Microsoft HoloLens: Mehr technische Details zum Next-Gen-Spielzeug
Auf der Hot Chips 28 hat Microsoft einige weitere technische Details zu HoloLens preisgegeben. Während der 14-nm-Cherry-Trail-SoC als ein Herzstück bereits bekannt war, hat der Hersteller nun weitere Informationen zum 28-nm-Custom-Chip alias Holographic Processing Unit (HPU) veröffentlicht.
Microsoft hat bisher nur wenige Informationen zur internen Technik veröffentlicht, immer nur ein paar Eckdaten genannt. Bei der Fachkonferenz ging der Hersteller etwas mehr ins Detail, insbesondere auch auf die Holographic Processing Unit, zu der bisher nahezu nichts bekannt war. Hinter dieser verbirgt sich ein in 28 nm von TSMC gefertigter Chip, der primär die Aufgaben eines DSPs mit vielfältigen Sensoren übernimmt, während der 14-nm-SoC von Intel aus der Familie Cherry Trail die eigentlichen Rechenaufgaben schultert. Der bisher vermutete aufgeteilte Arbeitsspeicher ist der HPU direkt zugeordnet, sie bekommt ebenso 1 GByte LPDDR3 wie auch der Cherry-Trail-SoC.
Der Massenspeicher wird wie erwartet als eMMC-Lösung geboten, die ersten Auslieferungen bieten 64 GByte, wovon abzüglich der Daten für das Betriebssystem auf Basis von Windows 10 rund 54 GByte nutzbar bleiben. Vier Mikrofone und Anschlüsse für Headsets sollen dafür sorgen, in der virtuellen Realität auch mit anderen Personen sauber Kontakt aufnehmen zu können.
Die HPU regelt dann alles, was mit Sensoren und der Wiedergabe auf dem Display zu tun hat. Sie verarbeitet nicht nur die Daten der vier eigens entwickelten Environment-Kameras, sondern auch die aller weiteren Kameras sowie die Eingaben der Gestensteuerung. Dafür greift der Chip auf 24 Tensilica-DSP-Kerne zurück, die stark optimiert wurden. Spezielle Algorithmen sollen in der Hardware für eine bis zu 200-fache Leistung gegenüber einer theoretischen, rein softwarebasierten Lösung sorgen.
Weiter Weg vom Prototyp zum jetzigen Design
In den weiteren Ausführungen erläuterte Microsoft in Cupertino am Montagnachmittag einige Dinge zur Entstehung und dem Design-Prozess. Frühe Prototypen waren erwartungsgemäß jenseits von abenteuerlich, erst sehr spät wurde das Design abgeschlossen. Im finalen Paket sind diverse Einstelloptionen enthalten, um HoloLens fit für jede Art von Kopf zu machen – einschließlich Brillenträger.