Samsung Gear Fit2 im Test: Sport-Smartwatch mit hohem Tragekomfort

Jan Wichmann
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Samsung Gear Fit2 im Test: Sport-Smartwatch mit hohem Tragekomfort

Hybrides Wearable

Mit der zweiten Generation der Gear Fit will Samsung seine Position auf dem äußerst stark umkämpften Wearable-Markt festigen. Gegenüber zahlreichen Kontrahenten, die dies vorrangig im Fitness-Gadget-Sektor verwirklichen, setzt Samsung mit der Gear Fit2 erneut auf eine hybride Lösung und kombiniert Fitnessarmband und Smartwatch samt integriertem GPS. Wie gut diese Symbiose gelingt, klärt folgender Test.

Der Linie treu geblieben

Ablesbarkeit bei direktem Sonnenlicht
Ablesbarkeit bei direktem Sonnenlicht

Meisterte der Vorgänger diese Symbiose im Test mit einem etwas lückenhaften Ergebnis, ist das Erbe zumindest äußerlich deutlich erkennbar. Wesentliches Erkennungsmerkmal bleibt das gebogene Display, bei dem Samsung weiterhin auf ein Super-AMOLED-Panel setzt. Während die Auflösung in der Breite auf 216 Pixel steigt, sinkt die Display-Diagonale auf 1,5 Zoll. Auch die seitlichen Display-Ränder sinken auf jeweils einen Millimeter. Aspekte, die der Display-Qualität zuspielen, sodass das Display in vielerlei Hinsicht, vor allem mit satten Kontrasten und deutlichen Farben, besticht. Auch die Helligkeit muss sich keinesfalls hinter der einer „richtigen“ Smartwatch verstecken. Ganz im Gegenteil: Der Maximalwert von 11 lässt die Gear Fit2 gefühlt so hell wie das Display des bisherigen Helligkeits-Spitzenreiters Moto 360 Gen 2 erstrahlen. Eine optimale Ablesbarkeit im direkten Sonnenlicht ist dennoch nicht gegeben. Hier obsiegen nach wie vor Display-Panels vom Typ E-Ink, die unter anderem bei Smartwatches aus dem Hause Pebble zum Einsatz kommen.

Bislang bester Tragekomfort

Samsung schafft es mit der Gear Fit2, das bereits gute Tragegefühl weiter zu verbessern. Neben der gewölbten Innenseite der Uhr liegt dies insbesondere an dem neuen Armband. Setzte die erste Generation, ähnlich wie die Samsung Gear Live, auf ein relativ hartes und steifes Kunststoffarmband, findet nunmehr ein leichtes und überaus angenehm zu tragendes Armband Verwendung. Die Gear Fit2 bietet im Hinblick auf die bisher getesteten Smartwatches den bislang besten Tragekomfort.

Auch der Gehäuseaufbau wurde abgewandelt. Gegenüber dem Vorgänger, der auf ein einzelnes Armbandelement setzte, das in das Uhrenmodul eingeclipst wurde, lehnt sich die Gear Fit2 an eine herkömmliche Uhr an, wobei an den Korpus zwei Armbandglieder angesteckt werden. Neben der Auswahl an verschiedenen Größen und Farben von Samsung können herkömmliche Uhrenarmbänder nicht angebracht werden.

Weitere Anpassungen zur Modellpflege

Das Innenleben der Gear Fit erfährt in der zweiten Generation einen Komplettaustausch. Das einstige SoC mit knapp 200 MHz weicht einer Dual-Core-Alternative mit einer Geschwindigkeit von 1 GHz. Der interne Speicher wächst auf 4 GByte, von denen rund 2 GByte zum Ablegen von Musik genutzt werden können. Der Nutzer kann dabei losgelöst vom Smartphone Bluetooth-Kopfhörer mit der Gear Fit2 koppeln und Musik wiedergeben. Bluetooth ist in der Version 4.2 an Bord. Hinzu kommen WLAN nach 802.11 b/g/n sowie GPS und GLONASS, wobei die Ortungsfunktion autark vom Smartphone die zurückgelegte Wegstrecke aufzeichnen kann. Die manuelle Aktivierung erfolgt dabei im Zuge einer Trainingseinheit, bei der der Nutzer die Standortbestimmg vor dem Start auswählen muss. Dies bot zuletzt etwa die Sony Smartwatch 3.

