Allo: Google veröffentlicht intelligenten Messenger

Tobias Reuter
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Allo: Google veröffentlicht intelligenten Messenger
Bild: Google

Google hat die auf der hauseigenen Entwicklermesse I/O im Mai erstmals präsentierte intelligente Chat-App Allo veröffentlicht. Der integrierte Google Assistant soll Unterhaltungen durch vorgeschlagene Antworten vereinfachen und einen direkten Zugriff auf diverse Dienste bieten. Deutsche Nutzer müssen sich noch etwas gedulden.

Funktion „Intelligente Antwort“ lernt dazu

Eine der beiden hervorstechendsten Funktionen von Allo ist die „Intelligente Antwort“. Die Messaging-App analysiert mittels künstlicher Intelligenz die Chat-Verläufe sowie den Sprachgebrauch des Nutzers und schlägt anhand dessen vorgefertigte Antworten vor, die der Nutzer vor dem Abschicken nur noch bestätigen muss.

Mit der Zeit lernt die Anwendung hinzu. Umso mehr die App verwendet wird, desto präziser stimmt Allo die Antworten auf den Jargon des Nutzers ab. Allo erkennt unter anderem, welche Begriffe der Nutzer häufig verwendet und ob er Emotionen wie etwa Belustigung durch ein ausgeschriebenes „haha“ oder doch lieber via Smiley ausdrückt.

Auch Antworten auf Fotos schlägt Allo automatisch vor und nutzt dazu die bereits aus Google Fotos bekannte Objekterkennungstechnologie. Auf ein Bild eines Hundes könnte eine der vorgeschlagenen Antworten etwa „süßer Labrador“ lauten, da Google den Hund als solchen, ebenso wie die Rasse, erkennt.

Google Assistant integriert Dienste wie Restaurant-Reservierungen

Das zweite besondere Feature von Allo ist die Integration des Google Assistant, der es Nutzern ermöglicht, per Text- oder Spracheingabe mit Google zu kommunizieren und Dienste zu starten. Dadurch ist es nicht mehr nötig, für die Eingabe einer Webadresse, Reservierung eines Restaurants oder das Teilen eines YouTube-Videos die Chat-App zu verlassen.

Der Befehl „@google“ bindet den digitalen Assistenten, der zunächst nur in Englisch zur Verfügung steht (weitere Sprachen inklusive deutsch sollen „bald“ folgen), in eine Unterhaltung ein. Es ist ebenso möglich, nur mit Google Assistant zu chatten.

Während einer Konversation kann der hinzugeschaltete Google Assistant beispielsweise Restaurants oder Kinos in der Nähe vorschlagen, wenn während des Chats die Rede von Essen oder Filmen ist. Auch das gemeinsame Buchen von Hotels und Flügen innerhalb der App, inklusive der späteren Statusprüfung eines gebuchten Fluges, ist verfügbar. Zusätzlich liefert Google Assistant Informationen hinsichtlich Wetter, Sport und Verkehr. Auch Befehle wie „Schicke mir die witzigsten YouTube-Videos“ unterstützt Googles digitaler Assistant.

Allo soll der Startschuss für Google Assistant sein. In den nächsten Monaten wird die Funktion auf weitere Google-Produkte ausgedehnt. Der Suchmaschinenanbieter hat bisher keine Angaben dazu gemacht, um welche Anwendungen es sich konkret handelt.

Foto-Editierfunktionen und Stickerpakete

Außer den für Chat-Apps inzwischen obligatorischen Emoji- und Stickerpaketen, die sich vor dem Abschicken vergrößern und verkleinern lassen, bietet Allo zudem die Möglichkeit, Bilder vor dem Versenden mit Zeichnungen und Kritzeleien zu versehen.

Ende-zu-Ende-Verschlüsselung via Inkognito-Chat

Die standardmäßige Chat-Funktion in Allo verschlüsselt Konversationen per Transport Layer Security (TLS). Wer für eine Erhöhung der Datensicherheit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung aktivieren möchte, muss das für jeden Chat gesondert über den Inkognito-Modus tun. Die Vollverschlüsselung arbeitet mit dem Signal-Protokoll von Open Whisper Systems. Google Assistant ist mit Ende-zu-Ende-verschlüsselten Chats nicht nutzbar. Zudem bietet Allo weitere Sicherheitsfunktionen wie das Löschen von Nachrichten nach einer bestimmten Frist.

Google Allo ist für Android und iOS verfügbar. Google stellt die App nach und nach in immer mehr Ländern zur Verfügung. In Europa soll Allo im Laufe der Nacht zum Donnerstag erscheinen.

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