Windows 10 Insider Build 14915: Optionale Update-Verteilung über P2P-Netzwerk
Microsoft hat im Fast Ring Build 14915 der Windows 10 Insider Preview für PC und Mobile veröffentlicht. Die größte Neuerung betrifft die Übermittlungsoptimierung von Windows Update auf dem PC: Zusätzlich zu Microsofts Update-Servern und PCs aus dem lokalen Netzwerk können Updates ab jetzt auch von PCs im Internet bezogen werden.
Peer-to-Peer-Technologie für schnellere Update-Verteilung
Die mit dem November-Update im letzten Jahr eingeführte Übermittlungsoptimierung (siehe auch Microsofts FAQ) ist eine optionale Funktion von Windows 10, die die Verteilung von Updates für Windows und Apps durch Peer-to-Peer-Technologie beschleunigen soll, indem Teile von Updates auch von anderen Quellen als Microsofts Update-Servern heruntergeladen werden, sofern diese schneller sind. Bislang war die Funktion allerdings – trotz Vorhandensein einer Internet-Option – auf PCs im lokalen Netzwerk beschränkt. Für Windows Insider besteht nun aber erstmals die Möglichkeit, bei der dezentralisierten Verteilung von Updates – und neuen Insider Builds – auch PCs außerhalb des eigenen Netzwerks einzubeziehen.
Update-Dateien landen in lokalem Cache
Wie bei Peer-to-Peer-Lösungen üblich, werden dabei nicht nur Daten empfangen, sondern der eigene PC teilt bereits vorhandene Daten auch mit anderen PCs. Die Übermittlungsoptimierung legt hierzu einen lokalen Cache an, in dem die in kleinere Pakete aufgeteilten Update-Dateien für „kurze Zeit“ gespeichert werden und aus dem sie dann gegebenenfalls auch an andere PCs gesendet werden. Beim Download wählt die Übermittlungsoptimierung für jedes einzelne Paket jene Quelle, die als am schnellsten und zuverlässigsten bewertet wird, was ein PC im lokalen Netzwerk, ein PC im Internet oder auch die offiziellen Update-Server sein können. Um sicherzustellen, dass keine manipulierten Dateien versendet werden, setzt Microsoft die gleiche Sicherheitstechnologie ein, die auch bei Windows Update und im Windows Store zum Einsatz kommt.
Systemleistung soll nicht leiden
Ein Ausbremsen des eigenen Systems durch den Upload von Update-Dateien will Microsoft aber verhindern. Die Übermittlungsoptimierung beachtet Microsoft zufolge die lokale Festplattennutzung, Verbindungen über Mobilfunknetze beziehungsweise getaktete WLAN-Verbindungen, die Batterielaufzeit von Mobilgeräten und andere Netzwerkaktivitäten.
Übermittlungsoptimierung ist von Haus aus aktiviert
In der Standardeinstellung ist die Übermittlungsoptimierung aktiviert. Wer sie aus irgend einem Grund deaktivieren oder auf PCs im lokalen Netzwerk beschränken möchte, findet Optionen in den Windows-Einstellungen unter Update & Sicherheit > Windows Update > Erweiterte Optionen > Übermittlung von Updates auswählen.
Admins haben die Möglichkeit, die Einstellungen über Gruppenrichtlinien oder Mobile-Device-Management-Richtlinien zu konfigurieren. Zudem können sie die Definition des lokalen Netzwerks ausweiten, um beispielsweise die Netzwerke mehrerer Standorte zusammenzufassen. Microsoft zufolge benötigen Netzwerke mit aktivierter Übermittlungsoptimierung 30 bis 50 Prozent weniger Internetbandbreite, um mehrere PCs aktuell zu halten.
Die meisten Fehler von Build 14905 wurden behoben
Bei der Korrektur von bekannten Fehlern gibt es mit Build 14915 ebenfalls Fortschritte. In der PC-Version wurden unter anderem Cortanas Probleme beim Vorlesen von Texten (PC und Mobile) und die Abstürze der Einstellungs-App sowie einiger anderer Apps (PC und Mobile) und die nicht funktionierende Ein/Aus-Taste im Startmenü korrigiert.
Beim Mobile-Build sollte beispielsweise das Verschieben von Apps zwischen internem Speicher und SD-Karte wieder funktionieren. Darüber hinaus können die Einstellungen für das Windows Insider Programm wieder geändert werden und Verbindungsprobleme zwischen Continuum-Geräten und Windows-10-PCs wurden behoben. MP3- und WMA-Dateien, die in das Klingeltonverzeichnis des Smartphones verschoben werden, erscheinen nun automatisch in der Liste verfügbarer Töne für Klingelton, Alarm oder Benachrichtigung.
Bekannte Probleme
Nach wie vor nicht behoben ist das Problem mit dem Acrobat Reader von Adobe, der beim Starten abstürzt. Neu ist ein Problem beim Wechsel des Accounts am PC, durch das beim Ausloggen aus einem und Einloggen in einen anderen Account nur ein schwarzer Bildschirm erscheint. Als Workaround empfiehlt Microsoft einen Neustart des Systems. Nach dem Upgrade auf den aktuellen Build kann es außerdem vorkommen, dass Bash nicht funktioniert. In diesem Fall kann die Funktion im Menü Windows Features aktivieren oder deaktivieren wieder aktiviert werden, in dem ein Haken bei Windows-Subsystem für Linux (Beta) gesetzt und der Rechner neu gestartet wird.
Eine vollständige Liste aller behobenen und bekannten Probleme findet sich wie gewohnt in Microsofts Blogeintrag zum aktuellen Insider Build.