Lokalnachrichten: Regionalzeitungen sind die erste Adresse im Netz
Das Word Wide Web ist für die Printmedien nicht mehr bloß eine Konkurrenz, sondern ein neuer Absatzmarkt. Immer mehr Regionalzeitungen haben ihr Online-Angebot ausgebaut und sind damit die erste Adresse für Lokalnachrichten. Konkurrenz besteht vor allem durch die Blogger, die sich ebenso mit regionalen Themen auseinandersetzen.
Im Internet sind es gerade die Regionalzeitungen, die als Anlaufpunkt für Lokalnachrichten genutzt werden, dies geht aus einer aktuellen Studie des Branchenverbands Bitkom hervor. Gut 28 Prozent informiert sich auf den Websites der örtlichen Zeitungen über das Geschehen in der Stadt oder Gemeinde. Dabei sind es vor allem die etablierten Marken, die auch im Internet die entsprechende Aufmerksamkeit bekommen, so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.
Konkurrenz vor allem durch Blogger
Konkurrenz bekommen die Verlage aber vor allem durch die Blogger aus der gleichen Region, die sich meist ebenfalls kritisch mit den örtlichen Themen auseinandersetzen und so gut 20 Prozent der Nutzer für sich gewinnen können. Stadtmagazine folgen dahinter mit 19 Prozent, gefolgt von Websites der Städte und Kommunen mit 18 Prozent. Letztere stehen dabei aber vor allem in der Kritik, dass die Berichterstattung nicht unabhängig erfolgt. Deutlich weniger Aufmerksamkeit bekommen die Internetauftritte der regionalen TV- und Radio-Sender (11 Prozent), dies liegt aber vor allem auch daran, dass hier die Inhalte meist nur kurz aufbereitet werden und der Fokus auf der Berichterstattung mit Hilfe von Film und Ton liegt.
Insgesamt ist das Thema Lokalnachrichten aber nicht so weit verbreitet. So zeigte der Verband im April dieses Jahres, dass rund 76 Prozent aller Internetnutzer Nachrichten im Internet anschauen, bei den Lokalnachrichten liegt dieser Wert aber mit 59 Prozent deutlich tiefer.
Ein Problem der Finanzierung
Den Hauptakteuren für Lokalnachrichten im Internet obliegt dabei das gleiche Problem: Sowohl Verlage als auch Blogger müssen die Kosten decken. Dabei kommt vor allem Werbung zum Einsatz, doch auch Abo-Modelle sind ein genutztes Mittel. Die Blogger-Landschaft leidet dabei deutlich unter dem Finanzierungsproblem, sodass viele Blogs nach der Gründungswelle aufgeben mussten.