Globalfoundries: 7-nm-Fertigung und Milliardeninvestition angekündigt
Nachdem die Meldungen über den nächsten FinFET-Fertigungsschritt bei Globalfoundries bereits seit Wochen ein offenes Geheimnis sind, hat der Auftragsfertiger nun offiziell Farbe bekannt. Demnach folgt auf 14 nm direkt 7 nm FinFET, in den Fabrikstandort Malta sollen zusätzliche Milliarden fließen.
Globalfoundries sieht in der 10-nm-Fertigung nur einen Zwischenschritt mit begrenzter Halbwertzeit, weshalb sich der Konzern in arabischer Hand voll auf die 7-nm-Fertigung mit FinFETs konzentriert – parallel zum kürzlich bereits angekündigten 12-nm-FD-SOI-Prozess. Der neueste Fabrikstandort, die Fab8 in Malta, New York, soll dafür mit weiteren Milliarden an Geldern versorgt werden, die einerseits erst einmal in die Entwicklung des Prozesses und letztlich in die Vorbereitung und Durchführung der Serienproduktion fließen sollen. Diese soll ab dem zweiten Halbjahr 2017 Partnern zur Verfügung gestellt werden können, sodass Anfang 2018 erste Produkte in einer risk production vom Band laufen könnten.
Ein 30-Prozent-Shrink gegenüber 14 nm FinFET
Gegenüber EE Times erklärte Globalfoundries, dass die 7-nm-Fertigung einem 30-Prozent-Shrink gegenüber der aktuellen 14-nm-Fertigung mit FinFETs entspreche. Bobachter gehen davon aus, dass die 7-nm-Fertigung sowohl bei Globalfoundries als auch TSMC ungefähr Intels 10-nm-Fertigung entspricht – Zahlen sind bereits seit Jahren dort primär für das Marketing gut und keine echte Angabe zur Fertigung. TSMC und Intel könnten sich dort ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern, denn während Intel seine Fertigungspläne zuletzt immer weiter nach hinten verschob und erste CPUs in 10 nm in Form von Cannon Lake Ende 2017 erscheinen sollen, wird TSMC immer aggressiver und nennt Anfang 2018 als Termin für die 7-nm-Serienfertigung. Im Jahr zuvor will TSMC in 10 nm fertigen – primär für die Smartphone-Industrie.
Mit ähnlichen Chips wie heute, rechnet Globalfoundries vor, könne dank der neuen Fertigungstechnik beispielsweise ein ARM-basierter Cortex A72 mit bis zu 3,5 GHz arbeiten. Neben den typischen Verbesserungen an den Maschinen sind es erneut die Materialien, die in den Fokus rücken. Neben Germanium ist dies unter anderem Kobalt; weitere sind Firmengeheimnis.
EUV auch bei Globalfoundries Zukunftsmusik
Die EUV-Lithografie ist für 7 nm noch keine Option, erklärte Globalfoundries. Zwar machten das Albany Nanotech Research Center und die quasi benachbarte Fab8 gemeinsam Fortschritte, serienreif sei das ganze aber noch eine Weile nicht. Angepeilt werde auch hier frühestens die 5-nm-Fertigung für den großflächigen Einsatz. Ein teilweiser Einsatz auch bei 7 nm könnte frühestens Ende 2018 erfolgen, dann sollen alle jetzigen Forschungsbereiche auf diesem Gebiet abgeschlossen sein. Die Fertigungstechnik für 7 nm wird in Schlüsselstellen direkt auf die EUV-Technik abgestimmt sein, sodass diese nahtlos hinzugefügt werden kann, wenn sie erst einmal zur Verfügung steht.