Nubia Z11 im Test: Dieses Smartphone fällt aus dem Rahmen
Hingucker der IFA
Mit dem Z11 hat die ZTE-Tochter Nubia zur IFA 2016 ein interessantes Smartphone vorgestellt, das auf der linken und rechten Seite des Displays keinen sichtbaren Rahmen hat. Mit Ausstattungsmerkmalen wie einem Snapdragon 820, einer OIS-unterstützten Kamera und einem großen Akku weckt aber auch das Datenblatt Neugierde.
Noch diesen Monat soll das Nubia Z11 in den Farben Silber und Grau zum unverbindlichen Preis von 499 Euro mit 64 GByte Speicher und 4 GByte RAM in Deutschland angeboten werden. In Gold mit 64 GByte Speicher kostet das Smartphone 599 Euro, hat dann aber auch 6 GByte Arbeitsspeicher zu bieten.
Nubia Z11 | |
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Software: (bei Erscheinen) |
Android 6.0 |
Display: | 5,50 Zoll, 1.080 × 1.920 401 ppi IPS-NEO, Gorilla Glass 3 |
Bedienung: | Touch, Fingerabdrucksensor, Status-LED |
SoC: | Qualcomm Snapdragon 820 2 × Kryo, 2,15 GHz 2 × Kryo, 1,59 GHz 14 nm, 64-Bit |
GPU: | Adreno 530 620 MHz |
RAM: | 4.096 MB LPDDR4 Variante 6.144 MB LPDDR4 |
Speicher: | 64 GB (erweiterbar) |
1. Kamera: | 16,0 MP, 2160p LED, f/2,00, AF, OIS |
2. Kamera: | Nein |
3. Kamera: | Nein |
4. Kamera: | Nein |
5. Kamera: | Nein |
1. Frontkamera: | 8,0 MP, 1080p f/2,40, AF |
2. Frontkamera: | Nein |
GSM: | GPRS + EDGE |
UMTS: | HSPA+ ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
LTE: | Advanced ↓600 ↑150 Mbit/s |
5G: | Nein |
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac Wi-Fi Direct |
Bluetooth: | 4.1 LE |
Ortung: | A-GPS, GLONASS, BeiDou |
Weitere Standards: | USB-C 2.0, NFC, Infrarot |
SIM-Karte: | Nano-SIM, Dual-SIM |
Akku: | 3.000 mAh fest verbaut |
Größe (B×H×T): | 72,3 × 151,8 × 7,70 mm |
Schutzart: | – |
Gewicht: | 162 g |
Preis: | 499 € / 599 € |
Gute Verarbeitung mit viel Alu
Keine Frage: Mit seinem randlosen Erscheinungsbild war das Nubia Z11 einer der Hingucker der IFA 2016. Ganz neu ist dieser Aufbau für Nubia allerdings nicht, bereits das vor einem Jahr gezeigte Z9 hatte diese Eigenschaft. Weniger stilecht ist das Z11 deshalb nicht, die gleiche Konstruktion des neuen Modells fasziniert nach wie vor.
Das aufgesetzte Display-Glas ist 2.5D-geformt – ein zugegeben schlimmes Marketing-Wort, das beschreibt, dass das Glas zum Rand hin leicht gewölbt ist und von der Seite betrachtet wie ein zu voll eingeschenktes Glas Wasser aussieht.
Kein Unibody, aber trotzdem stabil
Auf das gebogene Glas folgen zum Rand hin eine polierte Fase, ein Rahmen aus sandgestrahltem Aluminium, eine weitere polierte Fase und schließlich die Rückseite aus Aluminium. Um einen sogenannten Unibody, der aus einem Block gefräst wird, handelt es sich nicht. Dennoch liegt die Verarbeitungsqualität über weite Bereiche auf sehr hohem Niveau. Das Z11 ist zudem verwindungssteif und liegt mit 162 Gramm noch gut in der Hand. Dank der links und rechts quasi nicht vorhandenen Ränder entsteht nicht der Eindruck, ein Smartphone mit 5,5-Zoll-Display in der Hand zu halten.
Was Nubia hingegen noch nicht so gut gelingt, sind zum einen die Übergänge der Kunststoff-Bauteile für die Antennen und die Kamera zum Aluminium der Rückseite. Zum anderen trifft der Hersteller nicht denselben Farbton des Aluminiums für diese Kunststoff-Bauteile. Oben und unten schimmert das Silber zwei Stufen dunkler als das Aluminium.
Trotz dieser kleineren, nicht ganz ins restliche Bild passenden Eigenschaften ist das Nubia Z11 ein in Summe gut bis sehr gut verarbeitetes Smartphone. Dass es sich nicht um einen Alu-Unibody handelt, versteckt Nubia mit qualitativ hochwertiger Materialwahl und kaum vorhandenen Spaltmaßen.
Randloses IPS-NEO-Display
Das Nubia Z11 nutzt ein von JDI entwickeltes IPS-NEO-Display, das besonders gute Schwarzwerte liefern soll. Mit 0,389 cd/m² bei schwarzem Display auf höchster Helligkeit schneidet das Panel wie versprochen gut ab, allerdings ist die Konkurrenz genauso gut, weshalb der Vorteil schnell verpufft. Auch ein sehr guter Kontrast von 1.263:1 ist heutzutage nur noch Mittelmaß, deshalb aber nicht weniger schlecht. Das zeigt, wie gut Smartphones und Displays in den letzten Jahren geworden sind.
Nubia verspricht eine maximale Helligkeit von 500 cd/m² für das Display und erfüllt dieses Versprechen auch. Im Schnitt 491 cd/m² hell ist das Display auf der höchsten Stufe. Mehrere Messungen in verschiedenen Bereichen des Panels führen nur zu minimalem Abweichen der Lichtstärke, die Ausleuchtung ist sehr gleichmäßig.
Die Farbdarstellung ist kräftig und natürlich. Wer die Sättigung nach oben oder unten ziehen möchte, kann in den Einstellungen die Modi „Glow“ (intensiv) oder „Soft“ (reduziert) als Alternativen wählen. Nur beim Weißpunkt ist die Abstimmung ab Werk etwas zu kühl getroffen worden, sodass Weiß einen leichten Blauschimmer hat. Auch dafür gibt es in den Einstellungen einen Regler, der den Weißpunkt frei zwischen 6.700 Kelvin und 8.300 Kelvin wählen lässt. Der Standard sind 7.600 Kelvin.
Regenbogen dank Lichtbrechung
Dass ein randloses Displays aber nicht nur schick aussieht, sondern auch Nachteile mit sich bringen kann, zeigt eine fast durchweg vorhandene vertikale Streifenbildung im Randbereich. Ähnlich wie bei der Moto-360-Smartwatch kommt es zudem zu Lichtbrechungen, die beim Z11 in einem Regenbogeneffekt resultieren.
Mit 1.080 × 1.920 Bildpunkten auf 5,5 Zoll hält das Auflösungsniveau nicht mit anderen Flaggschiffen mit, die bereits den Schritt zu 1.440p gemacht haben. Bei einer Pixeldichte von 401 ppi kommt es bei sehr genauer Betrachtung zu leichter Treppchenbildung.