Seagate: Extreme SSDs mit 60 Terabyte oder 10 GByte/s

Update Michael Günsch
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Seagate: Extreme SSDs mit 60 Terabyte oder 10 GByte/s
Bild: Seagate

Im Rahmen des Flash Memory Summit macht Seagate mit extremen SSDs auf sich aufmerksam. Die PCIe-SSD Nytro XP7200 erreicht bis zu 10 GByte/s sowie 940.000 IOPS über PCIe 3.0 x16. Deutlich langsamer, aber in puncto Speichervolumen herausragend, ist die namenlose SAS-SSD mit ganzen 60 Terabyte Speicherplatz.

Schnell: Seagate Nytro XP7200 mit 10 GB/s

Im März hatte Seagate bereits das nach eigenen Angaben schnellste Solid State Drive der Welt angekündigt. Jetzt hat die SSD einen Namen: Die Nytro XP7200 ist eine PCIe-SSD im Format einer PCIe-Steckkarte. Der Anschluss entspricht mit PCIe 3.0 x16 jenem einer Grafikkarte. Die Bruttodatenrate der Schnittstelle von 15.754 MB/s (abzgl. Overhead) ist auch notwendig, um die beworbene Leistung zu realisieren.

Seagate gibt bis zu 10.000 MB/s (10 GB/s) beim sequenziellen Lesen an, beim Schreiben sollen noch 3.600 MB/s (3,6 GB/s) erreicht werden. Beim wahlfreien Lesen sollen 940.000 IOPS und beim wahlfreien Schreiben 160.000 IOPS erreicht werden. Die Leistungsaufnahme wird auf 26 Watt beim parallelen Lesen/Schreiben beziffert.

M.2-SSDs im Vierergespann

Für die extrem hohe Leistung sorgt allerdings nicht ein einzelnes Laufwerk, denn Seagate verbaut auf der XP7200 vier M.2-PCIe-SSDs der Modellreihe Nytro XM1440. Im RAID-Verbund wird die Leistung gebündelt. Die XP7200 wird in zwei Speicherkapazitäten angeboten. Laut AnandTech verwendet Seagate für das 3,8-TB-Modell vier XM1440 á 960 GB, für das Modell mit 7,7 TB kommen vier der neuen 1,92-TB-Varianten zum Einsatz. In der Ankündigung rundet Seagate auf 8 Terabyte auf.

Rendering des Modells mit 10 GB/s (PCIe x16)
Rendering des Modells mit 10 GB/s (PCIe x16) (Bild: Seagate)

Speicherriese: Seagate SAS-SSD mit 60 TByte

Noch eher ein Prototyp als ein marktreifes Produkt ist die namenlose SAS-SSD mit dem bisher größten Speichervolumen von 60 Terabyte. Details zur Technik gibt es noch wenig. Die zahlreichen Speicherchips kommen in einem 3,5-Zoll-Gehäuse mit Dual Port SAS 12 Gb/s unter, was die Kompatibilität zu Servern mit 3,5-Zoll-Festplatten realisiert. Im gleichen Formfaktor soll die Architektur später bis hin zu 100 TByte oder mehr skalieren können.

AnandTech will erfahren haben, dass über 1.000 Dies von Microns 3D-TLC-NAND mit je 384 Gigabit in dem Gehäuse stecken. Die Ansteuerung soll mittels „ONFi Bridge Chips“ über einen einzelnen Controller möglich sein – im Multiplexverfahren werden die NAND-Channel vervielfältigt. Trotz der großen Speichermenge fällt die Leistungsaufnahme von angeblich 15 Watt in der Spitze vergleichsweise gering aus. Bis zu 1.500 MB/s beim Lesen und 1.000 MB/s beim Schreiben, sowie 150.000 IOPS beim wahlfreien Lesen werden als Leistungsdaten genannt.

Nachtrag: Golem konnte weitere Details in Erfahrung bringen. Demnach stecken in dem Gehäuse drei doppelseitig mit insgesamt 80 NAND-Flash-Packages bestückte Platinen. In jedem Package sitzen wiederum 16 der 384-Gbit-Dies von Micron. Somit verfügt die SSD insgesamt über 1.280 Chips, die zusammen auf 61,44 TByte kommen. Der Controller soll 20 Speicherkanäle besitzen, von denen jeder dank Multiplexing 64 Dies ansprechen könne.

Die Schnelle bald verfügbar, die Große folgt 2017

Während die Nytro XP7200 als fertiges Produkt im vierten Quartal verfügbar sein soll, ist die 60-TB-SSD noch Zukunftsmusik und derzeit eher als Machbarkeitsstudie anzusehen. Dennoch sei eine Markteinführung für 2017 geplant. Die schiere Menge an Flash-Speicher wird die SAS-SSD aber auch beim Preis herausragend aufstellen: Die mit 15,36 TByte bisher größte SSD am Markt in Form der Samsung PM1633a kostet rund 10.000 US-Dollar.

Update

Über Twitter hat Seagate ein Foto des auf der Messe ausgestellten Prototypen mit 60 Terabyte veröffentlicht. Die Machbarkeitsstudie ist vor allem eines: werbewirksam!

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