Neues Betriebssystem: Was will Google mit Fuchsia bezwecken?

Christopher Vollrath
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Neues Betriebssystem: Was will Google mit Fuchsia bezwecken?
Bild: Google

Fuchsia heißt das neue Betriebssystem, an dem Google zur Zeit arbeitet. Bislang basierten Googles Betriebssysteme Android und Chrome OS auf Linux. Das soll sich mit dem neuen, aber im Detail noch unbekannten Betriebssystem Fuchsia ändern. Eine genaue Zweckerklärung liegt allerdings noch nicht vor.

Der Code vom noch jungen Fuchsia enthält Andeutungen auf einen Port für den Raspberry Pi und SoCs von Intel. Endgeräte, auf denen Fuchsia beziehungsweise dessen Magenta-Kernel laufen sollen, sind demnach also beispielsweise Intel NUC oder der Raspberry Pi 3. Der Entwickler Travis Geiselbrecht berichtet, dass Fuchsia demnächst zuerst für den Mini-Computer Raspberry Pi 3 zur Verfügung stehen soll.

Magenta-Kernel statt Linux

Fuchsia läuft mit einem Magenta-Kern, der auf LittleKernel basiert und hauptsächlich von den Betriebssystem-Experten Travis Geiselbrecht sowie Brian Swetland erstellt worden ist. Das geht aus der Dokumentation auf GitHub hervor. Linux habe in der Vergangenheit vor allem im Embedded-Bereich Probleme bereitet und durch nicht benötigten Ballast im Kernel die Entwicklung gebremst. Magenta könne dagegen deutlich besser skalieren und eignet sich auch für Smartphones.

Der LittleKernel wird durch Magenta um einige Konzepte und Funktionen aufgewertet. Er besitzt nun einen ausgereifteren User-Mode, ein Objektsystem sowie ein Sicherheitsmodell. Letzteres legt laut AndroidPolice nahe, dass auch Smartphones und Computer mit Fuchsia laufen können. Googles Embedded-Systeme wie der Router OnHub oder Google Home können weitere Einsatzmöglichkeiten für Fuchsia sein. Kernbestandteile von Magenta werden durch Fuchsia mit weiteren Bestandteilen eines kompletten Betriebssystems für Computer oder Smartphones komplettiert, wie in etwa mit der Programmiersprache Dart oder Googles Renderer namens Escher.

Fuchsia steht bei „Stunde null“ so Swetland

Google schweigt bislang zu den auf GitHub aufgetauchten Dokumentationen. Dass sich das Open-Source-Projekt in einer sehr frühen Entwicklungsphase befindet, bestätigte Google-Mitarbeiter Brian Swetland in einem IRC-Chatlog: „Es fiel die Entscheidung, das System open source zu entwickeln. Es handelt sich hierbei um die Stunde null“. Auf der Webseite Hacker News ging ein Nutzer davon aus, dass die Software-Entwicklung in Kürze „ausgeschrieben“ werden könne. Ausführliche Dokumentationen des Betriebssystems wären dann die Folge.

Der Zweck von Fuchsia ist noch unklar

Der genaue Zweck als auch die Positionierung des Betriebssystems gegenüber Android und Chrome OS ist bislang noch nicht bekannt. Fuchsia wird 32-Bit- und 64-Bit-CPUs unterstützen, auch solche auf ARM-Architektur. Denkbar wäre, dass Fuchsia die Google-Lösung für jegliche IoT-Produkte sein kann und Android in Zukunft ablöst. Von offizieller Seite kommt lediglich diese Beschreibung: „Pink + Purple == Fuchsia (ein neues Betriebssystem)“. Denkbar wäre auch, dass das Betriebssystem lediglich ein Experiment von Google bleibt und nie zur Serienreife heranwächst.

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