Intel: PCIe- und SATA-SSDs mit 3D-NAND in neun Varianten
Nach Micron hat nun auch Intel die ersten PCIe/NVMe-SSDs mit 3D-NAND des gemeinsamen Joint-Ventures IMFT auf den Markt gebracht. Gleich sechs Produktserien und zusammengenommen neun Formfaktoren sollen mit Endverbrauchern, Unternehmenskunden, Rechenzentren sowie dem Embedded-Markt eine breite Anwendungspalette abdecken.
SSD 600p für Endverbraucher erreicht bis zu 1.800 MB/s
Für den Heimanwender ist lediglich eines der neuen Produkte vorgesehen, die SSD 600p, deren Existenz bereits seit geraumer Zeit bekannt ist. Als M.2-Karte mit 80 Millimeter Länge kann die mit Speicherkapazitäten von 128 bis 1.024 GByte erhältliche SSD sowohl in Desktop-Rechnern als auch in Notebooks eingesetzt werden. Beim Speicher setzt Intel – ebenso wie Crucial in der MX300 – auf die TLC-Variante des 32-lagigen 3D-NANDs von IMFT, die pro Die eine Kapazität von 384 Gbit erreicht.
Über PCIe 3.0 x4 mit NVMe-Schnittstelle erreicht die 1-TByte-Variante der 600p Transferraten von bis zu 1.800 MB/s beim sequenziellen Lesen und bis zu 560 MB/s beim Schreiben. Für wahlfreie 4K-Zugriffe gibt Intel bis zu 155.000 IOPS beim Lesen und bis zu 128.000 IOPS beim Schreiben an. Dabei soll sie sich auch noch sehr sparsam bei der Leistungsaufnahme zeigen – Intel gibt einen typischen Wert von 0,1 Watt bei Aktivität an. Im Leerlauf (40 Milliwatt) und im Stromsparmodus L1.2 (5 Milliwatt) ist es noch einmal deutlich weniger. Zum Controller macht Intel selbst keine Angaben, Bilder aus Foren zeigen aber, das er von Silicon Motion stammt.
Ein fast identisches Produkt bietet Intel mit der SSD Pro 6000p Unternehmenskunden an. Bei den bislang verfügbaren technischen Daten gibt es keine Unterschiede. Bekannt ist aktuell lediglich, dass die Unternehmensvariante Remote Secure Erase beherrscht, was Administratoren das Löschen des Laufwerks aus der Ferne erlaubt.
Preise beginnen bei 78 Euro
Kurzfristig lieferbar sind derzeit die 256- und 512-GByte-Varianten der SSD 600p, die zu Preisen ab 108 beziehungsweise 196 Euro angeboten werden. Die 128-GByte-Variante ist ab 77 Euro gelistet, die große 1-TByte-Version ab 380 Euro.
PCIe und SATA für das Rechenzentrum
Für den Einsatz im Rechenzentrum gibt es mit der Intel SSD DC P3520 und der Intel SSD DC S3520 zwei neue Modelle, bei denen das 3D-NAND von IMFT in der MLC-Variante mit 256 Gbit pro Die zum Einsatz kommt.
Die P3520 ist das neue PCI-Express-Modell mit NVMe-Schnittstelle und wird von Intel in zwei Formfaktoren und jeweils mit 450 GByte, 1,2 TByte oder 2 TByte Speicherplatz angeboten. Als Formfaktor stehen U.2 (2,5 Zoll, 15 mm) sowie eine HHHL-Steckkarte zur Wahl, die über PCIe 3.0 x4 kommunizieren.
Das Solid State Drive ist für leseintensive Lasten optimiert und erreicht sequenzielle Transferraten von bis zu 1.700 MB/s beim Lesen sowie 1.350 MB/s beim Schreiben. Die Optimierung auf die Leseleistung wird bei den wahlfreien Zugriffen deutlich: Beim Lesen erreicht die P3520 bis zu 375.000 IOPS, beim Schreiben lediglich 26.000 IOPS. Für gemischte Arbeitslasten mit 70 Prozent Lese- und 30 Prozent Schreibzugriffen sollen maximal 80.000 IOPS erreicht werden.
