Pixel XL im Test: Google-Phone par excellence
Ein neues Google
Nexus, Pixel! Bei Google bricht eine neue Zeit an. Weg vom geekigen, nerdigen Android-Fanboy, dem nichts anderes als ein Nexus-Smartphone mit dem, was heutzutage als Stock-Android bezeichnet wird auf den Tisch kommt. Hin zum normalen Consumer, der statt zum iPhone jetzt besser zum Pixel greifen soll. Für Google bricht aber auch eine neue Zeit an, weil mit dem neuen Google Assistant eine künstliche Intelligenz in den Alltag des Nutzers rücken soll. Das vorausplanende Google Now kann als erste Version der KI-gesteuerten Zukunft gesehen werden, der Google Assistant geht darauf aufbauend zwei Schritte weiter, indem er persönlicher wird und noch mehr weiß.
iPhone-Preise für Google-Smartphones
Die neuen Pixel-Smartphones gibt es in klein und groß, mit ausreichend oder viel Speicher, teuer sind sie aber alle. Bei 759 Euro geht es mit dem Pixel mit 32 GB Speicher los, gefolgt vom Pixel mit 128 GB Speicher für 869 Euro. Das größere Pixel XL startet mit 32 GB Speicher bei 899 Euro, mit 128 GB Speicher kostet es 1.009 Euro. Wem diese Preise bekannt vorkommen, der war zuletzt wohl auf der Apple-Website unterwegs und hat sich dort die Preise für das iPhone 7 angeschaut. Denn iPhone 7 und iPhone 7 Plus mit 32 oder 128 GB Speicher kosten auf den Euro exakt dasselbe.
Google Pixel |
Google Pixel XL |
Apple iPhone 7 |
Apple iPhone 7 Plus |
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Software: (bei Erscheinen) |
Android 7.1 | iOS 10 | ||
Display: | 5,00 Zoll, 1.080 × 1.920 441 ppi AMOLED, Gorilla Glass 4 |
5,50 Zoll, 1.440 × 2.560 534 ppi AMOLED, Gorilla Glass 4 |
4,70 Zoll, 750 × 1.334 326 ppi IPS |
5,50 Zoll, 1.080 × 1.920 401 ppi IPS |
Bedienung: | Touch, Fingerabdrucksensor, Status-LED | Touch, 3D Touch, Fingerabdrucksensor | ||
SoC: | Qualcomm Snapdragon 821 2 × Kryo, 2,15 GHz 2 × Kryo, 1,59 GHz 14 nm, 64-Bit |
Apple A10 Fusion 2 × Hurricane, 2,34 GHz 2 × Zephyr 16 nm, 64-Bit |
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GPU: | Adreno 530 624 MHz |
PowerVR GT7600 | ||
RAM: | 4.096 MB LPDDR4 |
2.048 MB LPDDR4 |
3.072 MB LPDDR4 |
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Speicher: | 32 / 128 GB | 32 / 128 / 256 GB | ||
1. Kamera: | 12,3 MP, 2160p Dual-LED, f/2,00, AF |
12,0 MP, 2160p Quad-LED, f/1,80, AF, OIS |
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2. Kamera: | Nein | 12,0 MP, f/2,80, AF | ||
3. Kamera: | Nein | |||
4. Kamera: | Nein | |||
5. Kamera: | Nein | |||
1. Frontkamera: | 8,0 MP, 1080p f/2,40 |
7,0 MP, 1080p Display-Blitz, f/2,20, AF |
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2. Frontkamera: | Nein | |||
GSM: | GPRS + EDGE | |||
UMTS: | HSPA+ ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
DC-HSPA ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
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LTE: | Advanced ↓600 ↑75 Mbit/s |
Advanced ↓450 ↑50 Mbit/s |
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5G: | Nein | |||
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac Wi-Fi Direct, Miracast |
802.11 a/b/g/n/ac | ||
Bluetooth: | 4.2 | |||
Ortung: | A-GPS, GLONASS, BeiDou | A-GPS, GLONASS | ||
Weitere Standards: | USB-C 3.0, NFC, 3,5-mm-Klinke | USB-C 3.0, NFC | Lightning, NFC | |
SIM-Karte: | Nano-SIM | |||
Akku: | 2.770 mAh (10,66 Wh) fest verbaut |
3.450 mAh (13,28 Wh) fest verbaut |
1.960 mAh (7,45 Wh) fest verbaut |
2.900 mAh (11,10 Wh) fest verbaut |
Größe (B×H×T): | 69,5 × 143,8 × 8,90 mm | 75,7 × 154,7 × 8,60 mm | 67,1 × 138,3 × 7,10 mm | 77,9 × 158,2 × 7,30 mm |
Schutzart: | IP53 | IP67 | ||
Gewicht: | 143 g | 168 g | 138 g | 188 g |
Preis: | 759 € / 869 € | 899 € / 1.009 € | ab 220 € / 869 € / 979 € | 899 € / 1.009 € / 1.119 € |
Kein Phone by HTC
„Phone by Google“ heißt es auf dem Karton und steht so auch noch einmal hinten in Mikroschrift auf dem Gerät. Darunter folgt eine für Google typische Modellnummer, beim Pixel XL lautet sie „G-2PW2200“. Erst das daneben stehende „Made in Taiwan“ signalisiert, wer für die Fertigung zuständig ist: HTC. Tatsächlich genannt wird HTC jedoch nirgendwo, weder auf der Verpackung, noch auf dem Gerät oder in einem der Beipackzettel und Schnellanleitungen. Bemerkbar macht sich der Hersteller dennoch.
