PlayStation 4 Pro: Sony sah zu wenig Interesse für Ultra HD Blu-ray
Für nicht wenige Gaming-Interessierte war es eine Enttäuschung, als bei der Vorstellung der PlayStation 4 Pro deutlich wurde, dass Sonys neue Konsole kein Laufwerk für Ultra HD Blu-rays erhalten wird. Gegenüber dem britischen Guardian äußerte sich Andrew House, CEO von Sony Interactive Entertainment, zu den Hintergründen.
Zu wenig Interesse an physischen Medien
House begründet die Entscheidung gegen ein Laufwerk für Ultra HD Blu-rays mit mangelndem Interesse von Seiten der Kunden. UHD-Inhalte seien zwar ein wichtiges Thema, im Gegensatz zum Spielemarkt seien physische Medien bei Filmen und Serien aber zunehmend unwichtig.
Our feeling is that while physical media continues to be a big part of the games business, we see a trend on video towards streaming.
Andrew House, CEO von SIE
Bei der etablierten Nutzerbasis der PlayStation 4 zeige sich dies bereits: Für das Streamen von Videos werde die PlayStation 4 nach dem Spielen selbst am meisten verwendet.
UHD-Inhalte sollen von Streaming-Diensten kommen
Darauf aufbauend, konzentriert sich Sony beim Medienkonsum mit der PlayStation 4 Pro auf das Thema UHD-Streaming. Entsprechende Apps von Netflix und YouTube sind bereits in der Entwicklung, weitere Anbieter wie Amazon und Maxdome dürften folgen.
Die PlayStation 4 Pro mit leistungsfähigerer Hardware, die unter anderem für Spiele in UHD-Auflösung genutzt werden soll, erscheint am 10. November und kostet 399 Euro. Die kleinere PlayStation 4 Slim, die so leistungsfähig ist wie die bisherige PlayStation 4, ist ab 16. September für 299 Euro zu haben.
Microsoft ist anderer Meinung
Eine ganz andere Meinung als Sony vertritt Microsoft beim Thema Ultra HD Blu-ray. In der Mitte Juli vorgestellten Xbox One S – dem ebenfalls geschrumpften Pendant zur PlayStation 4 Slim – verbaut Microsoft ein passendes Laufwerk und wird seit der Vorstellung der PlayStation 4 Slim auch nicht müde, in den sozialen Medien offensiv darauf hinzuweisen. Preislich nehmen sich die Konkurrenten zumindest nichts, mit 500 GB großer Festplatte kosten beide Konsolen 299 Euro.
Im High-End-Bereich hat Sony allerdings mit der PlayStation 4 Pro ein Jahr lang das Feld für sich. Die Xbox „Scorpio“ wird zwar leistungsfähiger als die Sony-Konsole, soll aber auch erst zum Weihnachtsgeschäft 2017 in den Handel kommen. Dass die für März angekündigte Nintendo NX beim Thema Leistungsfähigkeit in der gleichen Liga wie Sony und Microsoft mitspielen wird, ist eher unwahrscheinlich.