Adata Ultimate SU800 SSD im Test: Mit gleichem 3D-NAND schneller als die MX300
Erster Drittanbieter mit 3D-NAND
Adata zählt zu den ersten Drittanbietern, die SSDs mit 3D-NAND anbieten. Jahrelang gab es die gestapelten Speicherzellen nur bei Samsung; für andere Anbieter stand und steht der 3D-NAND aus dieser Fertigung nicht zur Verfügung. Nachdem Micron diesen Sommer zunächst die MX300-SSDs der eigenen Tochtermarke Crucial mit dem 3D-NAND ausgestattet hatte, gibt es den Speicher nun auch für externe Abnehmer wie Adata. Der Hersteller hat bereits angekündigt, die komplette Produktpalette auf 3D-NAND umstellen zu wollen.
Den Anfang macht die SSD-Serie Ultimate SU800, die mit dem gleichen TLC-3D-NAND wie die Crucial MX300 bestückt ist. Beim Controller setzt Adata allerdings auf Silicon Motion, statt Marvell. Die SU800 tritt mit SATA in der günstigen Mittelklasse an, das High-End-Segment wird demnächst Adatas XPG SX8000 mit PCIe, NVMe und Microns MLC-3D-NAND bedienen.
Für den Test stellte Adata die SU800 mit 256 und 512 GByte zur Verfügung.
Technik im Überblick
Bei der SU800 setzt Adata ausschließlich auf den Formfaktor 2,5 Zoll mit SATA-Anschluss. Das Gehäuse besteht aus einer unteren Aluminiumschale und einem Deckel aus Kunststoff. Die SU800-Serie wird mit Speicherkapazitäten von 128, 256 und 512 GByte sowie 1.024 GByte angeboten.
Während Crucial bei der MX300 den Marvell 88SS1074 als Controller einsetzt, kommt bei der SU800 der SM2258 von Silicon Motion zum Einsatz. Der Controller steuert den NAND-Flash ebenfalls über vier Kanäle an und bietet ebenso eine LDPC-Fehlerkorrektur. Als DRAM-Cache kommt DDR3L-1600 von Nanya zum Einsatz, der 256 oder 512 MByte Daten fasst. Für Adata stellt der Einsatz von 3D-NAND ein Novum dar. Wie bei der MX300 handelt es sich um Microns TLC-3D-NAND mit 384 Gigabit pro Die, der in Verbindung mit LDPC auf 1.500 Programmier- und Löschzyklen (P/E-Zyklen) ausgelegt ist. Mehr Details zum Speicher hält der Testartikel zur Crucial MX300 parat.
Adata SU800 256 GB | Adata SU800 512 GB | |
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Controller | Silicon Motion SM2258 (SM2258G) 4 Kanäle |
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Cache | 1 × 256 MB (DDR3L-1600 Nanya) | 1 × 512 MB (DDR3L-1600 Nanya) |
NAND-Packages | 2 × 6LB22 NW838 / 1 × 6JB22 NW838 | 4 × 6LB22 NW838 / 2 × 6JB22 NW838 |
NAND-Dies/Package | 2 × 384 Gbit (Micron TLC-3D-NAND (3 Bit) mit 32 Ebenen) |
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Schnittstelle | SATA 3 (6 Gb/s) |
Die Platine ist für bis zu acht NAND-Packages ausgelegt. Beim 256-GB-Modell sind drei der erkennbaren Plätze belegt, beim 512-GB-Modell sind es entsprechend der doppelten Kapazität sechs. Bei Vollbestückung würde das Platinendesign eine SSD der 750-GB-Klasse erlauben, doch noch verzichtet Adata auf ein solches Modell. Die Variante mit 1.024 GByte Nutzspeicher dürfte bei gleichem Packaging eine größere Platine besitzen.
In jedem Chip-Gehäuse stecken zwei 384-Gigabit-Dies von Microns TLC-3D-NAND, wie der FBGA-Code NW838 verrät. Zweimal 384 Gigabit bedeuten umgerechnet, dass in jedem Double-Die-Package 96 GByte Speicher stecken. Bei der MX300 lautete die Kennung noch NW852, denkbar ist eine andere Revision oder schlicht eine Unterscheidung zwischen intern und extern verwendeten Produkten.
Während Crucial bei der MX300 aufgrund der „krummen“ 384-Gigabit-Dies ebenso „krumme“ Nutzkapazitäten von beispielsweise 275 oder 525 GByte anbietet, belässt es Adata bei den üblichen Kapazitätsklassen. Der überschüssige Speicher erhöht somit den Anteil der Speicherreserve in der sogenannten Spare Area, die nicht für Nutzdaten zur Verfügung steht. Das 256-GB-Modell verfügt somit über hohe 32 GByte Reservespeicher, beim 512-GByte-Modell ist die Spare Area sogar 64 GByte groß.
Adata SU800 256 GB | Adata SU800 512 GB | |
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NAND-Flash | 288 GB (3 × 2 × 384 Gbit) | 576 GB (6 × 2 × 384 Gbit) |
Spare Area | 32 GB (288 – 256 GB) | 64 GB (576 – 512 GB) |