Sharkoon Skiller Mech im Test: Beleuchtete Alternative zu Cherrys MX Board 3.0

 3/4
Max Doll
60 Kommentare

Alltagserfahrungen

Angeboten wird die Skiller Mech mit Kailh-Tastern der Typen Red, Brown und Blue, die sich in grundsätzlichen Eigenschaften gleichen. Der Hubweg liegt stehts bei vier Millimetern, während ein Signal schon nach zwei Millimetern Wegstrecke übertragen wird.

Unterscheidbar werden die drei Varianten erst beim Tippgefühl. Rote Taster machen beim Herunterdrücken nicht deutlich, wann ausgelöst wird. Braune und blaue Varianten sind hingegen taktil und verraten daher durch einen „Klick“, sobald ein Signal generiert wurde. Wie dieser Klick ausfällt, unterscheidet sich dabei: Bei Kailh Brown ist die Rückmeldung nur sanft spürbar, bei Kailh Blue hingegen sehr deutlich wahrzunehmen. Die blauen Modelle generieren außerdem nicht nur einen spür-, sondern auch einen hörbaren Klick.

Kailh Red
Kailh Brown
Kailh Blue
Charakteristik: linear taktil taktil („clicky“)
Hubweg: 4,0 mm
Position des Signalpunktes: 2,0 mm
Widerstand am Signalpunkt: 50 g
Widerstand am Druckpunkt:
Lebensdauer (Anschläge): 60 Mio.

Die kleinen Unterschiede zu Cherry

Während die groben Eigenschaften von Kailh-Tastern rudimentär vergleichbar mit gleichfarbig kodierten MX-Modellen sind, treten bei genauer Betrachtung feine Unterschiede heraus. Kailh Red besitzen einen etwas höheren Widerstand als MX Red, was das Potential für versehentliche Eingaben reduziert, bei braunen Modellen ist der Druckpunkt weniger deutlich spürbar und Kailh Blue sind wiederum spitzer betont. Alle Taster fühlen sich beim Herunterdrücken zudem etwas „rauer“ an – feine Unterschiede, die vor allem im direkten Vergleich auffallen und auch im Bereich persönlicher Präferenzen liegen.

Alle drei Varianten hinterlassen zudem einen besseren Eindruck als die bislang getesteten Kailh-Modelle mit vollständig schwarzem Gehäuse. Grund dafür ist, dass das leichte Verkanten der Schlitten beim Betätigen größer Tasten wie Capslock, das plötzlich zu deutlich ansteigendem Widerstand führt, nun der Vergangenheit angehört. Beim unkontrollierten Ausfedern geben die Taster lediglich noch immer ein metallisches Pingen von sich, das bei den roten Varianten, die dieses Geräusch am deutlichsten generieren, gerade noch akzeptabel, weil immer hörbar ist - eine Eigenschaft, die sich in der Audioaufnahme nicht wiederspiegelt. Das macht diese Taster zu den am wenigsten empfehlenswerten Varianten; spielt die Lautstärke eine Rolle, sollte im Zweifelsfall zu MX Red gegriffen werden.

Zu Langzeiterfahrungen der Kalih-Taster lässt sich allerdings auch hier keine Aussage treffen; MX-Taster bleiben daher sowie aufgrund der weiterhin besseren technischen Qualität die Premium-Wahl. Trotzdem: Aufgrund der klaren Verbesserungen der qualitativen Eigenschaften erscheint diese Generation Kailh-Taster empfehlenswerter als ihre Vorgänger – zumindest im Budget-Bereich mechanischer Tastaturen.

Hochwertige Anmutung heißt laut

Das Federpingen tritt grundsätzlich etwas stärker akzentuiert als üblich in den Vordergrund, weil das Klangbild einer Tastatur durch eine offene Bauform stets heller und folglich subjektiv „lauter“ wird. Insofern erkauft sich Sharkoon wie andere Hersteller ein edles Erscheinungsbild ein Stück weit auf Kosten der Lautstärke, weil die schalldämpfende Oberschale des Gehäuses gestrichen wird. Im unmittelbaren Vergleich ist die MX Board 3.0, die zudem über flachere Tastenkappen mit geringerem Schallvolumen verfügt, daher die leisere Tastatur, deren dumpfer Klang zudem angenehmer wirkt.

Sharkoon Skiller Mech (Kailh Blue)
Sharkoon Skiller Mech (Kailh Brown)
Sharkoon Skiller Mech (Kailh Red)

Hübsche Lichtspielereien

Trotz einer Vielzahl an Ausstattungsmerkmalen fallen interessante Details an der Skiller Mech auf, darunter die Drahtbügel der Stabilisatoren, die um Taster herum ausgenommen werden, ein Merkmal, das wie das problemlose N-Key-Rollover bei Budget-Produkten eher selten anzutreffen ist. Das Layout ist hingegen nur durchschnittlich: Der Schwerpunkt liegt auf der Beleuchtung und ihrer Konfiguration. Von alltagsrelevanten Zusatzfunktionen ist lediglich die Lautstärkeregelung einhändig gut zu erreichen. Die Mediensteuerung erfordert hingegen den Einsatz beider Hände – weil die Funktion auf den Zahlentasten liegt, ist das beim Schreiben zwar ohne Handbewegung in Windeseile möglich, beim Spielen hingegen unpraktisch.

Positiv ist zudem zu vermerken, dass die Skiller Mech vollständig ohne Software konfiguriert werden kann. Makro-Funktionen bietet Sharkoon zwar nicht an, erlaubt jedoch die Individualisierung der Hintergrundbeleuchtung. Dabei besteht die Möglichkeit, einzelne Tasten nach Wunsch in fünf Profilen zu beleuchten sowie Helligkeit und Abspielgeschwindigkeit von LED-Effekten zu wählen. Insbesondere letztere Option ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit, erlaubt aber oftmals die sinnvolle Zähmung und damit erst die Nutzung von Modi, die in der Regel möglichst hektisch zu blinken suchen.