E-Book-Reader mit 8 Zoll im Test: PocketBook InkPad 2 und Kobo Aura One im Vergleich

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Michael Schäfer
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Viele Einstellungsmöglichkeiten und gute Software-Ausstattung

Beide Hersteller bieten dem Nutzer eine Fülle an Einflussnahme auf die Darstellung der Texte. So verfügt der Aura One neben der Verlagsschrift über zehn verschiedene Fonts, beim InkPad 2 sind es sogar derer 40. Kobo bietet dem Nutzer zudem bei einigen Schriftarten die Möglichkeit, die Stärke der Darstellung einstellen zu können, womit die Schrift kräftiger angezeigt werden kann.

Die Schriftgröße kann bei beiden Readern in mehr als 40 Stufen unterteilt werden, eine Vergrößerung der Pinch-to-Zoom-Geste unterstützt dagegen nur das InkPad 2. Daneben lassen sich noch der Zeilenabstand und der Abstand zum Rand hin einstellen, wobei das InkPad 2 lediglich die bekannten drei Abstufungen bietet; der Aura One ist hier mit 15 Stufen wesentlich genauer einzustellen. Ein Ändern der Textausrichtung zwischen Flatter- und Blocksatz ist nur beim Kobo-Reader möglich.

Texteinstellungen auf dem Aura One

Die Schrift wird dank des hochauflösenden Displays bei beiden Vertretern scharf dargestellt, auch wenn der Kobo hier dank des besseren Kontrastes die Nase ein wenig vorne hat. Die etwas höhere Auflösung dürfte dabei eine untergeordnete Rolle spielen und fällt im direkten Bereich nicht auf.

Ein integrierter Vorleser beim InkPad 2

Das InkPad 2 verfügt auch über eine Vorlesevorrichtung, welche über drei männliche Stimmen für Deutsch (German Hans), Englisch und Französisch verfügt. Weitere Stimmen, darunter eine weibliche deutsche Stimme (Marlene), können bei PocketBook heruntergeladen werden. Es ist zwar löblich, dass Hersteller auch in diesen Bereich investieren, aber beim InkPad 2 bleibt diese Funktion weit hinter der Qualität mancher Textausgaben auf Tablet oder Smartphone zurück. Die Betonungen passen zwar an einigen Stellen, dafür liest die Stimme ohne Punkt und Komma und der Zuhörer muss sich arg konzentrieren, um dem ganzen Redefluss folgen zu können – da nützt auch die Einstellung der Vorlesegeschwindigkeit nur wenig. Mit dem entspannten Hören eines Hörbuches ist die Umsetzung auf jeden Fall nicht zu vergleichen. Diese lassen sich wiederum im MP3-Format über den integrierten Audioplayer wiedergeben.

PDF-Funktion bei PocketBook nach wie vor erstklassig

Bei der PDF-Darstellung spielt PocketBook durch die Kombination des großen Displays sowie der umfangreichen Software einen großen Trumpf aus: Mit acht Zoll ist der Bildschirm groß genug, um sowohl E-Papers wie auch Fachbücher gut darzustellen. Die Lesbarkeit kann zudem durch das manuelle oder automatische Zuschneiden der Ränder und die daraus resultierende Vergrößerung des Lesebereiches deutlich verbessert werden. Durch die Darstellung im Landscape-Modus können PDF-Dokumente in den meisten Fällen ohne Zuschneiden in der gesamten Breite angezeigt werden, das Blättern erfolgt dabei entweder über die Blättertasten oder durch Wischen auf dem Bildschirm – wobei auch hier der Aufbau des Textes deutlich länger dauert.

Beim Lesen kann der Nutzer wählen, ob er die ganze Seite blättern möchte oder ob der Reader den Spalten folgen soll – was jedoch nicht immer zuverlässig funktioniert. Gerade bei Seiten mit verschiedenen Artikeln geriet das System im Test schnell durcheinander.

Wie bereits vom Touch Lux 3 bekannt, präsentiert sich das PDF-Reflow erstklassig. Hier bleiben im Gegensatz zur Umsetzung bei der Tolino-Konkurrenz alle Formatierungen wie Absätze und Umbrüche erhalten.

Wenige Optionen für PDF bei Kobo

Diese ganzen Einstellungsmöglichkeiten bietet der Aura One nicht. Bei diesem lässt sich die Darstellung des Dokumentes lediglich per Zoom vergrößern, auf die Seitenbreite oder -länge ausrichten sowie drehen. Für die Neuberechnung braucht der Kobo jedoch sehr lange und im Test wurde diese einmalig mit einem Absturz quittiert. Über eine PDF-Reflow-Funktion verfügt der Aura One ebenfalls nicht.

Große Software-Ausstattung

Neben den Hauptapplikationen zum Lesen verfügt das InkPad 2 zudem über eine Reihe nützlicher Zusatzprogramme, darunter eine sehr umfangreiche Notizfunktion, welche auch eine Screenshot-Funktion beinhaltet. Die Notizen können bei Bedarf im HTML-Format samt Positionsangaben exportiert werden. Somit ist ein späteres Auffinden der jeweiligen Textstelle möglich. Die Abbyy-Wörterbücher umfassen über 20 Sprachen, wobei diese meist ins Englische und vom Englischen übersetzen. Weitere Wörterbücher ins im PocketBook-Shop zu erwerben.

Abgerundet wird die Software-Ausstattung durch Spiele wie Klondike, Schach oder Sudoku, einen RSS-Nachrichten-Feed, einen Audioplayer sowie diverse andere Tools.

Kobo bietet beim Aura One 15 Wörterbücher, unter anderem von Langenscheidt. Notizen werden beim Reader für jedes E-Book in einem eigenen Verzeichnis im XML-Format angelegt, ein einfaches Exportieren ist somit auch hier möglich.

Zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten beim InkPad 2