EK Predator 240 im Test: Modulare All-in-One mit Laing DDC und Radiator aus Kupfer
4/5Einflüsse durch die Pumpe
Spannungs- und Drehzahlmessungen
Für die Predator muss vom üblichen Messverfahren für Pumpen abgewichen werden. Die meisten Pumpen in Kompaktwasserkühlungen werden über die Betriebsspannung gesteuert – anders die DDC der EK Predator: Bei ihr kann trotz einer konstanten Betriebsspannung von 12 Volt die Drehzahl mittels Pulsweitenmodulation geregelt werden.
Das Messen einer Anlaufspannung und das Absenken der Spannung zur Drosselung sind also hinfällig: Stattdessen wird die Pumpendrehzahl über den PWM-fähigen Lüfteranschluss des aquaero 5 im Testsystem eingestellt.
Die angepasste 6-Watt-DDC erreicht eine maximale Drehzahl von knapp 3.100 U/min. Diese Umdrehungsgeschwindigkeit liegt an, wenn sie über einen PWM-Lüfteranschluss mit 100 Prozent Leistung betrieben wird – oder wenn das PWM-Signal fehlt und lediglich eine Betriebsspannung von 12 Volt anliegt. Die Drehzahl lässt sich weit drosseln, wobei der bei 33 Prozent PWM erreichte Wert schon fast der Minimaldrehzahl entspricht, welche im Testsystem bei etwas unter 1.200 U/min liegt.
Schalldruckmessungen
Der reine Schalldruck der Pumpe wird im offenen Aufbau bestimmt, wenn alle Lüfter stillstehen, so dass nur die Pumpe als Lärmquelle vorhanden ist.
Die DDC der Predator ist bereits ungedrosselt im Vergleich zu den teils lärmenden Pumpen der Konkurrenz verhältnismäßig ruhig: Sie ist trotz der Position direkt am Gehäusedeckel unaufdringlich. Subjektiv lässt sich das Arbeitsgeräusch der Pumpe am besten mit einem hohen Surren beschreiben. Bei gedrosselter Pumpe wird das Surren etwas langsamer und leiser, verschwindet aber nie völlig.
Die Pumpe kann daher in sehr ruhiger Umgebung auch auf minimaler Leistung noch außerhalb des Gehäuses wahrgenommen werden. Sie arbeitet aber generell leise und sollte gedrosselt nur sehr empfindliche Ohren stören – noch ruhiger ist eine Laing DDC nur mit idealer Entkopplung, die in einer Kompaktwasserkühlung aber nicht gegeben ist.
Kühlleistung bei gedrosselter Pumpe
Um den Einfluss der Pumpenleistung auf die Kühlung zu untersuchen, werden Kompaktwasserkühlungen im Referenzzustand bei 800 U/min in den drei Pumpeneinstellungen gemessen.
Die Pumpendrehzahl besitzt einen zwar messbaren, aber dennoch nur geringfügigen Einfluss auf die Leistung der CPU-Kühlung. Zwischen maximaler Leistung und stark gedrosselter Pumpe liegen weniger als 2 Kelvin – aus Leistungssicht spricht daher nichts gegen eine Pumpendrosselung. Die gemeinsame Regelung mit den Radiatorlüftern ist somit die praktischste und beste Art, um die Pumpe zu steuern.
Durchfluss und Erweiterung
Durchflussmessungen der EK Predator
Die Förderleistung der Pumpe wird in zwei Zuständen gemessen: Einmal im Werkszustand – es wird lediglich ein Durchflusssensor in den Kreislauf der Kühlung integriert. Die zweite Durchflussmesssung erfolgt mit einem zusätzlichen 240-Millimeter-Radiator sowie einem sehr restriktiven Alphacool NexXxos GPX GPU-Kühler.
Die Messergebnisse der Predator zeigen deutlich, wieso die Pumpendrosselung einen so geringen Einfluss auf die Kühlleistung hat: Der Durchfluss, den die kleine Pumpe generiert, ist enorm – ungedrosselt erreicht sie über 200 l/h. Zum Vergleich: Die Alphacool Eisbaer erzeugt bei 12 Volt Spannung lediglich 48 l/h.
Damit zeigt die Laing DDC der Predator, dass sie ein kleines Kraftpaket ist, denn auch die Erweiterung um einen GPU-Kühler und einen zusätzlichen Radiator stemmt die Pumpe anstandslos mit 100 l/h in ungedrosseltem Zustand. Erst bei starker Drosselung bricht die Pumpenleistung auf weniger als 40 l/h und damit unterhalb des Messintervalls des Durchflusssensors ein. Einer Erweiterung der Predator um mindestens einen zusätzlichen Kühler und mehr als einen Radiator steht also nichts im Wege.
Das Befüllen einer Kompaktwasserkühlung kostet Nerven
Die Befüllung der Predator macht aber keine Freude. Wie bei anderen erweiterbaren Kompaktwasserkühlungen ist der Ausgleichsbehälter der Predator sehr klein, wodurch der Kreislauf in etlichen Etappen mit Flüssigkeit aufgefüllt werden muss: Es gilt ein Trockenlaufen der Pumpe zu vermeiden – das zerstört nach kurzer Zeit die Mechanik. Erschwerend kommt die Positionierung des Reservoirs am Radiator hinzu, denn der Wärmetauscher ist im Gehäuse in der Regel nicht an Stellen positioniert, die ein einfaches Erreichen des Ausgleichsbehälters ermöglichen.
Am einfachsten geht das Erweitern und Befüllen daher, wenn der Radiator noch nicht im Gehäuse verschraubt ist – zusätzliche helfende Hände sind dabei definitiv von Vorteil. Sobald die Erweiterung aber vollbracht ist, kann mit der EK Predator eine effektive und auch nicht durch eine schwache Pumpe limitierende Custom-Wasserkühlung geschaffen werden.