Microsoft: PowerShell wird Open Source
Microsoft erklärt die PowerShell zu Open Source und stellt Pakete für OS X und einige Linux-Distributionen bereit. Dazu zählen OS X 10.11, Ubuntu 14.04 und 16.04 sowie der Red-Hat-Ableger CentOS 7. Der Code und die Binärpakete einer Alpha-Version der Windows-Kommandozeile stehen auf GitHub zur Einsicht bereit.
Microsofts vor fast 10 Jahren eingeführte PowerShell kann mehr als der Vorgänger cmd.exe. Sie ermöglicht das Erstellen und Interpretieren umfangreicher Skripte mit der PowerShell Scripting Language. Der Kern der PowerShell basiert auf cmdlets als kleinen Funktionseinheiten. Grundlage ist das .NET-Framework, wobei die cmdlets als .NET-Klassen implementiert sind.
„Your PowerShell skills are now even more marketable...“ Jeffrey Snover
Somit war die Grundlage zum Open-Sourcing der Windows PowerShell bereits seit längerem gelegt. Im November 2014 wurden große Teile des .NET-Frameworks unter der MIT-Lizenz, der jetzt auch die PowerShell unterliegt, als Open Source freigegeben und für Linux und OS X bereitgestellt. Dazu gehörten im Rahmen der dafür eigens gegründeten .NET-Foundation der gesamte .NET-Server-Stack inklusive ASP.NET, der .NET-Compiler, die .NET-Core-Runtime, das Framework sowie die zugehörigen Bibliotheken. Zuletzt wurde im Juni .NET Core 1.0 auf Linux und OS X portiert und machte den Weg für eine Open-Source-PowerShell frei.
Die jetzt veröffentlichte Open-Source-Version der PowerShell hat laut Microsoft noch Alpha-Status und wird lediglich von der Community unterstützt, eine offiziell von Microsoft unterstützte Version soll jedoch folgen. Den umgekehrten Weg war Microsoft mit der Bash gegangen, die als Subsystem in Windows 10 integriert wurde. Microsoft unterstützt schon seit längerem sehr erfolgreich Linux-Distributionen auf seiner Cloud-Plattform Azure, um Kunden mit heterogenen Umgebungen bedienen zu können. Außerdem wurde im März der Microsoft SQL-Server für Linux angekündigt.