Lifestage: Facebook veröffentlicht Video-App nur für Jugendliche
Facebook versucht mit einer neuen iOS-App namens Lifestage wieder bei den Jugendlichen Fuß zu fassen – oder zumindest von ihnen zu lernen. Registrieren können sich nur Jugendliche bis maximal 21 Jahre und vorerst auch nur in den USA. Im Mittelpunkt der App stehen Videos.
Statt Status-Updates posten die Jugendlichen in Lifestage Videos, in denen sie ihre Vorlieben, Abneigungen und mehr kundtun. Um sich anzumelden ist kein Facebook-Account nötig. Jugendliche müssen nur die eigene Highschool auszuwählen und schon sehen sie Freunde, die die selbe Schule besuchen, jedoch nur, wenn sich bereits mindestens 20 Mitschüler registriert haben. Die Profile bestehen aus Videos. Nach dem Einrichten der App bittet Lifestage den Jugendlichen Nutzer, ein erstes Video aufzunehmen. Aus mehreren kurzen Videos stellt Lifestage dann das Profilvideo zusammen.
Der Erfinder ist 19 Jahre alt
Ausgedacht hat sich Lifestage der selbst erst 19-jährige Michael Sayman. Sayman brachte sich mit dreizehn selbst das Programmieren bei. Mit einer eigenen App half er seiner Familie durch die Wirtschaftskrise. Durch seine zweite App 4Snaps wurde schließlich Facebook und am Ende Mark Zuckerberg persönlich auf Sayman aufmerksam. „Was, wenn ich einen Weg gefunden hätte, Facebook von 2004 ins Jahr 2016 zu bringen? Was, wenn jeder Profileintrag ein Video wäre?“, fasst der Teenie-Entwickler die Idee hinter Lifestage zusammen.
Ob die App selbst ein Erfolg wird? Möglich, dass der virale Ansatz, dass nur Highschool-Schüler sie nutzen können, hilft. Auch Facebook konzentrierte sich anfangs exklusiv auf US-Unis. Trotzdem ist die Bilanz von Facebooks eigenständigen Apps nicht positiv: Slingshot, Poke, Paper – alle eingestellt.
Facebook muss jugendlich bleiben
Trotzdem hat Facebook ein nicht von der Hand zu weisendes Nachwuchsproblem. Gleichzeitig gibt es mit Snapchat einen Konkurrenten, der die Jugend bestens zu verstehen scheint. Mit Stories hat Facebooks Fotonetzwerk Instagram erst Anfang August eine neue Funktion eingeführt, die ein wesentliches Feature Snapchats kopiert.
Damit will Facebook wohl verhindern, dass Instagram-Nutzer überhaupt auf die Idee kommen, Snapchat auszuprobieren. Ganz so stark auf Konkurrenz getrimmt ist Lifestage nicht: Die Jugendliche können Profile auf anderen Netzwerken angeben, auf denen sie erreichbar sind. Auf den Promo-Fotos steht hier einige Male „Snapchat“. TechCrunch mutmaßt, dass Facebook mit Lifestage nur lernen möchte, wie sich Videos besser in die Haupt-App integrieren lassen.