Speicherbranche: Microns Jahresumsatz um fast 4 Mrd. Dollar gesunken
Micron hat das Geschäftsjahr 2016 mit einem Verlust von insgesamt 276 Millionen US-Dollar beendet. Wie schon im dritten Quartal musste auch im letzten Viertel des Fiskaljahres ein Minus verbucht werden. Steigende DRAM-Preise sowie sinkende Kosten bei der NAND-Flash-Produktion stimmen aber positiv.
Anfang September endete das vierte Quartal und damit auch das Geschäftsjahr von Micron. Im Schlussquartal wurde ein Umsatz von rund 3,2 Milliarden US-Dollar generiert, im gleichen Vorjahreszeitraum waren es noch 3,6 Milliarden US-Dollar. Dem einstigen Gewinn von 471 Millionen Dollar steht nun ein Verlust von 170 Millionen Dollar gegenüber.
Dass der Speicherhersteller ein schwieriges Jahr hinter sich hat, wird durch die Zahlen zum Gesamtjahr deutlich: Bei nur noch 12,4 Milliarden Dollar Umsatz betrug der Verlust 276 Millionen Dollar. Im Geschäftsjahr 2015 hatte Micron noch 16,2 Milliarden Dollar umgesetzt und einen Gewinn von 2,9 Milliarden Dollar ausgewiesen. Im dritten Quartal hatte Micron Entlassungen zur Kostenreduzierung angekündigt.
Steigende DRAM-Preise geben Hoffnung
Nach wie vor generiert Micron die meisten Einnahmen über DRAM, der flüchtige Arbeitsspeicher hatte im vierten Quartal erneut 60 Prozent Anteil am Umsatz. Hier hatte die Speicherbranche lange Zeit mit niedrigen Preisen zu kämpfen, doch ist aus der Perspektive der Unternehmen Besserung in Sicht: Schon im September stiegen die Handelspreise für DRAM deutlich an, im vierten Kalenderquartal wird sogar ein 2-Jahres-Hoch erwartet. Die durchschnittlichen Verkaufspreise für Microns DRAM sanken um sechs Prozent, gleichzeitig konnten aber die Kosten pro Bit um acht Prozent reduziert werden. Durch den weiteren Umstieg auf die 20-nm-Fertigung sowie das Anlaufen der 1x-nm-Produktion sollen die Herstellungskosten (cost per bit) im nächsten Geschäftsjahr nochmals um 20 bis 25 Prozent gesenkt werden, so die Erwartungen.
Fokus auf 3D-NAND und TLC
31 Prozent des Umsatzes entfielen auf das Segment Non-Volatile, in das Micron NAND-Flash und 3D XPoint, nicht aber das NOR-Geschäft und die NAND-Verkäufe an Intel im Rahmen des Joint Ventures IMFT einbezieht. Gegenüber DRAM sanken die Verkaufspreise der Non-Volatile-Sparte nur um ein Prozent, allerdings stiegen die Kosten pro Bit um den gleichen Anteil. Beim NAND-Flash liegt der Fokus auf dem neuen 3D-NAND. Bereits im laufenden Quartal soll die 3D-NAND-Produktion den 2D-NAND-Ausstoß übertreffen – damit sei Micron dem eigenen Zeitplan voraus, erklärte CEO Mark Durcan im Earnings Call. Genau wie beim DRAM sollen auch beim NAND-Flash die Kosten pro Bit im Geschäftsjahr 2017 um 20 bis 25 Prozent gesenkt werden. Dies werde unter anderem dadurch möglich, dass dann bereits der Großteil des NAND-Flash dem Typ TLC mit drei Bit pro Zelle angehört.