Sapphire RX 470 Nitro+: Silent-BIOS senkt Lautstärke und Leistungsaufnahme
Das hätte so nicht passieren dürfen: ComputerBase hatte zur Vorstellung der AMD Radeon RX 470 Partnerkarten von Asus, PowerColor sowie Sapphire in der Redaktion. Bei der Sapphire Radeon RX 470 Nitro+ wurde beim Test allerdings vergessen, das alternative BIOS zu berücksichtigen. Diese Messwerte werden jetzt nachgereicht.
Wie die Radeon RX 480 Nitro+ hat ebenso die Radeon RX 470 von Sapphire neben dem ab Werk aktivierten Boost-BIOS auch ein Silent-BIOS zu bieten, das per Schalter auf dem PCB aktiviert werden kann. Dieses ändert einige Parameter der Grafikkarte, die unter anderem im WattMan-Tool eingesehen werden können. Nur die Radeon RX 460 Nitro von Sapphire verzichtet auf diese Funktion.
Wird das Silent-BIOS aktiviert, taktet die Polaris-10-GPU der Sapphire Radeon RX 470 Nitro+ nur noch maximal mit 1.205 MHz anstatt mit 1.260 MHz, während der Speicher weiterhin mit 4.000 MHz angesteuert wird. Gleichzeitig wird die Spannung für den höchsten Power-State von 1,168 Volt auf 1,100 Volt reduziert. Die niedrigeren Power-States bleiben dagegen sowohl bezüglich Takt als auch Spannung unverändert. Die maximale Lüfterdrehzahl fällt mit 1.900 Umdrehungen pro Minute um 300 Umdrehungen niedriger aus als mit dem Boost-BIOS.
Benchmarks in 1.920 × 1.080
Auf Basis der Unterschiede beim Takt kann die Performancedifferenz zwischen dem Boost- und dem Silent-BIOS bei maximal fünf Prozent liegen. In der Praxis ist der Unterschied aber deutlich geringer, da Sapphire das Power Target offensichtlich nicht geändert hat. Das deckelt bereits den Boost-Modus oft unterhalb der 1.260 MHz Maximaltakt. Im Durchschnitt liegt der Geschwindigkeitsunterschied deshalb bei gerade einmal zwei Prozent.
Damit ist die Sapphire Radeon RX 470 Nitro+ mit acht Gigabyte immer noch zügiger unterwegs als die zweitschnellste im Test enthaltene Radeon RX 470, die PowerColor Radeon RX 470 Red Devil.
Lautstärke, Leistungsaufnahme und Temperatur
Bei aktiviertem Silent-BIOS lässt die Sapphire Radeon RX 470 Nitro+ mit acht Gigabyte die zwei Lüfter nur noch mit 1.370 anstatt mit 1.650 Umdrehungen in der Minute rotieren, was die Lautstärke um zwei Dezibel auf 35,5 Dezibel reduziert. Die Grafikkarte bleibt damit hörbar leiser als mit dem Boost-BIOS. Die Grafikkarte wird so zur leisesten bisher von ComputerBase getesteten Radeon RX 470.
Zugleich reduziert sich die Leistungsaufnahme des Testsystems um 19 Watt auf 232 Watt. Die anderen Radeon-RX-470-Probanden sind zwar immer noch sparsamer, aber eben auch langsamer und bieten nur vier Gigabyte Speicher. Bei den Temperaturen gibt es keinerlei Unterschiede zwischen den BIOS-Versionen: Das Kühlsystem hat dasselbe Temperaturniveau zum Ziel.
- Lautstärke – beim Spielen
- Lüfterumdrehungen
- Leistungsaufnahme des Gesamtsystems – Durchschnitt von vier Spielen
- Leistungsaufnahme des Gesamtsystems – Anno 2205
- Leistungsaufnahme des Gesamtsystems – Rise of the Tomb Raider
- Leistungsaufnahme des Gesamtsystems – Star Wars: Battlefront
- Leistungsaufnahme des Gesamtsystems – XCOM 2
- Temperatur
- Temperatur – Kartenrückseite
Ein neues Fazit?
Die größten Pluspunkte der Sapphire Radeon RX 480 Nitro+ waren der mit acht Gigabyte doppelt so große Speicher, der zudem mit 4.000 MHz und damit deutlich schneller als bei allen anderen Radeon-RX-470-Karten angesteuert wird. Das hat bei Polaris einen großen Effekt. Das BIOS hat auf beides keinen Einfluss.
Ob man das Silent- oder das Boost-BIOS auf der Grafikkarte verwenden sollte, ist schlussendlich Geschmackssache. Der Leistungsverlust beträgt durchschnittlich zwei und maximal fünf Prozent, ist also nicht allzu groß. Dafür wird die Grafikkarte ein wenig leiser und auch stromsparender.
Die Sapphire Radeon RX 470 Nitro+ mit acht Gigabyte ist derzeit ab 259 Euro lieferbar.