Verkehrsminister Dobrindt: 5G-Netze für Straßen und Städte bis 2025

Andreas Frischholz
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Verkehrsminister Dobrindt: 5G-Netze für Straßen und Städte bis 2025
Bild: BMVI

Deutschland hinkt zwar beim Glasfaserausbau hinterher, bei den 5G-Netzen soll sich dieses Schicksal aber nicht wiederholen. Daher lautet das Ziel von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU): Bis spätestens 2025 sollen alle Hauptverkehrswege und mindestens die 20 größten Städte in Deutschland mit 5G ausgestattet sein.

5-Schritte-Programm

Um den 5G-Ausbau zu beschleunigen, hat Dobrindt heute die Initiative „5 Schritte zu 5G“ vorgestellt, die sich an dem Maßnahmenkatalog der EU-Kommission orientiert. Der erste Schritt: Die 5G-Frequenzen bereitstellen. Benötigte Frequenzbereiche für 5G-Tests habe man heute schon reserviert. Darüber hinaus will die Bundesregierung auch die Forschung fördern, um eine Führungsrolle bei der internationalen 5G-Standardisierung einzunehmen.

Ebenfalls auf der Agenda stehen Gespräche zwischen der Telekommunikationsbranche und der Industrie. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass Anwendungen entwickelt werden, die auch den technologischen Standards entsprechenden. Dafür richtet das Verkehrsministerium ein „Dialogforum 5G“ ein.

Mit diesen Maßnahmen soll letztlich der 5G-Rollout beschleunigt werden, um die Ziele bis zum Jahr 2025 zu erreichen. „Wir wollen, dass Deutschland zum Leitmarkt für 5G wird und als erstes Land ein flächendeckendes 5G-Netz bereitstellt“, so Dobrindt.

Geschwindigkeiten von bis zu 20 Gbit/s

Denn bei den 5G-Netzen handele es sich um eine „Schlüsseltechnologie im Zeitalter der Vernetzung“, die Geschwindigkeiten von bis zu 20 Gbit/s und Latenzen von unter einer Millisekunde bietet. Solche Übertragungsraten wären künftig auch nötig, allein bis 2020 wird ein deutliches Wachstum bei dem über die Mobilfunknetze übertragenen Datenvolumen erwartet. Verantwortlich wären dafür etwa Anwendungen wie das automatisierte und vernetzte Fahren, die Industrie 4.0 oder E-Health.

Im Kern entspricht das den Vorgaben der EU-Kommission. Mitte September hatte die Brüsseler Behörde bereits eine Reform für den Telekommunikationsmarkt vorgestellt, die auch Förderprogramme für den 5G-Ausbau vorsieht. Dazu zählt dann etwa auch eine europaweit koordinierte Frequenzpolitik.

Entscheidend ist aber auch die Finanzierung, wie EU-Digitalkommissar Günther Oettinger erst in dieser Woche wieder betonte. Für die EU-Breitbandpläne werden insgesamt 500 Milliarden Euro veranschlagt – diese umfassen neben den 5G-Netzen allerdings auch noch den Glasfaserausbau. Staatliche Förderprogramme würden aber bei weitem nicht ausreichen, so Oettinger. Stattdessen müssten private Investoren für 80 bis 90 Prozent der Summe aufkommen.

Wirtschaftsverbände sind zufrieden

Wirtschaftsverbände wie der Bitkom begrüßen die 5G-Initiative. Wie auch das Verkehrsministerium, verspricht sich der Verband einiges von dem neuen Mobilfunkstandard. Die Technologie könne als wichtiger Innovationstreiber fungieren und neue Geschäftsmodelle ermöglichen – etwa im Industriesektor, in der Mobilitätsbranche und in der Logistik. Zudem bestehe bei 5G erstmals wieder die Chance, einen globalen Kommunikationsstandard zu prägen. „Deutschland und Europa können damit erstmals wieder die Innovationsführerschaft in einem zentralen Zukunftsfeld vor den USA und Asien sichern“, sagt Bitkom-Präsident Thorsten Dirks.

Dafür müsse allerdings auch der Festnetzausbau vorangetrieben werden, da die 5G-Basisstationen eine Glasfaseranbindung benötigen. Erforderlich sei daher, dass Unternehmen und Politik beim Glasfaserausbau gemeinsam an einem Strang ziehen, so Dirks.

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