Nvidia Xavier: SoC mit Volta und HDR für autonome Autos
Mit Xavier präsentiert Nvidia zur GTC Europe 2017 den Nachfolger für die erst im Januar gestartete Plattform Drive PX 2. Das SoC fasst sieben Milliarden Transistoren in 16 nm FinFET und sei damit „das bedeutendste SoC-Vorhaben“ der Firmengeschichte. Zum Einsatz kommen wird auch Xavier in autonomen Fahrzeugen.
Laut Jen-Hsun Huang, seit 1993 CEO von Nvidia, wird Xavier über acht CPU-Kerne, 512 Cuda-Cores der nächsten GPU-Achitektur Volta sowie dedizierte Prozessoren für die Verarbeitung der von Sensoren im Fahrzeug bereitgestellten Daten und die Fähigkeit, HDR-Videos in 8K zu encodieren, verfügen. Mit den hochauflösenden, detailreichen Videos ließen sich in Zukunft Fahrtenschreiber für Fahrzeuge bespielen, die nach einem Unfall Auskunft über den Hergang liefern können.
Mehr Leistung bei weniger Verbrauch
Xavier soll „wie Drive PX 2“ 20 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde ausführen und damit im Integer-Test von SPEC ein Ergebnis von 160 SPECint erreichen können, was einem Leistungszuwachs von 33 Prozent entspräche. Im April 2016 hatte Nvidia Drive PX 2 allerdings bereits bis zu 24 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde zugesprochen.
Der Stromverbrauch der gesamten Plattform soll hingegen signifikant fallen: Statt 80 Watt auf der aktuellen soll die neue Plattform nur noch 20 Watt elektrische Leistung aufnehmen. Auf Basis nur eines SoC ist Xavier zudem deutlich kompakter als Drive PX 2, auf dem zwei SoCs und zwei dedizierte GPUs in jeweils eigenem Package untergebracht sind.
Ein SoC für das lernfähige autonome Auto
Mit der verfügbaren Rechenleistung soll Xavier lernfähiger und der Umwelt stehts bewusstere autonome Fahrzeuge möglich machen. Anhand des eigenen Forschungsfahrzeugs BB8 teste der Konzern bereits die Möglichkeit, Autos ohne das Hinterlegen von festen Strukturen im Algorithmus wie Straßen, Bäumen, Fahrzeugen oder Ampeln allein durch das Beobachten vom Fahrverhalten menschlicher Piloten zu autonomen Fahrzeugen entwickeln zu können.
Erste Muster ab kommendem Jahr
Hersteller sollen erste Muster von Xavier zum Ende des kommenden Jahres zur Verfügung gestellt bekommen. Noch im Oktober will Nvidia hingegen das hauseigene Betriebssystem Driveworks in einer ersten Alphaversion bereitstellen. Mit Xavier und Driveworks wären Autohersteller in der Lage, die Berechnung und Auswertung von für das autonome Fahren benötigen Daten vollständig auf Basis von Lösungen von Nvidia umzusetzen.
Im Rahmen der Keynote der GTC China 2017 hat Nvidia-CEO Jen-Hsun Huang angekündigt, dass erste Samples von Xavier nun erst Anfang 2018 statt Ende 2017 an ausgewählte Partner ausgeliefert werden sollen. In einer zweiten Welle sollen im dritten und viertel Quartal 2018 weitere Partner bemustert werden. Mit größeren Auslieferungen sei laut Anandtech erst 2019 zu rechnen.
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