Deus Ex Benchmark: DirectX 12 legt in Mankind Divided massiv zu
„DirectX 12 ist in Deus Ex: Mankind Divided nach dem ersten Patch auf Systemen mit CPUs von AMD und Intel eine riesige Enttäuschung“ – dieser Satz stammt aus dem Fazit des DirectX-12-Tests auf ComputerBase. Mittlerweile hat die DX12-Fassung diverse Updates erhalten. Und soviel schon einmal vorab: Es hat sich sehr viel getan.
Wie genau sich die Änderungen auswirken, testet ComputerBase mit der bekannten Testszene auf einem Intel Core i7-6700K sowie einem AMD FX-8370. Als Treiber sind der neueste GeForce 373.06 beziehungsweise der Crimson 16.10.1 installiert. Die GeForce GTX 1060 und die Radeon RX 480 dienen als Grafikkarten für die folgenden Tests.
DirectX 12 läuft in Deus Ex nun massiv besser als zuvor
Die DirectX-12-Fassung ist im Vergleich zur Ursprungsversion nicht mehr wieder zu erkennen! Dies ist so gut geworden, dass sie auch den Status erreicht hat, nicht mehr als „Beta“ gekennzeichnet zu sein. So schafft es die Radeon RX 480 auf einem Core i7-6700K, erstmals in Deus Ex Mankind Divided mit DirectX 12 schneller als mit DirectX 11 zu laufen. Und das in der Hub-Stadt Prag, die bis jetzt extreme Schwierigkeiten mit der Low-Level-API hatte.
Doch ganz ohne Wermutstropfen geht es noch nicht: Dies geschieht nur in einer Auflösung von 1.280 × 720 Bildpunkten. Dort kann die Radeon RX 480 immerhin um acht Prozent gegenüber DirectX 11 zulegen und überholt so die GeForce GTX 1060. In 1.920 × 1.080 schaffen es beide APIs zu einem Quasi-Gleichstand auf der AMD-Karte.
Auch auf der GeForce GTX 1060 sieht es für die DirectX-12-Umsetzung deutlich besser aus als zuvor. Zwar schafft es die API auf der Nvidia-Karte zu keiner Zeit schneller als das DirectX-11-Pendant zu arbeiten, doch der Abstand beträgt nun nur noch maximal zwei Prozent.
Auf dem AMD-System kommt DX12 nicht in Fahrt
Auf dem FX-8370-Prozessor von AMD kommt DirectX 12 aus unerklärlichen Gründen dagegen nicht in Fahrt, obwohl solch eine schwächere CPU eigentlich die Stärke der API sein müsste. Auf einer Radeon RX 480 herrscht gegenüber DirectX 11 zumindest nur ein geringer Abstand von höchstens drei Prozent, ansonsten gibt es zwischen den Schnittstellen einen Gleichstand.
Die GeForce GTX 1060 hat dagegen etwas größere Probleme, kann in 2.560 × 1.440 aber erneut einen Gleichstand erkämpfen. In 1.920 × 1.080 sowie 1.280 × 720 liegt die neue API hingegen zehn Prozent zurück.
Mit schnellen Prozessoren fühlt sich DirectX 12 sehr gut an
Auf dem Core i7-6700K und damit einem sehr schnellen Prozessor läuft Deus Ex: Mankind Divided unabhängig von der Auflösung butterweich und das sowohl auf der GeForce GTX 1060 als auch auf der Radeon RX 480. In der Testsequenz fühlt sich die Low-Level-API auf der AMD-Karte gar besser an, da die DirectX-11-Version an ein und derselben Stelle immer reproduzierbar kurz hakt, was unter DirectX 12 nicht der Fall ist. Von dieser Stelle abgesehen gibt es jedoch keine fühlbaren Unterschiede. Und auch auf der GeForce GTX 1060 sind die Frametimes mess- aber nicht spürbar besser mit DirectX 12.
Die Frametimes sind per aufwendigem FCAT-Verfahren gemessen, da die klassischen Tools wie zum Beispiel FRAPS spürbar falsche Werte ausgeben.
Auf einem langsamen Prozessor wie dem FX-8370 fühlt sich Deus Ex Mankind Divided generell nicht wirklich rund an. In dem Szenario hakt die DirectX-12-Version dann auch etwas mehr als die DirectX-11-Fassung, wobei beide Versionen weit vom Optimum entfernt sind.
DirectX 12 ist innerhalb weniger Wochen massiv schneller geworden
Verglichen mit vorherigen DirectX-12-Versionen hat die aktuelle Fassung in Deus Ex Mankind Divided deutlich an Performance gewonnen. Vor allem in CPU-limitierten Szenarien hatte die Low-Level-API zunächst enorme Schwierigkeiten, die nun zwar immer noch nicht völlig gelöst, aber deutlich verbessert worden sind.
So ist zum Beispiel aus einem 29-prozentigen Performancevorteil von DirectX 11 auf einer Radeon RX 480 in 1.280 × 720 mittlerweile ein acht prozentiger Rückstand geworden. Und in Full HD wurde ein 25-prozentiger Rückstand nach dem ersten Patch auf sieben Prozent verkürzt, von denen mittlerweile nur noch ein Prozent übrig geblieben ist. Ähnlich ist es bei der GeForce GTX 1060: DirectX 11 in 1.280 × 720 war ursprünglich 24 Prozent schneller, nach dem ersten Patch waren es nur noch zehn Prozent, nun liegt der Wert noch bei zwei Prozent.
Auflösung | Erste DX-12-Version | Zweite DX-12-Version | Aktuelle DX-12-Version |
---|---|---|---|
AMD Radeon RX 480 | |||
1.280 × 720 | 29 Prozent | 17 Prozent | –8 Prozent |
1.920 × 1.080 | 25 Prozent | 7 Prozent | 1 Prozent |
2.560 × 1.440 | 10 Prozent | 1 Prozent | 2 Prozent |
Nvidia GeForce GTX 1060 | |||
1.280 × 720 | 24 Prozent | 10 Prozent | 2 Prozent |
1.920 × 1.080 | 3 Prozent | 3 Prozent | 2 Prozent |
2.560 × 1.440 | 3 Prozent | 3 Prozent | 4 Prozent |
Der Weisheit letzter Schluss ist DirectX 12 in Deus Ex Mankind Divided am Ende aber immer noch nicht – zumindest jedoch eine ernstzunehmende Alternative, vor allem bei schnellen Prozessoren. Dann läuft das Spiel auch im bisherigen DX12-Worstcase Prag teils besser als mit DirectX 11.
Die langen Ladezeiten mit DirectX 12 sind nun verschwunden
Erfreuliches gibt es ebenso über die Ladezeiten zu berichten. Diese waren bisher unter DirectX 12 massiv länger als unter DirectX 11 – die doppelte bis dreifache Ladezeit waren die Regel. Diese sind jetzt zwar immer noch etwas länger, jedoch beträgt die Differenz nur noch wenige Sekunden.
Ein interessantes Detail am Rande: Nixxes, das Entwicklerteam hinter der PC-Version von Deus Ex Mankind Divided, ist auch für die PC-Umsetzung von Rise of the Tomb Raider verantwortlich. Auch bei Lara Crofts neustem Abenteuer lief die erste DirectX-12-Fassung schlecht, nach mehreren Updates ist auch in dem Spiel DirectX 12 nun ebenbürtig bis besser als DirectX 11. Geschichte wiederholt sich.
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