Kompakte 500-W-Netzteile im Test: Aerocool, be quiet!, Chieftec und Xilence für unter 50 Euro
8/8Fazit
Komplettausfälle, die schwerwiegende Fehler aufweisen, bleiben in diesem Vergleich aus – alle vier Testkandidaten können zumindest ihre Grundfunktionen tadellos erfüllen. Aber obwohl gehobene Techniken wie die DC-DC-Wandlung der Minor-Rails teilweise in diesen Netzteilen der Preisklasse bis 50 Euro Einzug finden, scheitert es an der Gesamtumsetzung. So ist das Kühlkonzept des Performance A+ 530W problematisch, und die Qualität des Xpredator 500W bedarf Verbesserungen an den Kabeln und der Kondensatorbestückung.
Aerocool und Chieftec patzen bei der Schutzschaltung
Außerdem enttäuscht die Umsetzung der Schutzschaltungen beim Xpredator 500W und insbesondere beim Force CPS-500S. Ebenso halten die Messwerte der Restwelligkeit Überraschungen bereit: Im 12-Volt-Crossload-Szenario des Xpredator 500W zeigt sich ein deutlich zu hoher Ripple-Anteil auf der 12-Volt-Schiene. Das Force CPS-500S versagt hingegen mit zu hoher Restwelligkeit, wenn die Minor-Rails maximal belastet werden. Bezüglich der Lautstärke gibt es insbesondere beim Xpredator 500W und Force CPS-500S Nachholbedarf.
Auf der Habenseite gibt es dafür einen relativ guten Wirkungsgrad des Xpredator 500W und Performance A+ 530W. Auch gefallen die wohl ausgelegten Schutzschaltungen des System Power 8 500W und des Performance A+ 530W. Genauso kann die Lautstärke des Performance A+ 530W überzeugen. Um Überhitzungen bei hoher Last vorzubeugen, muss allerdings darauf geachtet werden, dass das Netzteil Luft aus der Umgebung und nicht aus dem hitzigen Gehäuseinneren ansaugt.
Xilence bei der Technik, be quiet! bei der Garantie vorne
Letztlich kann keines der getesteten Netzteile rundum überzeugen. Dennoch bietet das Performance A+ 530W zu seinem Preis von nur 45 Euro enorm viel. Gegenüber dem zweitplatzierten System Power 500W kann es einen höheren Wirkungsgrad und besser geregelte Spannungen für sich verzeichnen. Auch fällt die Lautstärke überraschend gering aus, sodass das Performance A+ 530W in diesen Disziplinen die Konkurrenz abhängen kann. Das System Power 8 500W stellt mit dem geringeren Wirkungsgrad nicht mehr den absoluten Geheimtipp wie das System Power 7 450W dar, dafür punktet der Hersteller mit drei statt zwei Jahren Garantie und Abwicklung über den eigenen Vertrieb.
Auf die letzten beiden Plätze sind das Xpredator 500W und das Force CPS-500S verwiesen, bei denen die Negativpunkte die Vorteile klar überwiegen.
Platz 1: Bestes Gesamtpaket zum Kampfpreis
- Kompakte Abmessungen
- Gute Steckerausstattung
- Verpackung mit guter Dokumentation
- Hoher Wirkungsgrad
- Geringe Restwelligkeit
- Leiser Lüfter
- Effektive Schutzschaltungen
- 5-VSB-Leitung mit zu geringer Spannung bei höherer Last
- Mögliche Überhitzung bei zu hoher Umgebungstemperatur
- Lötqualität
Platz 2: Technisches Downgrade des System Power 7 kein Geheimtipp mehr
- Kompakte Abmessungen
- Verpackung mit guter Dokumentation
- Gute Garantiebedingungen und lange Garantiedauer von 3 Jahren
- Lange Kabel
- Geringe Restwelligkeit
- Sehr effektive Schutzschaltungen
- Lautstärke bei geringer Last
- Mangelnde Bauteilfixierung
- Aufteilung der Peripheriekabelstränge
Platz 3: Qualitative Probleme trotz guter Technik
- Kompakte Abmessungen
- Gute Steckerausstattung
- Hoher Wirkungsgrad
- Probleme der Kabelqualität mit Auswirkungen auf die Spannungsregulation
- Kondensatorbestückung unterdurchschnittlich
- Restwelligkeit bei Crossload 12 V deutlich zu hoch
- Lautstärke bei Auslastungen ab 400 W
Platz 4: “Kraft“-Netzteil mit Schwächen an allen Ecken
- Kompakte Abmessungen
- Unterdurchschnittliche Spannungsregulation
- Probleme mit der Restwelligkeit
- Geringe Steckerausstattung
- Hohe Lautstärke
- Fehlerhafte Deklaration der Schutzschaltungen
- Effizienz-Logo mit 80 Plus Bronze EU verwechselbar, Wirkungsgrad allerdings nur auf 80-Plus-EU-Niveau
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