Linux: KDE Connect 1.0 verbindet Desktop und Smartphone
Bei KDE gibt es einige Bestrebungen, den Desktop und die mobile Welt zu verbinden. KDE Connect ist eine davon und hat die stabile Version 1.0 erreicht. Das Projekt will den Plasma-Desktop mit Smartphones verbinden. Derzeit werden Android und Blackberry unterstützt, iOS soll bald folgen.
KDE Connect ist eine Software, die den Plasma-Desktop über einen Serverdienst mit Client-Apps auf unterschiedlichen mobilen Geräten verbindet. Nach über einem Jahr Arbeit ist nun die erste stabile Version KDE Connect 1.0 erschienen. Die neue Version bringt nicht nur mehr Stabilität sondern hat auch zwei neue Funktionen im Gepäck.
SMS am Desktop beantworten
So können hereinkommende SMS-Nachrichten nun direkt am Desktop beantwortet werden. Neben dem Text wird am Monitor auch ein Antwort-Button angeboten. War es bisher bereits möglich, Benachrichtigungen des Smartphone am Desktop zu empfangen, so funktioniert nun auch der umgekehrte Weg. Es kann also beispielsweise nicht nur das Smartphone am Desktop anzeigen, wenn der Ladestand niedrig ist, sondern ebenso kann das Notebook seinen niedrigen Ladestand am Smartphone anzeigen. Zudem kann man das Smartphone vom Desktop aus „anrufen“, um es zu lokaliseren.
Zudem nutzt KDE Connect jetzt TLS-Verschlüsselung anstatt wie bisher RSA. TLS ist sowohl schneller als auch ressourcenschonender für die Akkus der beteiligten Geräte. Zur Verifikation wird TOFU (Trust On First Use) verwendet, wie auch bei SSH üblich. Zudem gibt es einen Befehl für die Kommandozeile, um die Fingerabdrücke der Zertifikate beider Seiten auf Übereinstimmung zu testen.
KDE Connect muss einmal, ähnlich wie bei Bluetooth, gepaired werden, um die Verbindung herzustellen. Danach ist, mindestens Android 4.4 vorausgesetzt, das Dateisystem des Smartphones im Dateimanager eingebunden und kann wie andere Devices gehandhabt werden. Dateien können aber auch direkt vom Smartphone aus an den Desktop gesendet werden.
Auch für andere Desktops
Auch die Maus kann aus der App heraus vom Smartphone gesteuert werden. Medienplayer wie Amarok oder VLC kann die App ebenfalls steuern. Nutzer von Firefox können über die Erweiterung Launchy Tabs an das Smartphone senden, die dann dort unterwegs gelesen werden können. Dazu muss lediglich die XML-Datei von Launchy erweitert werden. Mittels des Pakets indicator-kdeconnect, das in vielen Distributionen verfügbar ist, lässt sich KDE Connect auch mit anderen Desktopumgebungen anwenden, die App-Indikatoren verwenden. Dazu zählen unter anderem GNOME, Xfce, Unity und Pantheon.
Das KDE-Projekt arbeitet auch an Plasma Mobile, einer freien Plattform für Smartphones. Ein weiteres Framework namens Kirigami will Qt-Entwickler bei der Erstellung konvergenter Apps für Desktop und Mobilgeräte unterstützen. Für Android kann KDE Connect über F-Droid oder den Google Play Store bezogen werden.