Microsoft: Windows Server 2016 ist ab Oktober allgemein verfügbar
Microsoft hat im Rahmen der Ignite-Konferenz bekannt gegeben, dass Windows Server 2016 und System Center 2016 ab Oktober verfügbar sein werden. Das cloudfähige Serverbetriebssystem soll den Nutzern mehr Sicherheit und Flexibilität bei der Entwicklung und Bereitstellung ihrer Anwendungen und Infrastrukturen bieten.
Container, Docker und Hyper-V
Eine der wichtigsten Neuerungen von Windows Server 2016 ist die Unterstützung von Windows- und Linux-Containern, die mit Hilfe der Open-Source-Engine Docker verwaltet werden können. Die Container-Applikationen können automatisch bereitgestellt werden und gleichermaßen auf Windows-Servern im eigenen Rechenzentrum wie unter Windows Server 2016 in einer virtuellen Maschine auf Microsoft Azure laufen können.
Darüber hinaus unterstützt das Server-Betriebssystem Hyper-V-Container. Auch sie können mit Docker verwaltet werden, nutzen aber den Hypervisor Hyper V für die Virtualisierung. Statt des ganzen Betriebssystems wird in diesem Fall nur der Container virtualisiert, was aber dennoch eine zusätzliche Isolationsschicht gegenüber anderen Anwendungen darstellt.
Nano Server
Der Nano Server ist eine Minimalversion von Windows Server 2016, die mit einem Minimum an vorinstallierten Funktionen nur etwa fünf Prozent der Größe des Windows Server Core aufweist. Als Grundfunktionen verfügbar sind Hyper-V, Clustering, Networking, Storage, .NET und die Common Language Runtime. Auf eine grafische Oberfläche wird dagegen verzichtet. Sie muss bei Bedarf wie auch weitere Funktionen separat installiert werden.
Der Vorteil des Ganzen: Der Nano Server benötigt nicht nur weniger Patches und Neustarts und lässt sich in Virtualisierungsumgebungen bei Bedarf innerhalb eines Pings neu starten. Er bietet auch eine viel geringere Angriffsfläche.
Storage Spaces Direct/Replica
Eine weitere Neuerung von Windows Server 2016 sind die Storage Spaces Direct/Replica. Sie erlauben es, interne Speicherkapazitäten von mehreren Servern dynamisch zu skalierbaren Speicherumgebungen mit hoher Ausfallsicherheit zusammenfassen. Auch das Replizieren ganzer Volumes an verteilten Standorten und das automatisierte Umschalten bei Fehlern werden unterstützt.
Der neue Network Controller erleichtert die Arbeit
Überarbeitet wurde auch der Network Controller. Er soll das Verwalten und automatische Konfigurieren sowie das Überwachen und die Fehlerbehebung innerhalb von virtuellen und physischen Netzwerk-Infrastrukturen vereinfachen. In Hyper-V-Umgebungen ist die Funktionalität zudem direkt im virtuellen Verteiler der Server integriert, so dass Einstellungen nur einmal vorgenommen werden müssen und dann auf allen betroffenen Systemen auf dem Host angewendet werden können.
Just enough time and administration
Beim Thema Sicherheit besteht bei Windows Server 2016 die Möglichkeit, privilegierte Rechte nur für begrenzte Zeit und in dem für eine Aufgabe nötigen Umfang zu erteilen. Die Stichworte lauten in diesem Zusammenhang „Just enough time“ und „Just enough administration“. Dadurch soll die Sicherheit weiter erhöht werden, da der mögliche Schaden durch gestohlene Zugangsdaten begrenzt wird. Der Verbesserung der Sicherheit dient zudem die Hyper-V-Funktion Shielded VMs, die durch eine BitLocker-Verschlüsselung der virtuellen Volumes auch bei Angriffen aus dem Unternehmensnetzwerk weniger Angriffsfläche bieten soll.