EK Predator 240 im Test: Modulare All-in-One mit Laing DDC und Radiator aus Kupfer

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Thomas Böhm
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EK Predator im Detail

Der Lieferumfang der Predator ist überschaubar: Er deckt das Notwendige für die Montage auf Intel-Systemen ab, mehr jedoch auch nicht. Wer die Predator auf einem AMD-Prozessor einsetzen möchte, muss das entsprechende Upgrade-Kit für sieben Euro separat erwerben, was angesichts des hohen Kaufpreises der Predator unangemessen wirkt.

Zur Steuerung und Stromversorgung der Predator liegen zwei Kabel bei. Über einen SATA-Stromstecker erhalten Pumpe und Lüfter Strom und zur Regelung liegt ein Kabel mit einem 4-Pin-Lüfterstecker für PWM-Lüfteranschlüsse bei.

Der Supremacy-MX-CPU-Kühler besteht aus einer kupfernen Bodenplatte, die blank poliert wurde, aber im neuwertigen Zustand kleinere Verfärbungen aufweist, die die Kühlleistung aber nicht beeinträchtigt – Perfektionisten könnten sie mit schwacher Säure entfernen. Die Oberseite des Kühlers besteht aus Kunststoff, in das zwei 1/4"-Gewinde eingelassen sind. An diesen sind die 16/10-Schläuche per Anschraubtüllen befestigt.

Laing DDC und Platine am Radiator

Für die Predator wird die Pumpe Laing DDC als leistungsreduzierte PWM-Version verwendet: Die Leistungsaufnahme wird mit 6 Watt spezifiziert – stärkere Versionen dieser Pumpe können bis zu 18 Watt aufnehmen.

Die Pumpe ist neben einem Ausgleichsbehälter am Radiator befestigt. EKWB schreibt die erlaubten Ausrichtungen des Wärmetauschers in der Anleitung der Predator vor, um ein Trockenlaufen der Pumpe zu verhindern.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Radiators gibt es eine kleine Platine, die für die Stromversorgung aller Komponenten der Predator gedacht ist: Sowohl Lüfter als auch Pumpe sind bereits ab Werk angeschlossen, der Käufer muss nur noch die im Lieferumfang enthaltenen Strom- und Steuerungskabel verbinden, um die Kühlung einsetzen zu können. Die Stromversorgung erfolgt über ein SATA-Kabel, so dass kein Lüfteranschluss des Mainboards belastet wird. Die Steuerung wiederum erfolgt über einen PWM-Lüfteranschluss. Dabei werden sowohl die Pumpe als auch die Lüfter über das Signal geregelt.

Die Steuerung ist ebenso einfach wie praktisch

Im Gegensatz zu den bei Kompaktwasserkühlungen üblicherweise separat per 3-Pin-Lüfteranschluss zu versorgenden Pumpen müssen Käufer der Predator nur eine Lüfterkurve erstellen, um sowohl die Pumpe als auch die Lüfter der Kühlung temperaturabhängig steuern zu können. Damit bleibt die Pumpe im Leerlauf zusammen mit den Lüftern leise und wird nur unter Last lauter, wenn eine höhere Leistung auch benötigt wird. EKWB empfiehlt die Nutzung des CPU-Fan-Anschlusses, da diese Lüfteranschlüsse auf allen modernen Mainboards die Steuerung via PWM beherrschen sollten.

Der sehr gut verarbeitete Wärmetauscher besteht aus Kupfer mit matt-schwarz lackiertem Gehäuse. Die Lamellendichte liegt bei klassenüblichen 22 FPI (Fins per Inch), doch der Radiatorkern ist kleiner als die äußere Tiefe von gut 4 Zentimetern erwarten lässt: Auf der Seite, die von EKWB ab Werk mit Lüftern ausgestattet ist, beträgt der Abstand zwischen Lamellen und Lüftern knapp 1,5 Zentimeter – auf der gegenüberliegenden Seite beträgt der Abstand weniger als einen Zentimeter.

Vorinstallierte Lüfter und Kabelbinder

EK Water Blocks vereinfacht dem Nutzer den Einbau der Predator, indem die Radiatorlüfter bereits vorinstalliert sind. Kabelsalat wird vom Hersteller auch unterbunden: Lüfter- und Pumpen-Anschlusskabel sind mit Kabelbindern ordentlich seitlich an der Predator verstaut. Der Hersteller hat sogar noch einen Schritt weiter gedacht: Die Anschlusskabel der beiden Lüfter sind unterschiedlich lang, um abhängig von der Position auf dem Wärmetauscher die ideale Kabellänge zum Anschluss auf der Steuerplatine zu bieten.

Die Radiatorlüfter sind saugend auf dem Wärmetauscher angebracht. Diese Konfiguration macht das Befreien von Staub einfacher, sorgt aber in der Regel für eine etwas schwächere Leistung als die „Push“-Befestigung von Lüftern. EK nutzt die eigenen „Vardar“-Lüfter mit einer Rahmenbreite von 120 Millimetern für die Predator. Die Lüfter mit Doppelkugellager sind für eine maximale Drehzahl von 2.200 U/min spezifiziert.

Im Test konnte diese Drehzahl fast erreicht werden, die Ventilatoren drehen mit bis zu 2.150 U/min. Die minimal erreichbare Umdrehungsgeschwindigkeit via PWM beträgt 400 U/min, so dass die Lüfter ein ordentliches Intervall abdecken. Das Doppelkugellager der Ventilatoren erzeugt im Betrieb ein schleifendes Geräusch, das zwar leise ist, aber dennoch wahrgenommen werden kann. Für die meisten Nutzer wird dies nicht störend sein, wer jedoch sehr empfindlich ist, sollte die Lüfter gegen noch leisere Exemplare tauschen.

Montage auf Intel-Sockel 2011

Der Einbau im Testsystem der Predator gestaltet sich schnell und unkompliziert. Der Kühlkörper kann vollständig werkzeuglos fixiert werden: Vier Schrauben werden handfest in die Aufnahmen des Sockels gedreht. Auf diese wird der Kühler geschoben, um dann von vier Muttern mit untergelegten Federn auf die CPU gedrückt zu werden. Der Radiator wird über die vorinstallierten Lüfter mittels Lüfterschrauben am Gehäuse befestigt.

Zu beachten ist lediglich die Schlauchlänge: Mit 38 Zentimetern fällt diese überdurchschnittlich lang aus, so dass den Schläuchen bei der Montage im Deckel enge Biegeradien abverlangt werden.