Teilautomatisiertes Fahren: 2.000 km mit E‑Klasse und Drive Pilot von Mercedes-Benz
2/9Diese Ausstattung braucht es
Mercedes-Benz vereint alle Fahrhilfen des teilautomatisierten Fahrens unter dem Oberbegriff „Drive Pilot“. Dabei handelt es sich nicht etwa um ein Konvolut aus Tasten und Schaltern, die in Reihe aktiviert werden müssen, sondern Mercedes-Benz integriert die Aktivierung des gesamten Drive Pilot im Tempomat-Hebel, den Fahrer der Marke seit Jahrzehnten an gewohnter Stelle auf der linken Seite des Lenkrades finden.
Einmal in Richtung Fahrer gezogen, wechselt die E-Klasse in den teilautomatisierten Betrieb und entscheidet selbst, wann gebremst, beschleunigt oder die Spur gehalten werden muss. Einfacher könnte das System auf den ersten Blick nicht umgesetzt sein.
Automatisierungs-Level 2
Der Level der Automatisierung erreicht in der E-Klasse die zweite Stufe in der Klassifizierung durch die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) und die US-amerikanische National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA). Das bedeutet, dass eine Teilautomatisierung vorliegt, bei der Gas, Bremse und Lenkung durch die Assistenzsysteme übernommen werden können. Der Fahrer muss diese Systeme aber weiterhin überwachen und bestimmte Fahrmanöver auch noch selbst ausführen.
Das Fahrassistenz-Paket wird benötigt
Damit all die Assistenzsysteme ihre Aufgaben verrichten können, hat Mercedes-Benz je nach gewählter Ausstattung eine Stereokamera hinter der Windschutzscheibe, mehrstufige Radarsensoren rund um das Auto hinter der Karosserie sowie zahlreiche Kameras verbaut und zu einem 360-Grad-System vereint, das weit mehr und vor allem gleichzeitig erfasst, als es ein Mensch jemals könnte. Wie viel in Summe erkannt und in teilautomatisiertes Agieren ohne Zutun des Fahrers umgesetzt wird, hängt allerdings davon ab, welche Zusatzausstattung mit der E-Klasse bestellt wurde.
Getestet wurden die Assistenzsysteme in einer von Mercedes-Benz gestellten E-220-d-Limousine zum Basispreis von 47.124 Euro. Serienmäßig ist nur ein Sensor für den aktiven Brems-Assistent verbaut, der Schutz vor Auffahrunfällen und Unfällen mit querenden Fußgängern verhindern kann. Dafür kommt ein Multi-Mode-Radar mit einer Reichweite von 180 Metern bei einem Öffnungswinkel von 20 Grad oder 70 Metern bei einem Öffnungswinkel von 90 Grad zum Einsatz.
Um den Drive Pilot zu erhalten, muss das Fahrassistenz-Paket für 2.261 Euro bestellt werden. Dort sind eine Stereo-Multi-Purpose-Kamera, ein Multi-Mode- und Fernbereichsradar sowie Ultraschallsensoren enthalten. Mit erweitertem Umfang, einem zweiten Multi-Mode-Radar für „Pre-Safe-Impuls-Seite“, das aber keinen Einfluss auf den Drive Pilot hat, ist dieses Paket auch als Fahrassistenz-Paket Plus für 2.856 Euro erhältlich.
Folgekosten machen die E-Klasse-Ausstattung teuer
Wer das Fahrassistenz-Paket für die E-220-d-Limousine bestellt, muss zwangsläufig das Spiegel-Paket für 654,50 Euro mitbestellen. Durch diese Zusatzausstattung sind die Außenspiegel per Tastendruck elektrisch ein- und ausklappbar, um das Spiegelgehäuse vor Beschädigung zu schützen, zum Beispiel beim Parken. Außerdem blenden der Außenspiegel auf der Fahrerseite und der Innenspiegel automatisch stufenlos ab.
Wird das Fahrassistenz-Paket Plus mit der Absicht der Erweiterung um Pre-Safe-Impuls-Seite für einen erweiterten Seitenaufprallschutz bestellt, löst das eine Kettenreaktion von Folgekosten aus. Eigentlich kostet das Plus-Paket nur 595 Euro mehr als das normale, auch hier kommt dann aber noch das Spiegel-Paket dazu. Dann wird es jedoch richtig teuer: Das Exclusive Interieur für 2.975 Euro muss mitbestellt werden, und das wiederum verlangt auch die Auswahl des Exclusive oder Avantgarde Exterieurs für jeweils 1.249,50 Euro. Unterm Strich bezahlt man also nur aufgrund des Wunsches nach Pre-Safe-Impuls-Seite im Fahrassistenz-Paket Plus 4.879 Euro mehr.
Ausstattungspakete für E-220-d-Limousine | Einzelpreise | |||
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Fahrassistenz-Paket Plus |
Fahrassistenz-Paket | Drive Pilot | 2.261,00 Euro | 2.856,00 Euro |
Aktiver Totwinkel-Assistent | ||||
Außenspiegel fahrerseitig automatisch abblendend | ||||
Pre-Safe Plus | ||||
Lenkpilot | ||||
Aktiver Brems-Assistent mit Kreuzungsfunktion | ||||
Außenspiegel elektrisch anklappbar | ||||
Folgekosten durch Auswahl | 654,50 Euro | 654,50 Euro | ||
Spiegel-Paket | ||||
Pre-Safe-Impuls-Seite | ||||
Folgekosten durch Auswahl | 2.975,00 Euro | |||
Exclusive Interieur | ||||
Folgekosten durch Auswahl | 1.249,50 Euro | |||
Exclusive oder Avantgarde Exterieur | ||||
Tatsächliche Endpreise | 2.915,50 Euro | 7.735,00 Euro |
Noch mehr Extras in den Intelligent-Drive-Paketen
Darüber hinaus schnürt Mercedes-Benz Käufern auch verschiedene Pakete unter dem Namen „Intelligent Drive“, die neben dem Fahrassistenz-Paket (Plus) auch Pakete aus den Bereichen „Licht und Sicht“, „Connectivity“ und „Parken“ beinhalten. Diese Intelligent-Pakete bietet Mercedes-Benz in den Abstufungen Experience, Advanced und Professional zu Preisen von 3.409,35 Euro, 6.426 Euro und 12.292,70 Euro an.