AMD Radeon RX 470 im Test: Von Asus, PowerColor und Sapphire mit 4 und 8 GByte

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Wolfgang Andermahr
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Fazit

Update: Auch die Sapphire Radeon RX 470 Nitro+ hat ein OC-BIOS, das aber leider in Vergessenheit geraten ist. Hier sind die Ergebnisse des Nachtests einzusehen.

Mit der Radeon RX 470 sticht AMD in eine Lücke, die Nvidia mit keinem Pascal-Produkt besetzt hat – und macht dies erfolgreich. Der große Vorteil liegt in der großen Flexibilität, die AMD den Herstellern hier anders als bei der RX 480 gleich direkt zum Start einräumt, sodass es für jeden Anspruch ein passendes Modell gibt.

Asus verzichtet bei der Radeon RX 470 Strix zum Beispiel auf das letzte Quäntchen Leistung und setzt stattdessen auf eine hohe Energieeffizienz. Die Grafikkarte ist damit fast so schnell wie eine Radeon R9 290, benötigt aber deutlich weniger Energie. Wer zudem einen kleinen Eingriff im WattMan-Tool nicht scheut, erhält eine absolute Silent-Grafikkarte.

PowerColor geht mit der Radeon RX 470 hingegen deutlich aggressiver zu Werke. Entsprechend ist die Grafikkarte zehn Prozent schneller als die von Asus und überholt damit nicht nur eine nicht übertaktete GeForce GTX 970, sondern liegt auch nur noch knappe fünf Prozent hinter einer teureren Radeon RX 480 zurück. Die Leistungsaufnahme fällt entsprechend höher aus, die Lautstärke liegt auf einem akzeptablen Niveau. Wer auf gerade einmal drei Prozent Performance verzichten kann, erhält mit Hilfe des Silent-BIOS eine leise Grafikkarte.

Die Radeon RX 470 von Sapphire, Asus und PowerColor (von links)
Die Radeon RX 470 von Sapphire, Asus und PowerColor (von links)

Die Sapphire RX 470 Nitro+ ist schon fast eine Radeon RX 480

Die Radeon RX 470 Nitro+ ist am Ende nahezu mehr eine Radeon RX 480 als eine Radeon RX 470. Die Grafikkarte ist entgegen den beiden anderen Partnerlösungen im Test mit acht anstatt vier Gigabyte Speicher ausgestattet (aber auch mit vier erhältlich) und ist noch einmal minimal schneller als die PowerColor-Karte. Das geschieht zwar auf Kosten der Energieeffizienz, dafür arbeitet das Kühlsystem leise, ohne dass der Käufer an irgendwelchen Reglern drehen muss.

Die Partnerkarten der Radeon RX 470 sind unterm Strich alle sehr nah an dem Referenzdesign der Radeon RX 480 dran, kosten aber auch ähnlich viel wie die Vier-Gigabyte-Version. PowerColor verlangt 215 Euro für die Grafikkarte und Asus 239 Euro. Sapphire kann dagegen noch keinen Preis nennen, wobei die Grafikkarte alleine aufgrund des Speicherausbaus vermutlich ein gutes Stück teurer wird.

Heute eine Partnerkarten-Empfehlung auszusprechen, fällt schwer, da der Preis das Zünglein an der Waage spielt. Aber so viel lässt sich sagen: Das Potenzial der Radeon RX 470 ist groß. Bei identischem Speicherausbau gibt es fast dieselbe Leistung wie auf einer Radeon RX 480 im Referenzdesign, bei einer jedoch massiv geringeren Lautstärke. Empfehlenswert ist die Radeon RX 470 für Spieler, die als Auflösung 1.920 × 1.080 nutzen möchten und bei einigen Titeln auch mal dazu bereit sind, auf die höchste Detailstufe zu verzichten. Für mehr ist die Grafikkarte dagegen zu langsam.

Die Radeon RX 470 ist eine gute Grafikkarte, aber...

Ein Punkt muss im Jahr 2016 beim Kauf einer Grafikkarte aber bedacht werden: Wer die Karte über mehrere Jahre hinweg nutzen möchte, wird in Zukunft verstärkte Probleme durch den vier Gigabyte großen Speicher bekommen. Auch heute reicht dieser in Full HD schon nicht immer aus, mit der Zeit wird sich dieses Symptom verstärken. Auf der sicheren Seite ist man entsprechend mit einem Acht-Gigabyte-Modell, das aber deutlich mehr kostet. Der Kauf sollte deshalb von der geplanten Nutzungsdauer abhängig gemacht werden.

AMD Radeon RX 470
Produktgruppe Grafikkarten, 04.08.2016
  • Leistung Spiele
    O
  • GPU-Computing DC/OCL
    +
  • Bildqualität Features
    ++
  • Lautstärke 2D/3D
    ++ / +
  • Verbrauch 2D/3D
    O / O
  • Schnell genug für 1.920 × 1.080
  • viele Partnerkarten lautlos unter Windows
  • alle drei getesteten Modelle sind nicht laut unter Last
  • die Partnerkarten erfüllen diverse Anforderungen
  • mit DP 1.4 und HDMI 2.0b modernste Anschlüsse
  • Modelle mit 4GB haben nur eine begrenzte Zukunftssicherheit
  • manche Modelle haben eine hohe Leistungsaufnahme

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