EK Predator 280 im Test: AiO mit 280er-Radiator und neuer Pumpe
2/5EK Predator im Detail
Der Lieferumfang der Predator 280 entspricht der bereits getesteten Predator 240: Es ist alles Notwendige zur Montage des Kühlung auf Intel-Prozessoren vorhanden – wer die Predator auf einem AMD-Prozessor einsetzen möchte, muss das entsprechende Upgrade-Kit für sieben Euro separat erwerben.
Zur Steuerung und Stromversorgung der Predator liegen zwei Kabel bei. Über einen SATA-Stromstecker erhalten Pumpe und Lüfter Strom und zur Regelung liegt ein Kabel mit einem 4-Pin-Lüfterstecker für PWM-Lüfteranschlüsse bei.
Auch die Detailbetrachtung des CPU-Kühlkörpers birgt keine Neuigkeiten im Vergleich zur Predator 240: Es kommt ein Supremacy-MX-CPU-Kühlblock zum Einsatz. Dieser besteht aus einer kupfernen Bodenplatte, die blank poliert wurde, aber im neuwertigen Zustand kleinere Verfärbungen aufweist. Diese können aber mit Reinigungsalkohol und etwas Polieren entfernt werden. Die Oberseite des Kühlers besteht aus Kunststoff, in das zwei 1/4"-Gewinde eingelassen sind. An diesen sind die 16/10-Schläuche per Anschraubtüllen befestigt.
Pumpe und Platine am Radiator
Im Gegensatz zu den älteren Predator-Kompaktwasserkühlungen für 120-Millimeter-Lüfter kommt bei den neueren Modellen für 140-Millimeter-Lüfter keine originale Laing DDC mehr zum Einsatz. EKWB nutzt die SPC, eine Eigenentwicklung auf Basis der bekannten DDC. Die Pumpe hat annähernd dieselben Abmessungen und ist ebenfalls mit einer Leistung von 6 Watt spezifiziert.
Ein Blick in das Datenblatt verrät aber, dass es kleine Unterschiede zwischen den beiden Pumpen gibt: Während die DDC 3.1 eine maximale Drehzahl von 3.000 U/min erreicht, ist die SPC 60A der Predator 280 mit 2.500 U/min angegeben. Dennoch soll die maximale Förderhöhe, welche den maximal erreichbaren Druck einer Pumpe angibt, mit 1,9 m gegenüber den 1,6 m der DDC ansteigen. Unverändert ist dagegen die Pumpenposition am Radiator neben einem kleinen Ausgleichsbehälter. Das Handbuch gibt Hinweise darauf, in welchen Positionen der Radiator der Predator eingebaut werden darf, um ein Trockenlaufen der Pumpe zu verhindern.
Am gegenüberliegenden Ende des Radiators befindet sich die Anschlussplatine, über die alle Komponenten mit Strom versorgt und gesteuert werden. Über ein SATA-Stromkabel erhalten alle Komponenten Strom und per 4-Pin-Lüfterkabel wird ein PWM-Signal eines Lüfteranschlusses sowohl an die Lüfter als auch an die Pumpe der Predator weitergegeben. Die Anschlussplatine hat sich von der Predator 240 ausgehend nicht verändert – dafür hat EKWB an anderer Stelle eine kleine Optimierung durchgeführt: Während bei der Predator 240 die Anschlusskabel zu Lüftern und Pumpe noch außen gebündelt per Kabelbindern entlangeführt werden, sind diese bei der Predator 280 nach innen verlegt worden. Über eine Öffnung am Radiatorrahmen verschwinden die Kabel zwischen Radiatorkorpus und Lamellen, so dass sie von außen nicht mehr sichtbar sind.
