CPU-Wasserkühler im Test: Anfi-tec, Aqua Computer, EKWB & Koolance im Vergleich
2/5Anfi-tec drei
Der „drei“ von Anfi-tec kann wahlweise für Intel- oder AMD-Sockel bestellt werden. In der Basisversion kostet er 75 Euro. Dann befinden sich eine gedruckte Montageanleitung und die zur Montage notwendigen Utensilien in der Verpackung. Diese sehen nicht nur so aus wie die des Heatkiller IV: Anfi-tec kauft das Montagematerial für den „drei“ von Watercool. Gegen Aufpreis können auch eine Backplate, Wärmeleitpaste und andere Materialien beziehungsweise Farben für Halterahmen, Zierblende und Kühlerdeckel ausgewählt werden.
Der Kühlblock nutzt eine kupferne Bodenplatte sowie eine Abdeckung aus POM. Diese kann wahlweise in Schwarz oder Weiß geordert werden. Noch mehr Auswahl gibt es bei der Plastikblende, die als Zierelement zwischen Einlass und Auslass gesteckt wird. Hier kann bei der Bestellung zwischen etlichen Farben, die zum Teil UV-aktiv sind, sowie Blenden aus Metall gewählt werden.
Anfi-tec setzt beim „drei“ nicht auf eine herkömmliche Düsenplatte, sondern auf drei Kanäle, die die Flüssigkeit zur Bodenplatte befördern – daher auch der Name des Kühlers. Eine kupferne Platte zwischen Deckel und Bodenplatte sorgt für die weitere Aufteilung der Flüssigkeit in den Kühlfinnen der Bodenplatte. Die Kühlerabdeckung aus POM weist über eine Kennzeichnung auf dem Deckel darauf hin, welcher Anschluss als Einlass zu verwenden ist.
Die Montage des Kühlers auf dem Sockel 2011 des Testsystems ist unkompliziert. Auf die vier Befestigungsschrauben werden Federn und Beilagscheiben aufgeschoben und der Kühler anschließend mit dem Sockel verschraubt. Die Rändelschrauben setzen hierzu kein Werkzeug voraus – sie müssen nur handfest gedreht werden.
Aqua Computer Cuplex Kryos Next
Sechs Jahre nach dem Cuplex Kryos stellt Aqua Computer den Nachfolger des Kühlers vor. Das einfache Kürzel „Next“ deutet an, dass es sich beim neuen Cuplex Kryos um die Weiterentwicklung des älteren CPU-Wasserkühlers handelt.
Der Cuplex Kryos Next erreichte die Redaktion als Vorserienmuster. Daher fehlt im Lieferumfang eine gedruckte Montageanleitung – Aqua Computer wird diese aber den Verkaufsversionen beilegen. Als zusätzliche Beigabe neben dem obligatorischen Montagematerial für Sockel 2011(-3) findet sich eine Spritze Wärmeleitpaste von Thermal Grizzly.
Über 90 verschiedene Varianten
Das Testmuster des Cuplex Kryos Next ist das Standardmodell des Kühlers, allerdings vernickelt und mit kupfernem Kühlerdeckel. Aqua Computer wird jedoch insgesamt über 90 verschiedene Versionen des Kühlers auf den Markt bringen. Neben verschiedenen Deckelmaterialien und Oberflächenbeschichtungen gibt es aber auch außergewöhnliche Modelle.
Dazu gehört unter anderem die „Vario“-Technologie: Um den Cuplex Kryos Next ideal an alle möglichen Heatspreader-Formen verschiedener Prozessoren (plan, konvex oder konkav) anpassen zu können, besitzen „Vario“-Kühler eine verstellbare Bodenplatte: Über vier von außen zugängliche Einstellschrauben kann die CPU-Auflagefläche des Kühlers nachjustiert werden – nach internen Tests von Aqua Computer soll so eine individuelle Optimierung der Kühlleistung um etwa 2 Kelvin bei Prozessoren mit einer TDP von 100 Watt möglich sein.
Wird der Kühler als „Vision“-Version geordert, so erhält der Kunde den Cuplex Kryos Next mit integriertem OLED-Display. Der Kühler erhält einen Temperatursensor für das Kühlmedium, einen eigenen Mikroprozessor, um das Display anzusteuern und kann auch über USB mit dem PC oder mit der proprietären Aquabus-Schnittstelle mit anderen Produkten von Aqua Computer verbunden werden.
Abgerundet wird die Produktpalette mit RGB-Beleuchtung für den Kühler mit Plexiglas-Deckel sowie verschiedene Beschichtungsmöglichkeiten für die Bauteile des CPU-Kühlers. Das mit einer Preisempfehlung von 84,90 Euro angegebene Testmuster ist daher noch am unteren Ende der Preisskala angeordnet – das Topmodell mit Bodenplatte aus Silber sowie Vario- und Vision-Technologie soll 289,90 Euro kosten.
Der Kühler im Detail
Der Cuplex Kryos Next von Aqua Computer ist einwandfrei verarbeitet: Der kupferne Kühlerdeckel glänzt ebenso wie Bodenplatte dank makelloser Vernickelung. Etwas versteckt ist die Kennzeichnung der Strömungsrichtung für die G1/4"-Anschlüsse des Kühlers: An der oberen Seitenkante findet sich der Hinweis, dass das obere der beiden Gewinde als Auslass fungiert.
Aqua Computer nutzt für den Cuplex Kryos Next eine Bodenplatte mit Kühlfinnen, die von fünf orthogonal eingefrästen Schlitzen unterbrochen werden. Wie auch beim Heatkiller IV von Watercool verzichtet der Hersteller auf eine separate Düsenplatte, da diese im Deckel integriert ist.
Sofern der Halterahmen des 398 Gramm schweren Kühlers gewechselt werden soll, muss zunächst der Kühler selbst demontiert werden. Anschließend können die beiden Bügel, die mit separaten Schrauben am Kühlerdeckel fixiert sind, entfernt werden. Das ist ebenso wie eine Reinigung des Kühlers umständlich: Der äußere Dichtungsgummi des Cuplex Kryos Next wehrt sich erbittert gegen die geschwungene Form, in die er zum Verschließen des Kühlers gelegt werden muss.
Der Kühler wird über vier Schrauben mit aufgesteckten Federn im Sockel des X79-Testsystems befestigt. Dabei handelt es sich nicht um Rändelschrauben: Die Schrauben werden über den im Lieferumfang enthaltenen Innensechskantschlüssel festgezogen. Die Montage des Kühlers ist damit zwar nicht werkzeuglos durchführbar, aber dennoch unkompliziert.