Radeon Technologies Group: Nur Informationshäppchen zur Zukunft zum Jubiläum
Zum einjährigen Jubiläum der Radeon Technologies Group hat AMD keine Überraschung sondern lediglich Informationshäppchen zu Zukunftsthemen zu bieten. Vermutungen, Raja Koduri, Chef der vor einem Jahr ausgegliederten GPU-Sparte, könnte die einberufene Telefonkonferenz für handfeste Neuigkeiten nutzen, bestätigten sich nicht.
Keine neue GPU aber ein besserer Treiber
So bestätigte Raja Koduri nochmals, dass es dieses Jahr keine neue GPU mehr geben wird. Ende August hatte der Hersteller gegenüber Analysten bereits verlautbaren lassen, dass es die High-End-GPU Vega definitiv erst „im 1. Halbjahr 2017“ zur Marktreife schaffen wird. Diesen Zeitraum für die vermutlich auf HBM2 ausgelegte GPU nannte Koduri erneut. Nicht ausschließen wollte er allerdings, dass es dieses Jahr noch neue Informationen geben wird. Informationen zu Polaris 10 und Polaris 11 hatte AMD beispielsweise im Dezember 2015 an die Presse gegeben, bis zur CES im Januar 2016 blieben die allerdings unter Verschluss.
Bei der Software soll es dieses Jahr allerdings noch Neuigkeiten geben. Wie mit dem Treiber Crimson im November 2015 angekündigt, wird in diesem Jahr noch der Nachfolger erscheinen. Welchen Rotton sein Name tragen wird, bleibt aber vorerst noch offen. Auch das SDK Liquid VR soll mit Version 2.0 noch um neue Funktionen erweitert werden.
HDR in Spielen ein Thema für 2017
Große Pläne hat AMD für High Dynamic Range (HDR) in Spielen. Der Hersteller arbeitet seit der letzten Games Developers Conference mit mehreren Spieleentwicklern aktiv an einer Umsetzung von HDR in Spielen. Gegen Ende des Jahres sollen die ersten Titel mit einer Unterstützung erhältlich sein, richtig los gehen soll es aber erst 2017.
Polaris im Notebook im 4. Quartal
Nicht mehr lange gedulden müssen sollen sich Interessenten für Polaris im Notebook. Laut Kodui gibt es mehrere „Design Wins“ für Polaris im mobilen Markt, die Notebooks sollen im vierten Quartal dieses und im ersten Quartal nächsten Jahres erscheinen. Alienware hatte erste Notebooks mit Polaris bereits Anfang September in Aussicht gestellt.
Der Bedarf an VRAM ist zu hoch
Den hohen Bedarf an VRAM aktueller Spiele sieht AMD indes kritisch und bezeichnet das Speicher-Management vieler Titel als schlecht. In Zusammenarbeit mit den Entwicklern stellt der Hersteller Optimierungen an Engine, GPU und Treiber in Aussicht. Grundsätzlich profitieren Hersteller von AMD und Nvidia aber vom aktuellen Speicherbedarf der Spiele: ComputerBase rät auf Basis aktueller Messwerte im Zweifel zum Griff zur mit mehr Speicher bestückten Variante – und mit der verdienen Hersteller in der Regel mehr Geld.
Viel Interesse bei Spieleentwickler bestehe laut Koduri an dem Zugriff der Shader-Intrinsic-Funktionen bei AMD-GPUs und damit Funktionen der GCN-GPUs, die durch die modernen APIs nicht genutzt werden können. Doom unter Vulkan ist das erste Spiel, das sie nutzt. Bis weitere Spiele darauf zurück greifen, könnte aber noch einige Zeit vergehen. Ebenso nebulös blieb Koduri beim Thema Multi-GPU-Unterstützung: AMD arbeite mit Spieleentwickler an einer besseren Nutzung der Multi-GPU-Skalierung, die in modernen Spielen immer mehr Probleme bereitet, aber noch Potenzial besitzen soll. Wann diese Anstrengungen Früchte tragen, ließ der Manager jedoch ebenfalls offen.