Studie: Musik-Streaming-Dienste verzeichnen Zuwachs
In Deutschland verzeichnen die Musik-Streaming-Dienste (im Test) auch in diesem Jahr einen Zuwachs bei den Nutzern, besagt eine Studie vom IT-Branchenverband Bitkom. Das rasante Wachstum der letzten Jahre ist aber vorerst vorbei.
Musik-Streaming-Dienste verwenden demnach 39 Prozent der deutschen Internetnutzer ab 14 Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr ist das zwar ein Plus von rund zwei Prozentpunkten, die Zuwachsraten der letzten Jahre werden damit aber nicht mehr erreicht. Laut den damaligen Ergebnissen des Bitkom hatte sich die Anzahl der Nutzer zwischen 2013 und 2015 noch mehr als verdreifacht.
Rund ein Fünftel der Nutzer zahlt für Premium-Zugang
Für Musik-Streaming-Dienste gilt dabei die typische Online-Tendenz: Je jünger die Nutzer, desto beliebter sind die Angebote. So kommen diese in der Altersklasse von 14 bis 29 Jahren auf einen Anteil von 55 Prozent. Bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 41 Prozent und bei den 50-bis 64-Jährigen noch 32 Prozent.
Der Großteil der Nutzer setzt aber immer noch auf die kostenfreie Variante von Angeboten wie Spotify, Deezer und Soundcloud, die über Werbeeinnahmen finanziert werden. Für die kostenpflichtigen Premium-Zugänge zahlt hingegen rund ein Fünftel (22 Prozent) der Streaming-Dienst-Nutzer – ein Plus von drei Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.
Die Studie wird vom Bitkom als repräsentativ eingestuft. Befragt wurden 1.009 Bundesbürger ab 14 Jahren, darunter 831 Internetnutzer.
Mindestens 70 Prozent der Einnahmen sollen bei der Musikindustrie landen
Einer der großen Streitpunkte ist immer noch die Frage, inwieweit die Musikindustrie samt der Künstler an den Umsätzen der Musik-Streaming-Diensten beteiligt wird. Der Bitkom verweist nun auf den Global Music Report 2016, der Streaming als die am schnellsten wachsende Einnahmequelle klassifiziert. Auch dank dieser Umsätze aus dem digitalen Geschäft konnte der weltweite Umsatz mit digitaler Musik im letzten Jahr um 3,2 Prozent ansteigen.
Zumal die Musik-Streaming-Dienste den Löwenanteil der Umsätze weiterreichen würde. So erklärt Timm Lutter, Bitkom-Bereichsleiter für Consumer Electronics & Digital Media: „Mindestens 70 Prozent der Einnahmen kostenpflichtiger Streaming-Dienste werden an die Rechteinhaber ausgeschüttet, etwa Labels, Verlage oder Verwertungsgesellschaften.“
Nichtsdestotrotz sorgen die Streaming-Dienste immer für Kritik. Beispielhaft steht dafür etwa der öffentlichkeitswirksam ausgetragene Streit zwischen der Sängerin Taylor Swift und Apple Music im letzten Jahr. Zudem wird etwa Spotify regelmäßig mit dem Vorwurf konfrontiert, dass sich das Angebot aufgrund der niedrigen Erlöse für Musiker nicht auszahlt.