
Knöpfe können Apps zugewiesen werden
Weil Asus die zur Präsentation gezeigten Vorseriengeräte aufgrund einer Auflage von Google ausschließlich im Demomodus laufen lassen durfte, können noch keine Aussagen zur Bedienung gemacht werden. Zwei der drei Knöpfe (oben und unten) können mit Verknüpfungen belegt werden, die auslösen, wenn die Knöpfe lange gehalten werden. Auf dem oberen Knopf ist ab Werk Asus' Fitness-Anwendung hinterlegt. Der mittlere Knopf fungiert als Home-Button. Beim Gehäuse haben Kunden die Wahl zwischen Silber, Gunmetal-Grau und Roségold. Die Armbänder können in Leder oder Kunststoff geordert werden, was Auswirkungen auf den ohnehin höheren Preis hat.
Ab 229 Euro im vierten Quartal
Asus will die ZenWatch 3 ab Oktober auf den Markt bringen. Unabhängig von der gewählten Gehäusefarbe kostet die Uhr 229 Euro mit Kunststoffarmband und 249 Euro mit Lederarmband. Das sind jeweils 80 Euro mehr als die ZenWatch 2 zum Marktstart kostete. Dafür hinterlässt die dritte Generation aber auch einen besseren Gesamteindruck. Asus plant, voraussichtlich vier bis fünf Modelle mit verschiedenen Kombinationen aus Gehäuse und Armband auf den Markt zu bringen.