Pixel XL im Test: Google-Phone par excellence

 7/7
Nicolas La Rocco
299 Kommentare

Fazit

Die Aufregung rund um die neuen Pixel-Smartphones hätte zur Vorstellung nicht größer sein können, selten wurden Neuvorstellung so kontrovers diskutiert. Kein Nexus mehr, Android 7.1 nicht für alle Geräte, zu teuer, iPhone-Design und was man nicht alles gehört hat. Doch unterm Strich stehen nüchtern betrachtet zwei sehr gute Geräte.

Kleinere Kritikpunkte, die den sehr guten Eindruck nicht mindern

In allen wichtigen Disziplinen sammelt Google Pluspunkte, einen echten Schnitzer leistet sich das getestete Pixel XL nicht. In der 900-Euro-Liga darf man allerdings auch Kritikpunkte äußern, die einem günstigeren Smartphone nicht angelastet würden. Das gute bis sehr gute Display leuchtet zum Beispiel nicht sonderlich hell, weil es keinen Boost für die automatische Regulierung gibt. In den Pool springen kann man mit den Pixel-Smartphones auch nicht, die IP53-Zertifizierung schützt nur vor leichtem Sprühwasser wie einzelnen Regentropfen – immerhin. Für Nexus typisch und für die Pixel übernommen könnte für manchen Nutzer der nicht erweiterbare Speicher ein Ärgernis sein. Die Stereo-Lautsprecher des Nexus 6P gibt es auch nicht mehr.

Google gelingt die Neupositionierung am Markt mit dem Pixel
Google gelingt die Neupositionierung am Markt mit dem Pixel

Abseits dieser kleineren Kritikpunkte ist das Pixel XL ein rundum gelungenes Smartphone. Überzeugend sind insbesondere Kamera, Leistung, Laufzeiten und Verarbeitung. Das Pixel XL kann in all diesen Bereichen mit anderen teuren Smartphones mithalten und setzt darüber hinaus eigene Akzente.

Exlusiv hat das Pixel XL zum Beispiel das neue Android 7.1 Nougat mit Pixel-Sonderfunktionen und den Google Assistant. Kein anderes Android-Smartphone lässt sich derzeit schneller bedienen oder wartet mit schöneren Animationen auf. Es sind eben auch die kleineren Dinge des Alltags, die zum Gesamteindruck beitragen.

Die Prise Persönlichkeit des neuen Google Assistant ist schon in Ansätzen erkennbar, ebenso das Potenzial, das in der KI steckt. Allerdings muss man sich auch offen eingestehen, dass aktuell noch viele Antworten denen von Google Now entsprechen.

Empfehlung trotz hoher Preisempfehlung

Es wäre falsch zu sagen, das Pixel XL sei ein Smartphone, das man nicht empfehlen könne – obwohl der Preis sehr hoch ist. Google ist der Einstieg als eigener Hersteller eines High-End-Smartphones definitiv gelungen. Hatte man einmal die Gelegenheit, das Pixel XL über mehrere Tage ausgiebig zu nutzen, lösen sich viele der zur Vorstellung geäußerten Kritipunkte in Luft auf. Das Pixel ist nicht perfekt, aber sehr gut.

Google Pixel XL (32 GB)
Produktgruppe Smartphones, 18.10.2016
  • Display
    +
  • Leistung Produktiv
    ++
  • Leistung Unterhaltung
    ++
  • Laufzeit
    ++
  • Verarbeitung
    ++
  • Android 7.1 Nougat & sofortige Updates
  • Google Assistant mit Potenzial
  • sehr gute Kamera bei Tag und Nacht
  • toller Videomodus mit starkem EIS
  • hochwertige Gehäusematerialien
  • ausgezeichnete Verarbeitung
  • sehr schneller Snapdragon 821
  • hohe Leistung dauerhaft abrufbar
  • gutes WQHD-AMOLED-Display
  • sehr lange Laufzeiten
  • schnelles Aufladen mit bis zu 18 Watt
  • zuverlässiger Fingerabdrucksensor
  • alle aktuellen Funkstandards
  • USB Typ C 3.0
  • Display-Helligkeit nicht sonderlich hoch
  • kein echter Wasser- oder Staubschutz
  • Speicher nicht erweiterbar
  • keine Stereo-Lautsprecher
ComputerBase-Empfehlung für Google Pixel XL (32 GB)

Verfügbarkeit und Preis

Pixel und Pixel XL können seit der Vorstellung am 4. Oktober über den Google Store und die Website der Deutschen Telekom vorbestellt werden. Bei der Deutschen Telekom können die Geräte mit verschiedenen Verträgen kombiniert oder ohne Vertrag zum Vollpreis gekauft werden. Google bietet ausschließlich die Version ohne Vertrag an.

Die Varianten der Deutschen Telekom haben keinen SIM- oder Netz-Lock, sind aber etwas anders konfiguriert als die Modelle direkt von Google. Zum einen ist der Bootloader bei der Deutschen Telekom gesperrt, sodass andere ROMs nicht aufgespielt werden können. Experimentierfreudige Nutzer greifen deshalb besser zur Google-Version.

Andere technische Unterschiede gibt es nicht, lediglich das Telekom-Kundencenter wird noch als App-Vorschlag über den Google Play Auto Install angeboten, ist aber nicht vorinstalliert und kann später auch jederzeit wieder entfernt werden.

Bei der Versorgung mit Android-Updates durchlaufen diese zunächst eine Überprüfung der Telekom, Google-Geräte erhalten somit potenziell etwas früher die Updates.

Je nach Modell kostet das Pixel zwischen 759 und 1.009 Euro

Die Deutsche Telekom verlangt kurioserweise bei jedem Modell 95 Cent mehr als Google selbst, der Versand ist aber über beide Anbieter kostenlos. Direkt bei Google kostet das Pixel mit 32 GB 759 Euro, mit 128 GB sind es 869 Euro. Das größere Pixel XL mit 32 GB liegt bei 899 Euro, mit 128 GB werden 1.009 Euro aufgerufen.

Wer sich nicht schon zum Start der Vorbestellungsphase ein Pixel gesichert hat, muss nur im Einzelfall mit längeren Lieferzeiten rechnen. Das kleine Pixel ist in allen Varianten bis auf das silberne 128-GB-Modell ab dem 20. Oktober lieferbar. Für letztere Variante kann man sich im Google Store derzeit nur auf die Warteliste setzen lassen. Beim Pixel XL ist es ähnlich: Alle Varianten sind zum Marktstart am 20. Oktober lieferbar, nur das silberne 128-GB-Modell ist mit vier bis fünf Wochen erst deutlich später lieferbar.

Updates und Garantie

Die freiwillige Garantie des Herstellers liegt für alle Varianten bei zwei Jahren. Google sichert den Geräten ab dem allgemeinen Verkaufsstart am 20. Oktober Updates des Betriebssystems für zwei Jahre und Sicherheitsupdates für drei Jahre zu.

(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.