Pumpe und Lüfter werden zusammen gesteuert
Anstelle der mit 3-Pin-Lüfteranschluss ausgestatteten und damit über die Betriebsspannung drosselbaren Pumpen anderer Kompaktwasserkühlungen werden die Pumpen der Predator-AiOs von EKWB zusammen mit den Lüftern geregelt. Dazu muss lediglich das Steuerkabel an einen PWM-fähigen Lüfteranschluss auf dem Mainboard gesteckt werden. Da die Stromversorgung separat erfolgt, besteht auch keine Gefahr, den Lüfteranschluss zu überlasten: Es wird ausschließlich das PWM-Signal abgegriffen sowie das Tachosignal eines Lüfters ausgegeben.
Der 280-Millimeter-Radiator mit matt-schwarz lackiertem Gehäuse besteht aus Kupfer. Die Lamellendichte liegt wie auch bei der Predator 240 bei 22 FPI (Fins per Inch) und der Radiatorkern ist kleiner als die äußere Tiefe von 4,3 Zentimetern erwarten lässt: Auf der Seite, die für die Lüftermontage ausgelegt ist, beträgt der Abstand zwischen Lamellen und Lüftern knapp 1,5 Zentimeter – auf der gegenüberliegenden Seite beträgt der Abstand weniger als einen Zentimeter.
Die Lüfter sind schon montiert
Da die Lüfter bereits auf dem Wärmetauscher verschraubt sind, muss lediglich noch der Radiator im Gehäuse befestigt werden – die Montage der Lüfter entfällt. Die Ventilatoren sind saugend auf dem Radiator befestigt: Diese Befestigung erleichtert das Entstauben, ist aber meist etwas weniger effektiv als drückend montierte Lüfter.
Zur Belüftung setzt EKWB auf die selbst entwickelten „Vardar“. Die Predator 280 wird mit zwei Vardar F2 140 ausgestattet, PWM-fähigen Doppelkugellager-Lüftern mit einer Rahmenbreite von 140 Millimetern. Auffällig ist die große Nabe der Ventilatoren: Während bereits die Nabe eines Vardar 120 der Predator 240 mit 5 cm Durchmesser überdurchschnittlich groß ist, übertreffen die Vardar 140 dies noch: Ganze 6,3 Zentimeter Durchmesser entfallen auf die Lüfternabe – zum Vergleich: Die Noctua NF-A14, welche als 140-Millimeter-Referenzlüfter dienen, kommen nur auf 4,1 Zentimeter Nabendurchmesser.
Die 140-Millimeter-Lüfter werden mit einer Drehzahl von 1.600 U/min angegeben. Die Testexemplare erreichten jedoch bis zu knapp 1.700 U/min. Die Minimaldrehzahl, die per PWM mit dem aquaero 5 des Testsystems erreicht werden kann, liegt bei gut 400 U/min. Dabei sind die Lüfter relativ ruhig, aber es ist immer ein schwaches Laufgeräusch wahrnehmbar. Wenn die Lüfter nicht entkoppelt befestigt werden, verstärken sich die Vibrationen noch etwas. Für die meisten Anwender sind die Lüfter daher in Ordnung – für echte Silent-PCs sollten die Ventilatoren aber gegen leisere Modelle getauscht werden.
Montage auf Intel-Sockel 2011
Der Einbau der Predator im Testsystem gestaltet sich schnell und unkompliziert. Der Kühlkörper kann vollständig werkzeuglos fixiert werden: Vier Schrauben werden handfest in die Aufnahmen des Sockels gedreht. Auf diese wird der Kühler geschoben, um dann von vier Muttern mit untergelegten Federn auf die CPU gedrückt zu werden. Der Radiator wird über die vorinstallierten Lüfter mittels Lüfterschrauben am Gehäuse befestigt.
Zu beachten ist lediglich die Schlauchlänge: Mit 38 Zentimetern fällt diese zwar etwas kleiner als die Angabe des Herstellers aus (400 mm), ist aber im Vergleich zu anderen Kompaktwasserkühlungen immer noch überdurchschnittlich lang, so dass den Schläuchen bei der Montage im Deckel enge Biegeradien abverlangt werden.