Nvidia Tegra „Parker“: Denver-2-ARM-Kerne treffen Pascal-Grafik in 16 nm
Für die Hot Chips 28 hat Nvidia die ersten Details zum neuen Tegra-Chip mit dem Codenamen Parker im Gepäck. Dieser basiert auf zwei Denver-2-ARM-Kernen zuzüglich vier Cortex-A57-Kernen, gepaart mit einer 256 Shader starken Grafiklösung aus der Pascal-Generation.
Mit dem Fokus auf den Automotive-Markt hat Nvidia die neue Tegra-Lösung etwas genauer vorgestellt. Diese ist Teil des bereits vor über einem halben Jahr zur CES 2016 enthüllten Gesamtpakets Drive PX 2 und kombiniert dafür die neuesten Technologien von Nvidia in einem modernen 16-nm-FinFET-Prozess von TSMC.
Herzstück der neuen Tegra-Lösung sind die überarbeiteten Denver-2-Kerne, die mit großen L1I-Caches von 128 KByte und 64 KByte L1D-Cache je Kern sowie 2 MByte L2-Cache für zwei Kerne großzügig ausgestattet antreten. Sie werden zudem von vier klassischen Cortex-A57 unterstützt und sollen so einen CPU Complex bilden. Nicht weniger wichtig ist die 256 Shader starke Grafiklösung aus der aktuellen Pascal-Generation (rund 1,5 TFLOPS). Ergänzt wird dies mit einer Verdoppelung des LPDDR4-Speichers, ECC-Unterstützung stellt der SoC von seiner Seite aus bereit, die gesamte Bandbreite liegt nun 50 GByte pro Sekunde statt zuvor 25 GB/s.
Parker ist für den Automotive-Markt
Mit dem Fokus auf den Automotive-Sektor hat Nvidia neben ECC-Unterstützung auch diverse Features integriert, die den SoC für dieses Einsatzgebiet prädestinieren sollen. Dazu zählen unter anderem auch eine hardwarebasierte Virtualisierung und Sicherheitsfunktionen, die Unterstützung von zwölf Kameras gehört ebenfalls zum Programm.
Parker vermarktet Nvidia jetzt zusammen mit dem Drive PX2 als „weltweit ersten AI Supercomputer für selbstfahrende Autos“. Dabei werden, wie im Marketing typisch, die zusammengerechneten Kerne des gesamten Kits als erstes genannt: 12 CPU-Kerne und Pascal-Grafiklösungen für insgesamt 8 TFLOPS Leistung. Nvidia überrascht jedoch bei der Präsentation und legt ein umfangreiches Blockdiagramm des gesamten Systems vor, welches die Komplexität des Zusammenspiels der jeweils 2 + 2 Lösungen erkennen lässt.
Keine Aussagen zu anderen Einsatzzwecken
Nachdem im Vorfeld Gerüchte bekannt wurden, dass Nintendos neue Spielekonsole NX auf einen Nvidia-Chip setzen könnte, gingen die Annahmen in alle Richtungen. Leistungstechnisch überlegen wäre die neue Parker-Lösung einem Tegra X1 teilweise deutlich, jedoch müsste der Chip für eine Spielekonsole etwas anders aussehen. Dass Nvidia für Nintendo einen separaten Ableger entwickelt hat, ist möglich, bleibt heute aber unbestätigt.
In der Fragestunde nach der Präsentation gab sich Nvidia zwar weiterhin sehr zugeknöpft, was die Leistungsaufnahme angeht, gab aber zum Besten, dass die Grafikleistung mindestens um 50 Prozent gegenüber dem Tegra TX1 steigen soll und bei 1,5 TFLOPS (FP16) liegen wird. Weiterhin antwortete Nvidia auf die Frage nach weiteren Einsatzgebieten für den neuen Tegra-Chip mit Blick auf VR/AR mit einem kurzen „Ja“.