GTX 1070 & GTX 1080: EVGA reagiert auf hohe Speichertemperaturen
Grafikkarten der Typen GTX 1070 und GTX 1080 von EVGA mit ACX-3.0-Kühler erreichen unter bestimmten Szenarien hohe Temperaturen bei Speicher und Spannungswandlern. Der Hersteller sieht keinen Grund zur Besorgnis, bietet aber eine kostenfreie Nachrüstlösung an.
Als Auslöser für die ungewöhnliche Reaktion lassen sich Berichte über Blackscreens sowie ein Test vom Tom's Hardware ausmachen, in dem mittels einer Infrarotkamera sehr hohe Temperaturen auf der Rückseite der Karte nachgewiesen werden. Grund dafür ist die Trennung des Kühlers für die Spannungswandler, die mit einer einfachen Aluminiumplatte auf Temperatur gehalten werden, vom dem für die GPU. Die Seite hat allerdings mit der GTX 1080 FTW das Topmodell der Serie mit den höchsten Taktraten getestet.
Die von den VRMs erzeugte Hitze wirkt sich aufgrund des Kühlerdesigns negativ auf die umliegenden Bauteile und insbesondere den Videospeicher aus. Die Micron-Chips können sich dabei oberhalb der vorgesehenen Betriebstemperatur von maximal 95 Grad bewegen, haben Nutzer auf Reddit herausgefunden. Der Grund für die Probleme bis hin zu Defekten wird daher in hohen Speichertemperaturen, verstärkt durch das Anheben des Speichertaktes, ausgemacht.
Wärmeleitpads senken Temperaturen um 25 Grad
Besorgten Kunden bietet EVGA nun einen „Thermal Pad Mod“ an. Auf Anfrage verschickt das Unternehmen über ein Bestellformular kostenlos einen Satz Wärmeleitpads, die zwischen Backplate und PCB sowie zwischen „Frontplate“ und Kühler gelegt werden. Das Unternehmen verspricht damit rund 25 Grad geringere Temperaturen; als Beweis wird ein eigenes Wärmebild beigefügt.
Laut EVGA ist diese Modifikation allerdings nicht notwendig. Sie wird vielmehr als eine Reaktion auf die Erkenntnis präsentiert, dass „niedrige Temperaturen von Testern und Kunden bevorzugt werden“. Die Änderung soll zudem ab sofort bei der Produktion der Grafikkarten berücksichtigt werden.
Temperaturen auch ohne Mod nicht problematisch
Das Unternehmen sieht aus zwei Gründen kein generelles Problem mit den Karten. Zunächst sei der Test von Tom's Hardware unter Furmark, also mit einem unüblichen Extremszenario ausgeführt worden, der lediglich theoretische Grenzen aufzeige. Das ignoriert allerdings, dass die Seite unter Metro Last Light ebenfalls hohe Temperaturen messen konnte. Die UHD-Schleife des Shooter-Benchmarks ließ die Speichertemperaturen gegenüber dem Extremtest nur um rund zwei Grad sinken.
Außerdem führt EVGA ins Feld, dass das Unternehmen während des Designprozesses mit einer höheren Umgebungstemperatur von 30 Grad einen „ähnlichen“ Test ausgeführt und diesen jüngst wiederholt habe. Dabei hätten sich sowohl Spannungswandler als auch Speicher innerhalb der vorgegebenen Toleranzen befunden. Das Fazit: Die Kühlung arbeite auch ohne die zusätzlichen Pads wie vorgesehen und „ohne Probleme“.
Die Redaktion dankt ComputerBase-Leser „darklordx“ für den Hinweis zu dieser Meldung!