PlayStation 4 Pro & Slim: Schneller für 399 Euro, kleiner für 299 Euro
Auf dem PlayStation Meeting 2016 hat Sony zwei neue und längst bekannte PlayStation-Modelle endlich auch offiziell vorgestellt. Die PlayStation 4 wird damit abgelöst von einem technisch unveränderten, aber kleineren Slim-Modell sowie der deutlich stärkeren PlayStation 4 Pro als neuem Premium-Modell.
Die PlayStation 4 Slim ist reine Produktpflege
Die PlayStation 4 Slim befreit sich mit der offiziellen Vorstellung aus der paradoxen Situation, offiziell nicht zu existieren, aber bereits getestet und in einem Teardown mit Dubstep-Untermalung zerlegt worden (YouTube) zu sein. Angekündigt wurde das Modell nun als leisere, stromsparende Ablöse für die alte PlayStation 4, die das gleiche Featureset in kleinerem Formfaktor anbieten soll. Dies spiegelt auch die Preisempfehlung von 299 Euro wider.
Offensichtlichste Änderung sind die Abmessungen der nun mit einer unempfindlicheren, matten Oberfläche versehenen Spielkonsole, die von 275 × 305 × 53 auf 264 × 288 × 39 mm (L × B × H) sinken. Die kompaktere Bauform wird insbesondere durch den Wechsel vom 28- auf einen 16-nm-Fertigungsprozess ermöglicht, der die Leistungsaufnahme der APU deutlich absenkt.
HDR für alle mit Firmware-Update
UHD-Inhalte abspielen kann die Slim-Version, anders als die Xbox One S, aber nicht. Im Gegenzug werden alle PlayStation 4 seit dem ersten Modell im Jahr 2014 in der kommenden Woche per Firmware-Update HDR-fähig. Weitere Änderungen betreffen das Design des Gehäuses. Die beiden USB-Ports an der Vorderseite sind nun weit auseinandergesetzt, Power- und Eject-Button deutlich gekennzeichnet.
Zudem soll sich die interne Festplatte nun leichter austauschen lassen; der Zugang ist nach Entfernen einer Kunststoff-Abdeckung an der Rückseite ohne Weiteres möglich, verrät der erste und bislang einzige Testbericht. Ein Feature hat die alte der neuen Konsole allerdings voraus: Die kleine PlayStation 4 wird über keinen Toslink-Ausgang mehr verfügen. Optional wird zudem erneut ein Ständer angeboten, mit dem sich die Konsole vertikal aufstellen lässt.
Kleinere Änderungen erfährt auch der DualShock-4-Controller. Die LED-Leiste des Gamepads verläuft nun auch oberhalb des Touchpads und kann damit eingesehen werden, ohne den Controller drehen zu müssen. Außerdem ist die neue Revision in der Lage, Daten über ein USB-Kabel zu übertragen und die Latenzzeit von Eingaben zu reduzieren.
Aus Neo wird die PlayStation 4 Pro
Die Existenz der bislang als PlayStation Neo bezeichneten, leistungsfähigeren PlayStation 4 hatte Sony im Juni zumindest bestätigt. Ansprechen soll die nun als PlayStation 4 Pro vorgestellte Konsole „Hardcore-Gamer“ und Konsumenten mit UHD-Fernseher, die VR-Inhalte, Spiele und Filme mit einer Auflösung von 3.840 × 2.160 Pixeln wiedergeben möchten. UHD-Blu-Rays kann die Konsole allerdings nicht wiedergeben. Hier bleibt nur der Griff zu Streaming-Apps.
Um die Spielerbasis nicht zu trennen, werden alle kommenden Titel lediglich einen Neo-Modus besitzen, der etwa eine höhere Auflösung, eine höhere Bildwiederholrate oder zusätzliche Details aktiviert – UHD ist in diesem Fall abhängig vom genutzten Fernseher. Damit soll die PlayStation 4 Pro auch auf einfachen HD-Fernsehern hübschere Bilder darstellen. Sichergestellt sein muss laut den durchgesickerten Informationen lediglich, dass die Bildwiederholrate im Neo-Modus mindestens derjenigen der Normalversion entspricht.
Exklusivtitel für die schnellere Konsole wird es nicht geben, wie Sony betonte, sondern lediglich Anpassungen für die neue Pro-Variante der Konsole – beide Modelle sollen über die gleiche Bibliothek verfügen. Diese Anpassungen sollen zudem eine zweistellige Anzahl bereits veröffentlichter Spiele per Patch erhalten. Gezeigt wurde unter anderem Uncharted 4: A Thiefs End in UHD-Auflösung. Zudem sollen auch Titel für PS VR von der höheren Rechenleistung, etwa durch eine gesteigerte Pixelzahl, profitieren.
Zumindest für Spiele beharrt Sony aber nicht auf voller UHD-Auflösung: Entwickler werden wie bei der PlayStation 4 die Möglichkeit haben, ein paar Pixel in der Vertikalen oder Horizontalen einzusparen und eine Auflösung etwa von 3.200 × 1.800 Pixeln per Upscaling-Verfahren hochzurechnen – das verraten zumindest durchgesickerte Designdokumente. Erwähnt hat Sony diese Option auf dem Event selbstverständlich nicht. Welche Features wie eingesetzt werden, liegt aber in der Hand der Studios. Dies wurde auch durch einen Disclaimer unterhalb des Bildmaterials deutlich: „PS4 Pro features vary from title to title“, so der Konzern.
Die größte Überraschung ist der Preis
Eine Überraschung hatte Sony trotz allen durchgesickerten Informationen dann aber doch parat: Die Konsole wird am 10. November zum Weihnachtsgeschäft zum Preis von 399 Euro im Handel stehen – und damit lediglich so teuer wie die PlayStation 4 zu ihrer Markteinführung.
Die technischen Daten sind längst bekannt
Technisch unterscheidet sich die Konsole – wie Designdokumente seit Monaten verraten – erheblich von der nunmehr zum Basismodell degradierten PlayStation 4. Die APU verfügt zwar noch immer über acht Jaguar-Kerne, die nun aber mit 2,1 statt 1,6 GHz Taktfrequenz betrieben werden. Gleichzeitig steigt die Bandbreite des acht Gigabyte großen GDDR5-Speichers von 176 auf 218 GB/s. Hier haben Entwickler zudem die Möglichkeit, weitere 512 Megabyte frei zu adressieren. Die wichtigste Leistungssteigerung erfährt jedoch die GPU: Statt 18 kommen in der PS4 Pro 36 Compute Units und damit nun 2.304 Shader zum Einsatz, deren Taktfrequenz von 800 auf 911 MHz steigt. Ausgestattet ist die Konsole zudem mit einer ein Terabyte großen Festplatte.