Microsoft: Londoner Skype-Büro schließt
Microsoft will das Londoner Büro seines Kommunikationsdienstes Skype schließen. Das berichtet die Financial Times. Von der Schließung wären 400 Mitarbeiter betroffen. Skype wird damit immer mehr zu einem Teil des Mutterkonzerns Microsoft.
Microsoft kaufte den Entwickler von VoIP-Software 2011 für 8,5 Milliarden US-Dollar. Skype wurde 2003 von dem schwedischen Unternehmer Niklas Zennström und dem dänischen Unternehmer Janus Friis gegründet. Von 2005 bis 2009 gehörte Skype zu eBay, von 2009 bis 2011 war es im Besitz von Finanzinvestoren.
„Es war immer ein Problem für Microsoft, dass große Entscheidungen nur in Europa und nicht in Redmond getroffen wurden. Nun ist es ein von Redmond, von Microsoft geführtes Unternehmen, kein unabhängiges Skype mehr“, zitiert die Financial Times einen ehemaligen Skype-Mitarbeiter. Skype sei nur noch eine Hülle des Unternehmens, das es einmal war. Ähnlich äußerte sich bereits Dan Wellman, ein anderer ehemaliger Mitarbeiter auf der Diskussionsplattform Quora. Binnen kürzester Zeit sei jeder Skype-Manager durch einen Microsoft-Manager ersetzt worden. „Jeder einzelne Manager mit Verbindung zum ursprünglichen Unternehmen ist entweder gegangen oder wurde ersetzt“, schrieb Wellman.
Microsoft bestätigte den Stellenabbau in London indirekt. Gegenüber dem Guardian erklärte Microsoft, dass einige Jobs bei Skype mit „weltweitem Fokus“ gefährdet seien. Gleiches gelte für Yammer, eine weitere Tochter. Generell plane man, alle Londoner Angestellten in das Microsoft Büro in Paddington zu verlagern. Im Rahmen das Umzugs habe man verschiedene Positionen in London überprüft und entschieden, einige Positionen im Bereich Entwicklung zusammenzulegen.
Die Entlassungen in London sind Teil des Abbaus von 2.850 Stellen, den Microsoft bereits angekündigt hatte.