Schlichtes Design, sehr gute Verarbeitung
Google ist vollständig für Design und Entwicklung der Pixel-Smartphones verantwortlich, es ist aber HTC zu verdanken, dass die Geräte so gut verarbeitet sind, wie sie es sind. Wenn Google schon Apple-Preise aufruft, dann muss auch mindestens eine gleichwertige Qualität abgeliefert werden – und das schafft HTC. Google wird mit Sicherheit rigorose Qualitätssicherung betreiben, aber HTC muss diese Standards erst einmal erfüllen. Dank jahrelanger Erfahrung als Fertiger gelingt dies lupenrein.
Das Pixel ist kein sofortiger Hingucker im Stile eines Galaxy S7 edge, auch Fotos werden dem Smartphone nicht gerecht. Anfassen und ausprobieren lautet deshalb die Devise. Das Pixel XL liegt gut in der Hand und flach auf dem Tisch. Die Designer haben sich einen cleveren Trick überlegt, um die Kamera nicht hervorstehen zu lassen. Das Smartphone ist keilförmig, das merkt man aber erst, wenn man genau hinschaut. Unten ist es etwas dünner als oben, den Schwerpunkt verschiebt das aber nicht.
Ziemlich schwarz mit einer Prise Glitzer und Grau
Die Pixel-Smartphones gibt es in Schwarz oder Silber, in den USA für kurze Zeit auch in limitiertem Blau. Da sich das ziemlich langweilig anhört, heißen die Farben „Quite Black“, „Very Silver“ und „Really Blue“. Das Testgerät ist laut Verpackung „ziemlich schwarz“, was eine zutreffende Beschreibung ist. Denn so schwarz wie ein schwarzes iPhone 7 ist das Pixel nicht, ein Hauch von Grau und ein leichtes Funkeln schwimmen mit.
Mehr Glas als Aluminium
Der Unibody des Pixel erinnert etwas an das HTC 10, ist aber dennoch eigenständig. Der Auftritt ist nicht ganz so massiv, die Torsionssteifigkeit aber ebenso hoch, hier knarzt und knackst nichts. Die Vorderseite ist symmetrisch aufgebaut, jeweils rund anderthalb Zentimeter Freifläche flankieren das Display oben und unten. Gorilla Glass 4 schützt das darunter liegende 5,5-Zoll-Display. Eine leicht angewinkelte Fase geht vom Display aus in eine gerade Flanke über, die Tasten rechts und SIM-Fach links aufnimmt, um schließlich über Rundung in die Rückseite überzugehen. Hier ist das auffälligste Merkmal die große Glasfläche, die zwei Drittel der Rückseite einnimmt.
Tolle Knöpfe hat nicht jedes Smartphone
Es mag trivial erscheinen, aber gute Knöpfe sind für einen qualitativ hochwertigen Eindruck wichtig. Die Knöpfe des Pixel liegen zum einen auf der richtigen Höhe und fühlen sich zum anderen sehr gut an. Sattes Klicken und ein genau definierter Druckpunkt passen zum restlichen Gerät. Weitere Tasten oder Schalter gibt es nicht, Android wird über On-Screen-Buttons gesteuert, der Fingerabdrucksensor auf der Rückseite erkennt Wischgesten nach unten, um Benachrichtigungen zu lesen.
Kein echter Schutz gegen Wasser oder Staub
Den durchweg positiven Eindruck stört lediglich der nur leichte Schutz gegen Staub und Sprühwasser in Form der IP53-Zertifizierung. Hersteller wie Apple oder Samsung sind mit IP67 und IP68 bis zu zwei Stufen weiter und erlauben auch das Untertauchen.