Roccat Sova & Sova MK im Test: Ein komfortables Brett auf dem Schoß
„Own the couch“?
Auch Roccats Sova will Maus und Tastatur als Eingabegeräte für das Wohnzimmer etablieren, das unter dem Schlagwort „own the couch“ zum Schauplatz „klassischen“ Spielens am PC werden soll. Im Gegensatz zu anderen Versuchen in dieser Richtung verfügt das Lapboard nicht nur über eine integrierte, kompakte Tastatur wahlweise mit Rubberdome- oder mechanischen Tastern, sondern außerdem über ein großes Mauspad und ergonomisch sinnvolle Gelenkauflagen. Das klingt zu Preisen ab 150 Euro auf dem Papier vielversprechend. Wie sich das Konzept in der Praxis schlägt, klärt der Test.
Sova (MK) im Detail
Wie andere „Lapboards“ besteht auch das Sova aus einer Tastatur mit 85 Tasten sowie einem 275 × 240 mm (L × B) großen Hartplastik-Mauspad; zugunsten kompakter Dimensionen wird also ein kompaktes Layout genutzt.
Aufgrund der gewählten Anordnung bleibt der Tastaturteil allerdings erheblich schmaler als mit ähnlicher Tastenzahl bestückte „Tenkeyless“-Tastaturen (ISO 88) ohne Nummernblock: Indem Funktionsblock sowie Pfeiltasten in einer einzelnen Reihe ausgerichtet und an den rechten Rand des Buchstabenfeldes geschoben werden, reduziert sich die Breite gegenüber diesem Format um weitere vier Zentimeter. Für Spiele hat dies jedoch keine Auswirkungen, da die betroffenen Tasten allenfalls beim Surfen von Nutzen sind – und auch dort gut nutzbar bleiben.
„Rollen“ und „Pause“ sind ebenso wie die Steuerung von Lautstärke, Medienplayer sowie Verknüpfungen zu Browser, Rechner und Arbeitsplatz nur als Sekundärbelegung vorhanden. Auch die Makroaufnahme und Helligkeitsregelung müssen mangels Zusatztasten in Form einer solchen Verknüpfung erfolgen. Weitere Doppelfunktionen, darunter auch Makros, können per „Swarm“-Software individuell auf 28 Tasten per „EasyShift“-Funktion gelegt werden, mit der sich Tasten „doppelt“ belegen lassen.
Gefertigt wird das Sova vollständig aus mattem, leicht angerautem Kunststoff, der sich grundsätzlich als resistent gegenüber Verschmutzungen erweist. Zugleich bleibt so das Gewicht im Rahmen: Je nach Ausführung bringt das Sova betriebsfertig nur 2,2 oder 2,6 Kilogramm auf die Waage. Die unvermeidlichen, ebenso hochglänzenden wie empfindlichen Zierelemente sind nur in Maßen zu finden; sie befinden sich überdies in Bereichen abseits typischer Berührungspunkte.
Einfache Inbetriebnahme
Zur Inbetriebnahme des Sova müssen lediglich eine Maus sowie bei Bedarf ein USB-Headset mit dem integrierten Hub verbunden werden, der sich an der Unterseite des Lapboards befindet. Aufgrund ihrer Position eignen sich beide USB-2.0-Ports vor allem für fest installierte Peripherie und weniger als Anschlussstelle für Wechseldatenträger.
Zum Verlegen der Anschlusskabel ist ein tiefer Kabelkanal vorgesehen, der Datenleitungen klaglos und werkzeuglos verschwinden lässt. Die tatsächlich zum Spielen benötigte Kabellänge lässt sich einfach mit dem beiliegenden Maus-Bungee fixieren, das an der Zubehörschiene am oberen Rand des Lapboards befestigt wird.
Der Anschluss des Sova an den PC erfolgt schließlich mit Hilfe eines dünnen, vier Meter langen Breakaway-Kabels, das zwei USB-2.0-Ports in Beschlag nimmt. Nötig ist das allerdings nicht: Im Testbetrieb waren auch mit nur einem Anschluss keine Einschränkungen zu beobachten. Durch die Ausführung mit „Sollbruchstelle“ ist zudem sichergestellt, dass ungeschickte Interaktion weder den PC noch die Peripherie ins Verderben reißt.
Modulkonzept mit austauschbaren Komponenten
Getauscht werden kann allerdings mehr als nur die Maus: Sowohl die vier Kunststoffpolster auf der Unterseite als auch das Mauspad und die schlichte Kunststoff-Handballenauflage lassen sich ohne Werkzeug demontieren und im Anschluss austauschen. Ersatzteile beziehungsweise neue Module können entweder mit einem 3D-Drucker gefertigt oder bei Roccat erworben werden.
Geplant sind unter anderem weitere Varianten des Mauspads mit abweichender Struktur. Voraussichtlich Ende des Jahres soll eine weitere Handballenauflage mit Stoffoberfläche sowie ein weiteres Modell mit Schaumstofffüllung erhältlich sein. Geplant ist außerdem Zubehör für die Halteschiene, darunter eine Befestigung für Smartphones, welches mit Roccats Software „Swarm“ per WLAN als Display und als zusätzliches Bedienelement genutzt werden kann.