Linux: Kernel 4.7.1 mit zahlreichen Verbesserungen erschienen
Der vor rund einem Monat von Linus Torvalds veröffentlichte Kernel 4.7 hat ein erstes Update erfahren. Das teilte Greg Kroah-Hartman (GKH) auf der Kernel-Mailingliste (LKML) mit. Damit wechselt Kernel 4.7 vom Mainline- in den von Hartman gepflegten Stable-Zweig.
Wie üblich versah GKH auch diesmal seine Ankündigung eines neuen Kernels mit der ultimativen Aufforderung: „All users of the 4.7 kernel series must upgrade“. Kernel 4.7.1, der damit in die Obhut von GKH übergeht, bringt Verbesserungen bei den Dateisystemen EXT4 und FUSE sowie Anpassungen bei den Hardware Architekturen ARM, MIPS und x86. Der Network-Stack wurde mit Verbesserungen bei IPv4, IPv6, SCTP und IrDA aktualisiert. Auch die CPUFreq-Treiber, die mit Kernel 4.7 aufgewertet wurden, erhielten mit 4.7.1 eine weitere Auffrischung.
Verbesserte Sicherheit
Die Sicherheit wurde durch die Beseitigung eines Problems in der Sicherheitssoftware AppArmor im Zusammenhang mit SHA1-Hashes erhöht. Insgesamt erfuhr Kernel 4.7.1 Änderungen an 45 Dateien mit 244 Ergänzungen und 115 Löschungen. Die Änderungen können im Einzelnen in einem Diff eingesehen werden. Eine Übersicht bietet auch die Seite des Linux Kernel Stable Tree.
Verwirrung bei Debian
GKH kündigte zudem vor wenigen Tagen auf Google+ an, dass er Kernel 4.9 als Langzeitkernel für mindestens zwei Jahre pflegen werde. Das sorgte für einige Verwirrung beim Debian-Projekt, die sich im Februar darauf festgelegt hatten, der nächste LTS-Kernel werde 4.10 sein und daraufhin den Freeze zu Debian 9, also das Einfrieren der Paketbasis für eine neue Veröffentlichung, deshalb um zwei Monate nach hinten zu schieben.
Viele Anwender und Entwickler fragten sich nun, ob das Debian-Release-Team den Beginn des Freeze, der jetzt auf dem 5. November liegt, wegen dieser Nachricht vorziehen werde. Dies wird allerdings allgemein als unwahrscheinlich erachtet, da die Zeit dazu zu knapp ist.