ASML: Umsatzsprung durch 10-nm‑Technik
Der niederländische Branchenriese im Bereich der Ausrüstung für Halbleiterfabriken, ASML, konnte im dritten Quartal seinen Umsatz deutlich steigern. Getrieben wurde dies durch die großen Foundries, die die Serienproduktion auf die 10-nm-Fertigung umstellen – ASML liefert dafür das passende Equipment.
Das Foundry-Geschäft mit den passenden Techniken für die 10-nm-Fertigung, die aktuell bei TSMC, Samsung (Globalfoundries) und auch Intel hochgefahren wird, ist der Wachstumsmotor des Jahres 2016 für ASML, während insbesondere die Speichersparte ein wenig auf Sparflamme fährt. Bereits jetzt wurde der Umsatz des Vorjahres für die Sparte Foundry übertroffen, bei Auslieferungen in die Speicherbranche aber nicht einmal die Hälfte des Wertes verbucht.
Dem Jahresabschluss blickt ASML aber sehr positiv entgegen, was unter anderem am starken dritten Quartal liegt: Dort stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr von 1,55 Milliarden Euro auf 1,82 Milliarden Euro an, bei nun 396 Millionen Euro Nettogewinn. Da auch im vierten Quartal ein ähnlicher Umsatz angepeilt wird, sind die 6,29 Milliarden Euro Jahresumsatz aus dem Jahr 2015 ein leicht erreichbares und sogar übertreffbares Ziel. Die obige Grafik zeigt für 2016 den Umsatz von Jahresbeginn bis zum aktuellen Zeitpunkt (Year-to-date, YTD).
EUV: 1.500 Wafer pro Tag, 90-Prozent-Meilenstein geschafft
Im Bereich der EUV-Lithografie konnte ASML ebenfalls weitere Fortschritte vermelden. Mit einer neuen NXE:3350B wurden bei einem wichtigen Partner erstmals über 1.500 Wafer pro Tag belichtet, und dies über einen Zeitraum von drei Tagen. Die stetig gesteigerte Ausstoßrate ist wichtig, damit die Fertigung am Ende wirtschaftlich tragbar ist.
Auch an der zweiten Front macht ASML zusammen mit den wichtigsten Herstellern aus dem Industriezweig Fortschritte. Mit einem älteren NXE:3300B wurde der Meilenstein von 90 Prozent Verfügbarkeit der Gerätschaft über einen Zeitraum von 30 Tagen erreicht. Nicht weniger beeindruckend ist dabei die zweite Ziffer, die AMSL preisgibt: Bei sieben Herstellern wurde mit EUV-Systemen eine Einsatzbereitschaft von über 80 Prozent erzielt. ASML gibt aber weiterhin an, dass an der Technik nach wie vor gearbeitet werden muss, da die Ergebnisse zwischen den Partnern aber auch zwischen den Geräten bei einem Hersteller noch zu stark abweichen.
Im dritten Quartal konnte ASML den Auftragseingang für drei zusätzliche EUV-Systeme verbuchen, insgesamt zwölf an der Zahl hat das Unternehmen nun noch auszuliefern. Aber auch dort gab es kleinere Rückschläge, einige Auslieferungen mussten aufgrund von externen Gründen um einige Zeit verschoben werden.