Chieftec GP-01B im Test: Ein Midi-Tower bricht das Schweigen

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Carsten Lissack
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Viel Mesh, Acryl und Hochglanz

Der 0,7 mm starke Stahlkorpus wird durch zwei Kunststoffanbauten ergänzt, die nicht ganz parallel zu den geraden Linien des Kerngerüsts verlaufen und dem GP-01B so seinen einzigartigen Charakter verleihen. Dazwischen sind großflächig Meshgitter eingelassen, die Seiten bestehen aus hochglänzendem Kunststoff.

Während die rechte Seitenwand ohne jegliche Besonderheiten auskommt, wurde das linke Seitenteil komplett aus getöntem Plexiglas gefertigt und ermöglicht so einen umfassenden Blick in den Innenraum. An der Front hat Chieftec zwei 5,25"-Laufwerksblenden vorgesehen, von denen die obere über einen Auswurfmechanismus verfügt und das eingebaute Laufwerk verdeckt.

Beide Seitenteile verfügen an der Rückseite über praktische Abziehhilfen. Sie sind durch jeweils zwei Rändelschrauben mit einem Kunststoffkopf am Korpus des GP-01B befestigt. Neben sieben Erweiterungsslots, deren Blenden allerdings noch herausgebrochen werden müssen, finden sich ein vorinstallierter Hecklüfter mit einer Rahmenbreite von 120 mm und zwei Schlauchdurchführungen an der Rückseite, die beim Einsatz einer externen Wasserkühlung zum Einsatz kommen würden. Unten am Boden wird das Netzteil eingesetzt.

Chieftec GP-01B – Frontpanel
Chieftec GP-01B – Frontpanel

Das Frontpanel des Chieftec GP-01B setzt sich aus zwei USB-3.0-Anschlüssen und derselben Anzahl an USB-2.0-Ports zusammen. Zwischen ihnen sind zwei 3,5-mm-Klinkenbuchsen eingelassen, die als Sound-Aus- und Mikrofoneingang dienen.

Unter diesen Einheiten hat der Hersteller fünf runde Knöpfe vorgesehen, der größte von ihnen am rechten Ende fungiert als Einschalter und wird im Betrieb weiß illuminiert. Am anderen Ende befindet sich der Reset-Knopf und dazwischen eine Lüftersteuerung, die bis zu sechs im Gehäuse verbaute Lüfter mit 7 oder 12 Volt ansteuert. Einen 5-Volt-Modus gibt es nicht.

Ober- und unterhalb des Frontpanels sind außerdem zwei opake Streifen zu erkennen, die mit dem fünften Taster in sieben unterschiedlichen Farben erstrahlen. Auch ein automatisches Wechseln zwischen den Farben lässt sich einstellen.

Beim optionalen dritten Frontlüfter gibt es Einschränkungen

Beide Anbauten lassen sich leicht vom Stahlkorpus trennen. Nun gibt das Gehäuse auch einen Blick auf die zwei weiteren vorinstallierten Ventilatoren in der Front preis. Alternativ zu den 120-mm-Exemplaren sind Lüfter mit einer Rahmenbreite von 140 mm realisierbar. Sogar ein dritter Gehäusefrontlüfter kann angebracht werden, solange kein zweites 5,25"-Laufwerk im GP-01B verbaut wird. Denn zwei der vier benötigten Befestigungspunkte für den dritten optionalen Frontventilator sind an der herausbrechbaren 5,25"-Blende vorgesehen.

Im Umkehrschluss bedeutet diese Konstruktion aber auch, dass sich kein dritter Frontlüfter mehr anbringen lässt, sobald die Blende einmal entnommen wurde. Eine nachhaltigere Lösung wäre an dieser Stelle wünschenswert gewesen.

Im Deckel besteht die Möglichkeit, zwei 120- oder 140-mm-Ventilatoren einzubauen. Wie die Front, so wird auch der Deckel Staub durch jeweils einen Schaumstoffstaubfilter davon abhalten, in das System einzudringen. Dank Druckverschlüsse lassen sich die Staubfilter schnell und leicht entnehmen.

Der Staubfilter am Boden ist schwer zu erreichen

Letzteres kann von den in zwei Teilen Bodenstaubfilter aus Mesh definitiv nicht behauptet werden. Zum einen sind sie schwer erreichbar, zum anderen fahren die Filter alles andere als ordnungsgemäß in ihrer Arretierung zurück. Das Drehen des Gehäuses auf die Seite ist für die Entnahme zwingend notwendig.

Chieftec setzt bei den vier Standfüßen auf rechteckige Gummifüße zwecks Entkopplung. Beim genaueren Hinschauen lässt sich allerdings erkennen, dass nicht alle Füße bündig zum Seitenteil verlaufen.

Alles in allem ist das Chieftec GP-01B gut verarbeitet. Kleinere Unregelmäßigkeiten bei den Spaltmaßen und die herausbrechbaren Bleche mindern den Gesamteindruck jedoch. Auch eine besser umgesetzte Bodenstaubfilterlösung ist wünschenswert.