No Man's Sky: Erste Nutzer verraten umstrittene Eindrücke
Rund eine Woche vor Erscheinen von No Man's Sky konnte ein Spieler bereits eine Kopie des Titels für einen Betrag von rund 1.200 US-Dollar erwerben und hat nicht nur Videomaterial veröffentlicht, sondern sich auch umfangreich zu Spiel und Spaß geäußert. Seine ersten Eindrücke sind allerdings umstritten.
Was die Freude der Community auf die prozedural generierte Weltraumsimulation derzeit dämpft und für erhitzte Gemüter sorgt, sind die negativen Aspekte des Ersteindrucks. No Man's Sky, das Reddit-Nutzer „daymeeuhn“ naturgemäß noch ohne den ausstehenden Day-One-Patch spielt, hat demnach noch einige Programmfehler. Darunter fallen Verbesserungen, die bisweilen Waffen und Werkzeuge verschlechtern, Wassertiere, die regelmäßig im Boden spawnen und zahlreiche Abstürze. Außerdem merkt daymeeuhn, dass er sein Raumschiff bislang nicht im gleichen Maße mit Upgrades versehen konnte wie den Anzug seines Piloten – hier gebe es ein erhebliches Ungleichgewicht.
30 statt hunderte Stunden
Größter Streitpunkt ist derzeit allerdings die „Spieldauer“. Obwohl es außer allgemeiner Exploration kein festes Ziel in No Man's Sky gibt, haben die Entwickler den Mittelpunkt ihres Universums als eine Art Fixpunkt ausgegeben, den zu erreichen ein letzter Meilenstein ist. Dies solle selbst im Falle eines Speedruns 40 bis 100 Stunden in Anspruch nehmen – daymeeuhn war allerdings in der Lage, diesen Mittelpunkt der Spielwelt schon nach 30 Stunden zu erreichen. Diesen Punkt zu erreichen, bedeutet jedoch nicht, alle Spielelemente in No Man's Sky gesehen zu haben.
Gelungen ist dem Spieler dies mit „Atlas-Steinen“, die an speziellen Stellen der Spielwelt zu finden sind. Diese Steine lassen sich für die zehnfache Summe seltener Ressourcen verkaufen. Zugleich ist an ihrem Fundort kostenloser Treibstoff aufzufinden, was den Sprung zu den nächsten Atlas-Steinen und damit die schnelle Exploration des Universums erlaubt. Mit dem Fund der Steine würde das Pacing daher zerstört, schreibt daymeeuhn.
Zu viel Hype?
Trotzdem sei der Titel ein insgesamt gutes Spiel, wenngleich der „Hype“ „bei weitem zu hoch“ sei. Zu den positiven Punkten zählen unter anderem trotz prozeduraler Erstellung abwechslungsreiche, große Planeten. Lob fällt auch für Flug ab, der eine Balance finde zwischen der Vermeidung von Leerlauf und einem Gefühl für die Weite des Raums. Den Raumkampf betrifft dies jedoch nicht; an diesem Aspekt des Titels hat daymeeuhn weniger Gefallen gefunden. Auch das Verlassen des Schiffs, weitere Interaktionen sowie die Klangkulisse werden gelobt. Die Ausführungen sollen allerdings, wie der Nutzer mehrfach betont, nicht als Review verstanden werden, sondern nur als Eindrücke.
Ein anderer Nutzer schreibt hingegen, der Titel sei alles was er sich erhofft habe, und bemerkt zwar Fehler, aber keine gravierenden Bugs. Das Ziel des Spiels sei – ähnlich Minecraft – die Reise selbst, nicht der Mittelpunkt der Galaxie, was als Argument für eine längere Spieldauer ausgegeben wird. Andere Anwender spekulieren zudem, dass keine finale Version, sondern ein Testbuild gespielt werde. Als Gründe werden die beschriebene Abkürzung zum Kern der Welt sowie der Umstand genannt, dass Waffen und vor allem das Multitool mit Upgrades teils nur verschlechtert werden können, also in ihrer besten Version vom Start weg vorliegen. Damit würde Testern sowohl aus dem Entwicklerstudio als auch der Presse Grind erspart, so die Logik, der daymeeuhn allerdings widerspricht.
No Man's Sky wird am 10. August 2016 auf der PlayStation 4 sowie zwei Tage später auch auf dem PC im Handel erhältlich sein.