Samsung Gear Fit2 – überdimensioniert am weiblichen Handgelenk
Samsung Gear Fit2 – überdimensioniert am weiblichen Handgelenk

Neben dem verkleinerten Display schrumpft auch der Rest der Uhr, was sich bei einem Millimeter in der Breite und sechs Millimetern in der Höhe bemerkbar macht. Dessen ungeachtet wirkt die Uhr jedoch am Handgelenk einer jungen Frau leicht überdimensioniert, wenn auch nach Aussage jener der Tragekomfort ebenfalls sehr gut ist. Zur besseren Bedienung erhält die Gear Fit2 einen zweiten rechtsseitig angebrachten Knopf, mit dem der Nutzer in den Menüs jeweils zurückkehren kann. Zudem ist das Wearable nun gegen dauerndes Untertauchen gemäß IP68-Zertifizierung abgedichtet. Des Weiteren ist die Gear Fit2 nicht mehr nur mit ausgewählten Galaxy-Smartphones nutzbar, sondern kann mit der breiten Android-Palette genutzt werden. Das Smartphone muss dafür als Vorraussetzungen Android 4.4 sowie ein Minimum von 1,5 GByte Arbeitsspeicher bieten.

Samsung Gear Fit2 Samsung Gear Fit Samsung Gear S2
OS: Tizen ? Tizen
Kompatibilität: Android Android, iOS
Display: 1,50 Zoll, rechteckig, curved
216 × 432 Pixel
322 ppi
Super AMOLED
1,84 Zoll, rechteckig, curved
128 × 432 Pixel
245 ppi
Super AMOLED
1,20 Zoll, rund
360 × 360 Pixel
302 ppi
Super AMOLED
Bedienung: Touch, Knöpfe Touch, Sprache, Knöpfe, Lünette
SoC / SiP: ?, ?
1,0 GHz, 2 Kerne
?, 64-Bit?
STMicroelectronics, STM32F439ZI
0,2 GHz, 1 Kerne
?
Samsung, Exynos 3250
1,0 GHz, 2 Kerne
28 nm
Variante
Qualcomm, Snapdragon S4 Play
1,2 GHz, 2 Kerne
28 nm
RAM: 512 MB ? 512 MB
Speicher: 4,00 GB 0,13 GB 4,00 GB
Konnektivität: Bluetooth 4.2
802.11 b/g/n
Bluetooth 4.0 LE Bluetooth 4.1
802.11 b/g/n
Mobilfunk:
Variante
GPRS + EDGE, HSPA+
Nano-SIM
Sensoren: Altimeter?
Beschleunigungsmesser
Gyroskop
Herzfrequenz
Schrittzähler
Barometer
Beschleunigungsmesser
Gyroskop
Herzfrequenz
Lichtsensor
Schrittzähler
UV-Sensor
Weitere Standards: GPS, GLONASS
NFC
Variante
NFC
GPS
Akku: 200 mAh
fest verbaut
210 mAh
fest verbaut
250 mAh
fest verbaut
kontaktloses Laden
Variante
300 mAh
fest verbaut
kontaktloses Laden
Gehäuse: 24,5 × 51,2 × ? mm
30 g
wasserdicht, IP68
Kunststoff
23,4 × 57,4 × 12,0 mm
27 g
wasserdicht, IP67
Kunststoff
42,3 × 49,8 × 11,4 mm
47 g
wasserdicht, IP68
Edelstahl, Kunststoff
Variante
44,0 × 51,8 × 13,4 mm
51 g
wasserdicht, IP68
Edelstahl, Kunststoff
Variante
39,9 × 43,6 × 11,4 mm
42 g
wasserdicht, IP68
Edelstahl, Kunststoff
Armband: wechselbar
?
wechselbar
Breite 20,0 mm
Preis: