CPU-Wasserkühler im Test: Kühles Nass für hitzköpfige Prozessoren
Nach All-in-one kommt die Custom-Wakü
In den letzten Monaten standen bei ComputerBase mehrere Kompaktwasserkühlungen auf dem Prüfstand. Diese wollen die einfache Montage eines Luftkühlers mit dem hohen Potenzial einer Flüssigkühlung kombinieren – perfekt ist das jedoch noch keiner der bisher getesteten Kühllösungen gelungen.
Heute geht ComputerBase mit den sogenannten Custom-Wasserkühlungen einen Schritt weiter. Diese bieten nahezu unbegrenzte Kombinationsmöglichkeiten: Von der Wahl der Pumpe über ein optisch ansprechendes Reservoir bis hin zu Schläuchen oder Hardtubes, Radiatoren, Lüfter und natürlich der gewünschten Sensorik sowie Steuerung steht Käufern eine Vielzahl von Optionen zur Verfügung. Das nötige Kleingeld vorausgesetzt, werden der individualisierten Lösung quasi keine Grenzen gesetzt.
Fünf Kühler im Vergleich
Um die Kaufentscheidung zumindest beim Prozessorkühler zu vereinfachen, testet ComputerBase mehrere Kühlkörper. Diese sind sich in ihrem Grundaufbau dabei alle sehr ähnlich: Eine Bodenplatte aus (vernickeltem) Kupfer liegt dem Heatspreader der CPU auf und soll die Wärme möglichst effizient an das Kühlmedium übertragen. Unterschiede gibt es wie so oft in den Details, denn die fünf Kandidaten nutzen hierfür verschiedene Kühlerstrukturen.
Dem ComputerBase-Test unterziehen sich der Alphacool NexXxos XP3 Light V.2, Phobya UC-2 LT, Raijintek CWB-C1, Watercool Heatkiller IV Pro Pure Copper und XSPC Raystorm Pro.
Die Testkandidaten
Alle getesteten Kühler setzen auf kupferne Bodenplatten sowie zwei gängige 1/4"-Innengewinde als Anschlussmöglichkeiten für Ein- und Auslass. Neben den optischen Eigenheiten eines jeden Kühlers unterscheiden sich auch die verwendeten Materialien des Deckels, denn es kommt entweder Kunststoff oder Kupfer zum Einsatz. Das hat auch einen Einfluss auf den Preis der Kühler: Sie decken eine Spanne von etwas über 30 Euro bis hin zu 80 Euro ab.
Alphacool NexXxos XP3 Light V.2
Der XP3 Light V.2 von Alphacool wird mitsamt Montagematerial sowie Halterahmen für AMD- und Intel-Prozessorsockel ausgeliefert. Im Lieferumfang finden sich neben einer Tube Wärmeleitpaste zudem eine Montageanleitung sowie der ernstzunehmende Hinweis, Anschlüsse nur handfest im Kühler einzudrehen. Da der Deckel des Kühlers aus Kunststoff gefertigt wird, sollte die Warnung beherzigt werden – ansonsten drohen Risse und folglich Lecks. Anschlüsse müssen auch nicht extrem fest angezogen werden: Abgedichtet wird nicht mit roher Gewalt, sondern mit einem Dichtungsgummi.
Ein wenig Kritik muss zur Installationsanleitung ausgesprochen werden: Wer den Kühler abseits von Intels Mainstream-115X-Sockel befestigen möchte, muss die passende Anleitung erst von der Hersteller-Webseite beziehen. Die beiliegende Anleitung zeigt nur die Montage auf besagtem Intel-Sockel, ohne jedoch zu nennen, auf welchen Prozessorsockel sie sich bezieht.
Der knapp 60 Euro teure Kühler selbst besteht aus schwarzem Kunststoff mit kupferner Bodenplatte. Der spiegelnde Deckel kennzeichnet Wassereinlass und -auslass eindeutig. Die im Lieferumfang enthaltenen Montagerahmen für Intel- und AMD-Systeme werden dem Kühler einfach aufgelegt. Fixiert werden sie anschließend durch den Anpressdruck, wenn der Kühler fertig montiert ist.
Inklusive Intel-Montagerahmen kommt der Kühler auf ein Gewicht von leichten 144 Gramm – das Attribut „Light“ trägt der Kühler aufgrund des geringen Metallanteils zu Recht.
Das Innenleben des NexXxos XP3 Light V.2 zeigt in die Bodenplatte eingefräste „Pins“. Die Verarbeitung ist nicht perfekt: Ein paar Pins sind leicht verbogen. Im Gegensatz zu verbogenen Pins eines Prozessorsockels sollte sich ein negativer Einfluss hierdurch jedoch in Grenzen halten. Über eine im Deckel enthaltene Düsenkonstruktion wird das einströmende Wasser auf die Kühlpins verteilt, um eine möglichst effektive Wärmeübertragung zu gewährleisten.
Neben einer schwergängigen Mutter ist die Montage des Kühlers sehr simpel. In die Schraublöcher des Sockel-LGA-2011-Testsystems werden Schrauben eingedreht, auf denen der Halterahmen des Kühlers Platz findet. Durch vier Muttern mit untergelegten Federn wird der Kühler anschließend auf dem Prozessor fixiert.