Neben der SSD DC P3520 gibt es mit der SSD DC S3520 auch eine neue SATA-SSD für Rechenzentren, die im 2,5-Zoll- und M.2 Formfaktor hergestellt wird. Die 2,5-Zoll-Variante gibt es mit Speicherkapazitäten zwischen 150 GByte und 1,6 TByte, die M.2-Variante mit 150 bis 960 GByte Speicher. Auch die S3520 ist für Lasten ausgelegt, die vor allem Leseoperationen beinhalten, mit maximalen Transferraten von 450 MB/s und 67.500 IOPS in der Spitze aber eher langsam.
M.2 mit PCIe und SATA und 2,5 Zoll mit SATA für Embedded-Anwendungen
Das vierte Marktsegment, das Intel mit den neuen 3D-NAND-SSDs adressiert, ist der Bereich Embedded und Internet of Things. Hier gibt es zum einen mit der SSD E 6000p eine Variante der neuen Enterprise-SSD, die bei gleichen Leistungswerten nur mit 128 und 256 GByte Speicherplatz angeboten wird. Sie bietet eine auf 10 Milliwatt gesenkte Leistungsaufnahme im Leerlauf und wird länger verfügbar sein als die Pro-SSDs.
Zum anderen hat Intel mit der SSD E 5420s auch eine neue SATA-SSD für den Embedded-Markt im Angebot, die mit der MLC-Variante des 3D-NAND ausgerüstet ist. Sie wird wahlweise als 2,5-Zoll-Laufwerk mit 240 GByte oder als M.2-Karte mit 150 GByte angeboten und soll über die Produktlebensdauer hinweg eine konstante Leistung bieten, die in der Spitze mit 320 MB/s und 65.000 IOPS aber eher niedrig ist. Dafür bietet sie für das Marktsegment wichtige Funktionen wie Schutz gegen Datenverlust bei Stromausfall und eine End-to-End Data Protection.
Intel SSD 600p | Intel SSD Pro 6000p | Intel SSD DC P3520 | |
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Controller: | Silicon Motion SM2260, 8 NAND-Channel | ? | |
DRAM-Cache: | ? Variante 512 MB DDR3L-1600 |
? | |
Speicherkapazität: | 128 / 256 / 512 / 1.024 GB | 450 / 1.200 / 2.000 GB | |
Speicherchips: | IMFT ? ONFi 4.0 TLC (3D, 32 Lagen) NAND, 384 Gbit | IMFT ? ONFi 4.0 MLC (3D, 32 Lagen) NAND, 256 Gbit | |
Formfaktor: | M.2 (80 mm) | U.2 (2,5 Zoll, 15 mm) Variante PCIe-Steckkarte (HH/HL) |
|
Interface: | PCIe 3.0 x4 | ||
seq. Lesen: | 770 MB/s Variante 1.570 MB/s Variante 1.775 MB/s Variante 1.800 MB/s |
1.200 MB/s Variante 1.700 MB/s |
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seq. Schreiben: | 450 MB/s Variante 540 MB/s Variante 560 MB/s |
600 MB/s Variante 1.300 MB/s Variante 1.350 MB/s |
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4K Random Read: | 35.000 IOPS Variante 71.000 IOPS Variante 128.500 IOPS Variante 155.000 IOPS |
145.000 IOPS Variante 320.000 IOPS Variante 375.000 IOPS |
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4K Random Write: | 91.500 IOPS Variante 112.000 IOPS Variante 128.000 IOPS |
19.000 IOPS Variante 26.000 IOPS |
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Leistungsaufnahme Aktivität (typ.): | 0,1 W | ? | |
Leistungsaufnahme Aktivität (max.): | ? | ||
Leistungsaufnahme Leerlauf: | 40 mW | ? | |
Leistungsaufnahme DevSleep: | kein DevSleep | ||
Leistungsaufnahme L1.2: | 5 mW | ? | |
Funktionen: | NVMe, NCQ, TRIM, SMART, Garbage Collection | ||
Verschlüsselung: | AES 256 | optional? | |
Total Bytes Written (TBW): | 72 Terabyte Variante 144 Terabyte Variante 288 Terabyte Variante 576 Terabyte |
? | |
Garantie: | 5 Jahre | ||
Preis: | – | – / ab 164 € | – / ab 780 € / ab 290 € / ab 1.265 € / ab 1.266 € |
Preis je GB: | – | – / € 0,32 | – / € 0,65 / € 0,24 / € 0,63 / € 0,63 |