Darknet: Wachsender Drogenhandel im Internet ist weiterhin klein
Laut einer Studie der Firma RAND Europe wächst der Handel mit illegalen Drogen im Internet stetig. Verglichen mit dem geschätzten Gesamtvolumen des Handels mit illegalen Betäubungsmitteln ist der Anteil aber weiterhin verschwindend gering.
Im Auftrag der niederländischen Regierung hat das Unternehmen RAND Europe den Handel mit Drogen im Darknet untersucht und festgestellt, dass allein im Januar dieses Jahres zwischen 10,5 und 18,6 Millionen Euro umgesetzt wurden. Berücksichtigt wurde dabei nur der Handel mit illegalen Drogen; der Verkauf von Alkohol, rezeptpflichtigen Medikamenten und Tabak wurde nicht mit einbezogen.
Für die Studie wurden rund 50 Plattformen und Einzelshop untersucht, die im Darknet eine Vielzahl von illegalen Waren anbieten. Allen Shops gemein ist, dass der Zugang nur über Anonymisierungstools wie beispielsweise dem Tor-Browser möglich ist und dass als Zahlungsmittel Kryptowährungen, wie beispielsweise Bitcoin, genutzt werden.
Große Auswahl und positives Feedback
Insgesamt, so schätzen die Experten, werden monatlich zwischen 12,6 und 18,7 Millionen Euro auf den Kryptomärkten mit dem Verkauf von illegalen Drogen umgesetzt, wobei Cannabis das beliebteste Produkt ist. Die Kunden sprechen dabei die Vielfältigkeit des Marktes und damit die große Auswahl an. Um Vertrauen auf den Plattformen zu schaffen, legen die Nutzer großen Wert auf die Feedback-Funktion. Die meisten Verkäufer stammen aus den USA, gefolgt von Großbritannien, Deutschland und den Niederlanden.
Eine weitere Erkenntnis ist, dass der Markt stetig, aber nicht explosiv wächst. Zudem ist der Darknet-Markt im Vergleich zum Gesamtvolumen des Handels mit illegalen Drogen sehr klein: So stehen den geschätzten bis zu 18,7 Millionen Euro monatlichen Umsatz rund 2,3 Milliarden Euro monatlicher Umsatz allein auf dem europäischen Gesamtmarkt entgegen.
Popularität dank Silk Road
Dennoch ist der Wachstum des Handels im Darknet ersichtlich. Neben der Auswahl ist ein weiterer Grund auch die einfache Erreichbarkeit. So kann sich jeder Internet-Nutzer mit ein wenig Recherche Zugang zum Darknet verschaffen und sich dort auf den Märkten alles kaufen. Die steigende Popularität verdankt das Darknet aber auch dem Silk-Road-Urteil im vergangenen Jahr, das die Aufmerksamkeit noch einmal auf die Möglichkeiten diesen Teil des Internets gelenkt hat.