Samsung Gear Fit2 im Test: Sport-Smartwatch mit hohem Tragekomfort
2/3Fitnesssensoren und Genauigkeit
Die Gear Fit2 bietet mit Beschleunigungsmesser, Gyroskop, Pulsmesser sowie Schrittzähler die gängige Ausstattung in Sachen Fitnesssensoren. Auf der Uhr selbst können weiterhin die Herzfrequenz, die zurückgelegten Schritte sowie der tägliche Kalorienverbrauch abgelesen werden. Neu hinzugekommen ist überdies die Anzeige der überwundenen Etagen, welche erstaunlich gut funktioniert. Liegt das vorgegebene Tagesziel bei zehn Etagen, ermittelt die Uhr gestiegene Treppen, wobei Rolltreppen und das Hinuntersteigen von Treppen nicht gewertet werden. Mehrere Arbeitstage in einem vierstöckigen Gebäude verdeutlichten die sehr gute Genauigkeit des Etagenzählers.
Das äußerst gute Ergebnis führt die Samsung auch angesichts des Schrittzählers fort. Bei mehrfacher (Mit-)Zählung von 1.000 Schritten erreichte die Gear Fit2 Werte zwischen 1.030 und 1.040 – bei einigen Zählungen landete die Uhr sogar eine Punktladung und gab exakte 1.000 Schritte an. Im Durchschnitt bedeutet dies eine Schrittgenauigkeit von 1.026 respektive 102,6 Prozent, was der Samsung Gear Fit2 trotz einiger Schritte zu viel gegenüber den bereits getesteten Wearables den Thron sichert.
Hinsichtlich der Herzfrequenzmessung zeigt sich zwar ein gutes, aber leicht durchwachsenes Bild. In drei Messungen, bei denen sowohl Ruhe- als auch Belastungsphasen berücksichtigt wurden, hat die Gear Fit2 nur ein Mal den mit dem Brustgurt Polar H7 ermittelten Referenzwert erreicht. Als Resultat ergibt sich eine durchschnittliche Genauigkeit von dennoch sehr guten 99,14 Prozent, wenngleich der Sensor der Motorola Moto 360 2nd Gen noch immer den Maßstab vorgibt.
Zudem kam es im Zuge der Messverfahren mehrfach zum Abbruch der Messung sowie infolgedessen zur Aufforderung, die Uhr neu zu positionieren beziehungsweise den Sensor zu reinigen. Ein Aspekt, den bisher keine andere Smartwatch vorwies.
Bedienung und App im Alltag
Samsung setzt bei der Gear Fit2 erneut auf eine angepasste Version des Open-Source-Betriebssystem Tizen, mit dem der Hersteller zuletzt bei der Gear S2 begeistern konnte. Wenn auch in abgespeckter Form, lassen sich deutliche Parallelen zur vollwertigen Smartwatch erkennen. So ist beispielsweise die Menüführung nahezu identisch aufgebaut. Neben dem Hauptbildschirm (Zifferblatt) werden dem Nutzer mit einem Wisch nach Links sämtliche Benachrichtigungen angezeigt. Je nach Art kann dabei ausgewählt werden, diese auf dem Smartphone zu öffnen. Bei Nachrichten kann mittels Emojis oder vorgefertigter Textbausteine geantwortet werden.
Rechtsseitig sind diesem Menü die Schnellzugriffe zum Kalorienverbrauch, Beginnen der Trainingseinheit sowie für Schritte, Etagen und Herzfrequenz gegenüber gestellt. Vom Zifferblatt kann über einen Klick auf die untere Menütaste zudem in die App-Ansicht gewechselt werden. Ein Wisch nach unten zeigt indes das Infopanel, das den Akkustand anzeigt sowie die Schnelleinstellung der Display-Helligkeit erlaubt. Im Zusammenhang betrachtet zeigt sich ein simpel aufgebautes Menü, das intuitiv und selbsterklärend bedient werden kann.
Konnten Individualisierungen beim Vorgänger noch mittels Wallpaper und Ziffernblatt erfolgen, ist bei der Gear Fit2 nur noch letzteres der Fall. Neben neun Watchfaces beschränkt sich die weitere Anpassung der einzelnen Zifferblätter, die sowohl in der Smartphone-App als auch auf der Uhr selbst erfolgen kann, lediglich auf einige Farben sowie Schriftarten der Indexe.
Minimalismus zeigt sich auch bei dem ersten Blick in die dazugehörige Fitness-App „S Health“. Die Gesamtübersicht zeigt dem Nutzer zunächst einzig die Schrittanalyse auf. Für detaillierte Auskünfte muss die entsprechende Sektion ausgewählt werden. Im unteren Bildbereich sind zudem Shortcuts angeordnet, die der Nutzer selbst anordnen und wählen kann. Eben hier schlummert eine Vielzahl von versteckten Funktionen für mehr Informationen. So können dem Hauptbildschirm unter anderem Schnellzugriffe für Blutdruck, Ernährungs- sowie Flüssigkeitsüberwachung oder Gewicht hinzugefügt werden.