be quiet! Silent Loop im Test: Kompaktwasserkühlung mit flüsterleiser Pumpe
3/5Testergebnisse
ComputerBase testet Kompaktwasserkühlungen nach einem standardisierten Protokoll. Kühlleistungen werden dabei als Temperaturdifferenzen zwischen CPU- und Raumtemperatur in Kelvin angegeben. Zum Übertragen der Kühlleistung auf das eigene Zuhause muss lediglich die Raumtemperatur in Grad Celsius in den eigenen vier Wänden zur im Test ermittelten Temperaturdifferenz addiert werden. Das Resultat gibt die maximale Kerntemperatur der CPU des Testsystems an: So kann die Kühlleistung für individuell verschiedene Bedingungen übersetzt werden.
Messungen mit Serienlüftern
Zunächst wird die Kühlung im Serienzustand getestet: Mit der Wärmeleitpaste und den Lüftern, die vom Hersteller mitgeliefert werden. Dabei wird die maximale Kühlleistung mit der höchstmöglichen Lüfterdrehzahl bestimmt. Diese Messung zeigt das theoretische Kühlvermögen der Kühlungen – aufgrund der meist sehr hohen Lautstärke ist der Einsatz mit ungedrosselten Lüftern allerdings nicht für den Alltag zu empfehlen. In einer zweiten Messung dürfen sich die Kühlungen daher mit einer Lüfterdrehzahl von 800 U/min unter gleichen Bedingungen und bei deutlich reduzierter Geräuschkulisse untereinander messen.
Kühlleistung mit Serienlüftern
Der Silent Loop erreicht bei voller Lüfterdrehzahl nur das hintere Mittelfeld aller Kompaktwasserkühlungen, kann sich jedoch bei reduzierter Umdrehungsgeschwindigkeit besser gegen die Konkurrenz behaupten. Die Kühlung erreicht aber trotz des gleichen Radiators nicht das Ergebnis der Alphacool Eisbaer.
Ursächlich dafür sind vermutlich die Radiatorlüfter: Die Pure Wings 2 des Silent Loop besitzen keinen mit dem Radiatorkorpus abdichtenden Rahmen, so dass die bewegte Luft nicht vollständig durch den Radiator gepresst wird, sondern zum Teil seitlich entweichen kann. Genaueren Aufschluss hierüber geben die Leistungsmessungen mit den Referenzlüftern.
Schalldruckmessungen mit Serienlüftern
Für Schalldruckmessungen der Kompaktwasserkühlungen sind als Lärmquellen im Testsystem nur die Pumpe sowie die Radiatorlüfter vorhanden. Die Vergleichswerte der Luftkühler werden mit einem zusätzlichen Gehäuselüfter bei 500 U/min erfasst.
Mit einer Ausnahme in Form der EK Predator sortieren sich die Kompaktwasserkühlungen bezüglich des Schalldrucks bei voller Lüfterdrehzahl anhand der maximalen Umdrehungsgeschwindigkeiten – in diesen Drehzahlbereichen werden eventuell vorhandene Lagergeräusche schlicht von den Luftgeräuschen übertönt. Der Silent Loop ist mit den gut 2.000 U/min der Radiatorlüfter damit im Mittelfeld zu finden.
Bei 800 U/min wird jedoch deutlich, dass die Lüfter von be quiet! der Konkurrenz überlegen sind. Zusammen mit den ebenfalls sehr leisen Lüftern der Deepcool Captain EX führt der Silent Loop das Testfeld an.
Messungen mit Referenzlüftern
Neben der Serienausstattung werden die Kühlungen auch unter gleichen Bedingungen getestet. Dazu werden die Kompaktwasserkühlungen mit Arctic MX-2 als Wärmeleitpaste und zwei NF-F12-PWM-Lüftern von Noctua neu montiert.
Kühlleistung mit Referenzlüftern
Im Referenzzustand ist der be quiet! Silent Loop nahezu identisch zur der Alphacool Eisbaer: Mit baugleichem Kupferradiator und nun auch identischer Wärmeleitpaste sowie denselben Radiatorlüftern liegen die beiden Kompaktwasserkühlungen bei allen drei Drehzahlstufen folgerichtig dicht beieinander. Sie skalieren besonders gut mit niedrigen Drehzahlen, können sich aber auch bei 1.200 U/min noch im Mittelfeld des Testfelds behaupten.
Pure Wings 2 sind nicht die beste Wahl für Radiatoren
Hier bestätigt sich die Vermutung, dass die Serienlüfter des Silent Loop nicht perfekt für den Einsatz auf einem Radiator geeignet sind. Im Referenzzustand bei 800 U/min mit Noctua NF-F12 beträgt der Temperaturvorsprung vor den Pure-Wings-Lüftern gut 4 Kelvin. Dieser Vorteil wird fast ausschließlich durch die Lüfter und nicht den Wechsel der Wärmeleitpaste verursacht.
Die Nachmessung mit Serienlüftern und Arctic MX-2 als Wärmeleitmittel zeigt mit einer Temperaturdifferenz von 49,9 Kelvin nahezu dasselbe Ergebnis wie die 50,4 Kelvin im Serienzustand – und ist damit 3,6 Kelvin von den 46,3 Kelvin Differenz zwischen CPU- und Raumtemperatur im Referenzzustand entfernt. Die Kühlleistung kann also durch den Tausch der Lüfter sichtlich gesteigert werden, auch wenn das Kühlvermögen bereits mit den Serienlüftern ordentlich ist.
Schalldruckmessungen mit Referenzlüftern
Bei den Schalldruckmessungen mit Referenzlüftern zeigt sich ein gewohntes Bild: Mit 800 U/min und weniger befindet sich der Schalldruck auf dem Pegel der Grundlautstärke. Erst mit 1.200 U/min kann ein etwas höherer Schalldruck ermittelt werden – echte Ausreißer gibt es nur im Zusammenspiel mit lauten Pumpen oder Zusatzlüftern.