AMD Pro: Bristol Ridge greift Intel vPro im Business-Segment an
35 Watt mit bis zu 3,8 GHz, bei 65 Watt geht es hinauf bis zu 4,2 GHz – das sind die Bristol Ridge, die AMD für den Pro-Markt vorstellt. Doch nicht nur mit einer deutlich gesteigerten Effizienz will AMD mit der neuen APU-Serie für den neuen, langlebigen Sockel AM4 punkten, sondern mit einer Alternative zu Intels vPro.
Die neuen Pro-Modelle von AMD sind alte bekannte, denn sie sind Ableger aus dem OEM-Segment ohne größere Anpassungen. Den Fokus schiebt AMD dort jedoch nicht in das 65-Watt-Segment, sondern auf die Modelle mit 35 Watt. Zudem sind fünf der insgesamt sieben Vertreter als Lösung mit einer konfigurierbaren TDP am Start, Hersteller können so ein exakt der Umgebung angepasstes System aufstellen. Bei den größeren Modellen liegt der TDP-Bereich dann bei 45 bis 65 Watt, bei den E-Varianten mit Standard-TDP von 35 Watt sind es 25 bis 45 Watt als cTDP.
Dabei gibt es noch eine Besonderheit, die AMD in einer Telefonkonferenz zum Start in der letzten Woche wiederholt betonte: Alle sieben Varianten werden als sockelbare Lösung angeboten, der neue Sockel AM4 soll die Heimat für viele Jahre sein. Damit wird den OEM-Partnern ein Werkzeug in die Hand gegeben, auf das sie viele Jahre aufbauen können. Dies schließt extra-kleine Mini-PCs mit einem Volumen von nur rund einem Liter ein – sockelbar ist in dieser Region bisher kaum etwas zu finden, wie der ComputerBase-Test des 1,92-Liter-PCs ASRock DeskMini 110 zuletzt gezeigt hat.
Modell | Module/Threads | CPU-Takt (Basis/Max.) | Grafikeinheit | Shader | Grafiktakt | TDP | cTDP | Ziel |
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AMD Pro A12-9800 | 2 / 4 | 3,8 / 4,2 GHz | Radeon R7 | 512 | 1.108 MHz | 65 W | n/a | i5-6500 |
AMD Pro A12-9800E | 2 / 4 | 3,1 / 3,8 GHz | Radeon R7 | 512 | 900 MHz | 35 W | n/a | i5-6500T |
AMD Pro A10-9700 | 2 / 4 | 3,5 / 3,8 GHz | Radeon R7 | 384 | 1.029 MHz | 65 W | 45 – 65 W | i3-6100 |
AMD Pro A12-9800E | 2 / 4 | 3,0 / 3,5 GHz | Radeon R7 | 384 | 847 MHz | 35 W | 25 – 45 W | i3-6100T |
AMD Pro A8-9600 | 2 / 4 | 3,1 / 3,4 GHz | Radeon R7 | 384 | 900 MHz | 65 W | 45 – 65 W | G4400 |
AMD Pro A6-9500 | 1 / 2 | 3,5 / 3,8 GHz | Radeon R5 | 384 | 1.029 MHz | 65 W | 45 – 65 W | Celeron |
AMD Pro A6-9500E | 1 / 2 | 3,0 / 3,4 GHz | Radeon R5 | 256 | 800 MHz | 35 W | 25 – 45 W | i3-6100T |
Alle neuen Modelle unterstützen DDR4-2400, als Zielgruppe hat AMD Intels Prozessoren von Celeron, Pentium über Core i3 bis Core i5-6500 herausgesucht. Die Prozessorleistung soll in diesen Bereichen (annähernd) ebenbürtig sein, die Grafik hingegen überlegen. Exakt die vier anvisierten Intel-Prozessoren sind in Vorbereitung auf die zu erwartenden neuen AMD-Testsamples für die Redaktionen kürzlich durch den ComputerBase-Prozessortest gegangen.
Preise für alle Prozessoren nennt AMD nicht, da diese für Systembuilder gedacht sind und nicht einzeln verkauft werden. Der nun einzig noch fehlende Start im Retail-Geschäft wird dies in vermutlich wenigen Wochen nachholen.
Fokus auf Geschäftsumfeld ohne vPro von Intel
Intels vPro-Lösung als Rundum-Paket für den Geschäftsbereich ist einzelnen Prozessoren vorbehalten. Genau da will AMD attackieren, denn selbst die kleinste Lösung der neuen 7th Gen Pro-Serie kann all das bieten, was Intels Core i5 und Core i7 als vPro-Variante haben. Unterm Strich sieht sich AMD bei den neuen Lösungen in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Intel, sei es bei den Sicherheitsfeatures aber auch der Unterstützung durch Firmen und Partner.