Snapdragon VR820: Qualcomms Referenzplattform für autonome VR-Brillen
Qualcomm hat gemeinsam mit dem Auftragsfertiger GoerTek eine Referenzplattform für autonome Virtual-Reality-Brillen entwickelt, die ohne Smartphone oder andere Zusatzhardware arbeitet. Das Snapdragon VR820 genannte Referenzdesign auf Basis des Snapdragon-820-SoCs soll im vierten Quartal verfügbar sein.
AMOLED-Displays, Eye-Tracking und Kameras in der Front
Neben dem Snapdragon 820 mit Adreno-530-GPU stecken in dem Head Mounted Display (HMD) unter anderem zwei AMOLED-Displays mit einer Auflösung von 1.440 × 1.440 Pixel pro Auge und einer Bildwiederholrate von 70 Hertz. Dank des leistungsstarken SoCs sollen sich darauf beispielsweise 360-Grad-Videos in 4K-Auflösung wiedergeben lassen.
Insgesamt vier Kameras sind im Snapdragon VR820 verbaut. Zwei Kameras auf der Innenseite sind für Eye Tracking vorgesehen. Zwei weitere, nach vorne gerichtete Kameras ermöglichen Bewegungen in alle Richtungen (Six Degrees of Freedom) mit 800 Hz Motion Tracking und Anwendungen, bei denen der Anwender quasi durch die Brille hindurchsehen kann, da die Kameras das Geschehen auf die Bildschirme des HMD bringen. Ebenfalls bei vier liegt die Anzahl der Mikrofone, die mit aktiver Geräuschunterdrückung und Geräuschfilter ausgestattet sind. Über die beiden in das HMD integrierten Lautsprecher ist außerdem die Wiedergabe von 3D-Sound möglich.
Zahlreiche Sensoren und 3D-Sound
Die Palette der verbauten Sensoren erinnert stark an ein Smartphone: im Snapdragon VR820 stecken Gyroskop, Beschleunigungssensor und Magnetometer. Als Anfangspunkt für Entwickler dient das Snapdragon VR Software Development Kit, das Qualcomm im März vorgestellt hat.
Das Snapdragon VR820 soll im Laufe des vierten Quartals verfügbar sein, erklärte Qualcomm zur IFA 2016 in Berlin gegenüber ComputerBase. Mit der Veröffentlichung darauf basierender Produkte rechnet Qualcomm kurze Zeit später, je nach Auflage könne dann auch der Preis angepasst werden. Denn nach aktuellem Stand fällt dieser mit 500 bis 600 US-Dollar ebenfalls nicht völlig günstig aus. Da jedoch keine zusätzliche Hardware benötigt wird, ist sie nach einer aktuellen Smartphone-VR-Brille die günstigste Lösung. Der erste Eindruck vor Ort mit einem Prototypen ähntelte deshalb auch sehr der Samsung Gear VR: Leichte Inhalte werden gut vermittelt, beim genauen Hinsehen konnten jedoch hier und da auch Pixel gezählt werden.